Das glückliche Ende
“Happy Endings” kenne ich heute nur noch aus Soap Operas oder als Aufdruck für Toilettenpapier. In der Literatur sind Happyends auch schon lange verpönt. Höchstens noch in den seichten Schmonzetten sehnen auch wir uns manchmal nach einem glücklichen Ausgang, die Liebe soll ja nicht wie heute standardmäßig in einer Scheidung enden. Gestern habe ich mal die ca. 150 Langspielplatten im Wohnzimmer durchforstet, man hört ja heute nur noch digital, das Internet bietet alles, z. B. bei Grooveshark.com. Mein Plattenspieler fristet ein selten in Anspruch genommenes Dasein. Der Song, den ich für die heutige Musikunterhaltung ausgewählt habe, ist von Joe Jackson aus dem Jahre 1984, Orwell läßt grüßen, und heißt “Happy Ending”. Duetts mochte ich schon immer gern und die Kombination von Klavier und Bläsern, die Sopran- und Altsaxophone spielen in diesem Stück auch ein schönes Thema.
“Happy endings is a boy-meets-girl 60´s pop song seen from an 80´s perspective, and sung as a duet by Joe Jackson and Elaine Caswell. The feeling is of innocence lost as the joyful A major of the chorus falls back each time to the wistful F sharp minor of the rest of the song.”
Heute bevorzugen wir ja das offene Kunstwerk, die Einbeziehung des Rezipienten in den Raum des Erzählten, als wäre jede abgeschlossene Geschichte suspekt und das Offengelassene Programm. Andererseits aber ist es bestimmt besser, mit offenem Herzen und offenen Armen zu leben.
I’m in a movie
Where boy meets girl
What happens to me
In this brave new world
Do I listen to my heart, do I listen to my head?
So I look at what I see, or remember what I read?
When I tell you how I feel, do I wonder what I’ve said?
Is there nothing we can do about it, anyone
Anyone can be so hard hearted
But everyone
Still everbody wants a happy ending
It’s not so easy, it’s ’84 now
How tough must we be to ask for more now?
Do I listen to my head, do I listen to my heart?
Do I try to feel the same as I feel when we’re apart?
Do I think about the end when it’s only just the start?
I get so scared when I see the end but it’s against our case
Each movie so far this year ends up with someone crying
Or even someone dying
movie is magic, real life is tragic – das wollte ich mir schon lange auf ein t-shirt drucken lassen.
Dann muss die Literatur zwischen beidem vermitteln – literature makes reality magic.
Herzlich
Der Buecherblogger