10 Fragen an Laura Labas

by Bücherstadt Kurier

„Wich­tig ist aber auch eine gewisse Diver­si­tät, sodass nicht nur die super popu­lä­ren Bücher rezen­siert wer­den, son­dern dass auch auf andere Bücher auf­merk­sam gemacht wird, damit man als Leser stets sei­nen Hori­zont erwei­tern kann.“

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Inde­pen­dent-Schrift­stel­le­rin und Buch­blog­ge­rin Laura Labas stellt sich den Fra­gen der Fuß­no­ta­rin Nata­lie zu Self-Publi­shing, ihren Büchern, dem Blog­gen und Büchern im Weltall.

1. Du bist Inde­pen­dent-Schrift­stel­le­rin. Wieso hast du dich dafür ent­schie­den und wie ist es eine zu sein?

Zunächst war es eine Bauch­ent­schei­dung. Ich denke, dass ich ein­fach nicht bereit war, mein Pro­jekt in die Hände von ande­ren zu geben, die mir dann wich­tige Ent­schei­dun­gen abneh­men wür­den, wie zum Bei­spiel Titel- oder Cover­ge­stal­tung. Zum ande­ren war ich mir natür­lich nicht sicher, ob ich mit „Die Unwan­del­ba­ren“ über­haupt einen Ver­lag fin­den würde. Die Her­aus­for­de­rung, alles selbst zu tun und zu gestal­ten, hat mich zusätz­lich gereizt und ist noch immer da, auch wenn ich mir manch­mal wün­sche, Unter­stüt­zung zu haben, wenn es ums Mar­ke­ting oder ums Lek­to­rat geht. An sich bin ich mit der momen­ta­nen Situa­tion aber sehr zufrieden.

2. Wann hast du mit dem Schrei­ben ange­fan­gen und wieso?

Das ist wirk­lich schon eine ganze Weile her. Ich erin­nere mich, dass ich in der drit­ten Klasse meine erste Kurz­ge­schichte ver­fasst habe. Sie umfasste ein­und­zwan­zig hand­ge­schrie­bene Sei­ten und trug den Titel „Sahra und der Außer­ir­di­sche“. Die Jahre danach habe ich immer spo­ra­disch klei­nere Geschich­ten ver­fasst und mei­nen Freun­den gezeigt, als ich dann „Twi­light“ für mich ent­deckte. Irgend­wie hat es mich gereizt, das Schrei­ben doch mal erns­ter aus­zu­pro­bie­ren. Ich fand schließ­lich ein Forum, in dem ich mich so wohl­fühlte, dass ich mein Geschrie­be­nes tei­len konnte. Danach ver­ging eigent­lich kein Jahr, in dem ich nicht geschrie­ben habe.

3. Du hast schon vier Bücher dei­ner Reihe „Die Unwan­del­ba­ren“ her­aus­ge­bracht. Was macht deine Reihe aus und was kön­nen wir vom fünf­ten Band erwarten?

Ich denke, dass meine Reihe eine Ver­mi­schung der Gen­res ist und die Neu­ent­wick­lung von Gastal­ten­wand­lern zu etwas Beson­de­ren macht. Zumin­dest habe ich mir das sagen las­sen! Nein, im Ernst. Ich ver­su­che die Bücher in einem leicht les­ba­ren Ton zu schrei­ben, sodass sich die ein­zel­nen Bände flüs­sig lesen las­sen. Span­nung ist hier­bei natür­lich sehr wich­tig, sowie eine gute Prise Romanze, aller­dings nicht zu viel. Zudem gefällt es mir, Cha­rak­tere an ihre Gren­zen zu brin­gen und die Gren­zen zwi­schen Gut und Böse ver­schwim­men zu las­sen. Der fünfte Band wird hof­fent­lich noch eine Stei­ge­rung wer­den und damit ein wür­di­ger Abschluss die­ser Reihe. Dann viel düs­te­rer und auch gefährlicher.

4. Woher nimmst du deine Inspi­ra­tion und Ideen zum Schreiben?

Vie­les ist ein­fach schon in mei­nem Kopf. Oft inspi­rie­ren mich Musik, andere Bücher oder Filme bzw. Serien. Träume sind natür­lich auch eine uner­schöpf­li­che Quelle für Ideen und haben mir schon das eine oder andere Mal wei­ter­ge­hol­fen, wenn eine bestimmte Szene mal nicht wollte, wie ich es gerne hätte. Wenn es an die Pla­nung geht, setze ich mich meist an mei­nen Schreib­tisch und höre stim­mungs­volle Musik. Dann läuft es quasi wie von selbst.

