Mein Fernsehtipp für heute: Look Now!

wenn_die_gondeln_trauerNachdem ich gestern etwas antiquarisch war, spiele ich heute Ihre “Funkzeitung”. Im WDR Fernsehen läuft um 23:15 Uhr ein auch nach Jahrzehnten beeindruckender Film der siebziger Jahre: “Wenn die Gondeln Trauer tragen” von Nicolas Roeg. Ich werde später noch mehr zu dieser Literaturverfilmung der Kurzgeschichte von Daphne du MaurierDon´t look now” schreiben. Es lässt sich viel zu Erzählung und Film sagen, zu den eingesetzten Mitteln, zum vermittelten Männer- und Ehebild usw. Mein künftiger Beitrag soll ein medienübergreifender Vergleich werden. Nichtsdestotrotz empfehle ich Ihnen starke Nerven, denn Roegs Bilder bleiben entsetzlich lange im Unterbewusstsein haften und ob der Schlaf danach von Albträumen ungetrübt bleibt, sei dahingestellt. Trotzdem wünsche ich mir und Ihnen viel Vergnügen bei diesem sehenswerten Klassiker. Ich finde den Vergleich unterschiedlicher Medien wie Literatur und Film prinzipiell spannend, solange beide einen gewissen Anspruch erfüllen. Von der spiritistischen Seite einmal abgesehen, steckt viel drin in beidem: Kunstgeschichte, christliche Religionsmythologie, Sexualität, Schicksal, Tod. Es ist interessant, wie Roeg bereits in der Anfangsszene die Motive des ganzen Films visuell in der Farbe des Blutes umsetzt und du Maurier erzählerisch ganz schlicht eher konservativ mit der obigen Restaurantszene einsteigt. Am Samstag, dem 12.5., wird der Film noch einmal auf Eins Festival um 22:00 Uhr wiederholt.

Die Anfangsszene aus Nicolas Roeg: Don´t look now (1973) mit Julie Christie und Donald Sutherland