5. Du bist außer­dem Blog­ge­rin und schreibst Buch­re­zen­sio­nen. Wie kam es dazu?

Das war eine natür­li­che Ent­wick­lung, denke ich. Ich liebe es nicht nur zu schrei­ben, son­dern auch zu lesen. Gerne tau­che ich in die Welt ein, die von ande­ren Men­schen kre­iert wurde. Oft kann es natür­lich auch pas­sie­ren, dass ich fast schon vor Neid erblasse, weil mir diese oder jene Geschichte nicht selbst ein­ge­fal­len ist. Schließ­lich bin ich dazu über­ge­gan­gen, auch hin und wie­der Rezen­sio­nen zu schrei­ben, um meine Mei­nung mit ande­ren Leseeu­len zu tei­len. Jeder Mensch trägt dazu bei, dass seine Mei­nung noch etwas Neues, Unge­sag­tes her­vor­bringt. So ent­stand also mein Blog.

6. Für wie wich­tig hältst du die Arbeit von Blog­gern für das Buchwesen?

Für sehr wich­tig. Es ist eine Art Wer­bung und Blog­ger kön­nen eine ganze Genera­tion mit ihren Urtei­len beein­flus­sen. Wich­tig ist aber auch eine gewisse Diver­si­tät, sodass nicht nur die super popu­lä­ren Bücher rezen­siert wer­den, son­dern dass auch auf andere Bücher auf­merk­sam gemacht wird, damit man als Leser stets sei­nen Hori­zont erwei­tern kann.

7. Inwie­fern glaubst du haben Online-Buch­händ­ler wie Ama­zon etc. die Buch­szene verändert?

Dadurch wurde es defi­ni­tiv noch leich­ter an ver­schie­dene Bücher zu kom­men und für Autoren wurde die Her­aus­for­de­rung noch schwie­ri­ger, denn mit so vie­len Büchern auf dem Markt, nur ein paar Klicks ent­fernt von der eige­nen Ver­öf­fent­li­chung, muss man ver­su­chen einen noch bes­se­ren Schreib­stil zu ent­wi­ckeln und die Geschichte noch span­nen­der zu gestal­ten! Das Buch­ge­schäft ist dadurch sozu­sa­gen kom­ple­xer, aber auch schnel­ler gewor­den. Ich kenne einige Leute, die hun­derte eBooks auf ihrem Rea­der haben und nicht mal ansatz­weise alle gele­sen haben. Es geht manch­mal nicht mehr um das Buch, son­dern um das Gefühl des Besit­zens. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist. Für mich bringt es natür­lich den Vor­teil, eigene Bücher ohne große Kos­ten ver­öf­fent­li­chen zu können.

8. Wel­ches Buch bekommt dei­ner Mei­nung nach unbe­rech­tigt zu wenig Aufmerksamkeit?

Uh, da gibt es so einige... Defi­ni­tiv die gru­se­li­gen Mär­chen­ad­ap­tio­nen von Rosa­mund Hodge, „Cruel Beauty“, „Crim­son Bound“ etc., aller­dings gibt es bis­her noch keine deut­schen Über­set­zun­gen, was ein Grund dafür sein könnte. Bei dem Buch „The Queen of the Tear­ling“ sieht es hin­ge­gen schon anders aus. Ich finde, dass die­ses Buch noch ein paar mehr Leser ver­dient hätte, zumin­dest hier in Deutsch­land. Zusätz­lich fände ich es toll, wenn das Buch „Reh­ruf“ von mei­ner lie­ben Kol­le­gin Julia Mayer ein paar mehr Leser fin­den würde, denn mich hat es defi­ni­tiv gepackt!

9. Wel­che drei Bücher wür­dest du mit auf eine Reise ins Welt­all neh­men und warum?

„Harry Pot­ter und der Halb­blut­prinz“, weil es mein Lieb­lings­buch in der Reihe ist und Harry Pot­ter ein­fach mit muss. Da gibt es keine Dis­kus­sion. Zusätz­lich noch das Buch „Legacy of Kings“ von Elea­nor Her­man, wel­ches ich erst vor kur­zem been­det habe und mir unglaub­lich gut gefal­len hat. Es ist his­to­risch ein­wand­frei geschrie­ben, aber gleich­zei­tig ein super span­nen­des Jugend­buch mit eini­gen fan­tas­ti­schen Ele­men­ten. Und natür­lich „Crim­son Bound“ von Rosa­mund Hodge. Mär­chen­ad­ap­tio­nen sind ein­fach so wundervoll.

10. Zum Schluss unsere Bücher­stadt Kurier Frage: Wenn du ein Buch wärst, wel­ches wärst du?

Eine sehr coole Frage! Ich denke, dass ich „Harry Pot­ter und der Gefan­gene von Azka­ban“ wäre. Ich weiß, nicht sehr ori­gi­nell, aller­dings gefällt mir die­ses Buch sehr gut. Zudem ähnelt es mir in der Weise, dass es sehr viele Ele­mente hat, die auf­re­gend sind. Außer­dem denke ich von mir, dass ich auch auf­re­gend und kom­pli­ziert sein kann, sowie düs­ter und genauso hoff­nungs­voll – eben wie das Ende vom drit­ten Teil.

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Foto: pri­vat
Die­ses Inter­view erschien erst­mals in der 19. Aus­gabe des Bücher­stadt Kuriers.

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