A.P.P. Verlag im Interview

by Bücherstadt Kurier

Mut ist der Stoff, aus dem Träume gemacht sind!

Sätz­chen­bä­cke­rin Daniela und Fuß­no­ta­rin Nata­lie haben sich ganz roman­tisch mit dem jun­gen und klei­nen A.P.P. Ver­lag getrof­fen und den Ver­le­ger Peter Neu­h­äu­ßer, sowie die sprit­zi­gen Autorin­nen Emily Key, Chris­tine Troy und Maria O’Hara über das Ent­ste­hen des Ver­la­ges und ihre Lie­bes­ge­schich­ten aus­ge­fragt. Die Autorin­nen sind seit 2015 beim A.P.P. Ver­lag und haben dort diverse Titel her­aus­ge­bracht, wie Plaza Man­hat­tan (Key/O’Hara), Honig­far­ben (Troy) und Vanilla (Key).

BK: Wie kam es dazu, dass ihr den Ver­lag gegrün­det habt?

PN: Meine Frau hat vor eini­ger Zeit ange­fan­gen, hob­by­mä­ßig zu schrei­ben. Sie wollte das, was sie geschrie­ben hatte, auch in die Welt hin­aus tra­gen. Des­halb haben wir es erst als Self-Publis­her ver­sucht. Das erste Buch lan­dete uner­war­tet direkt auf Platz vier bei Ama­zon. Wir waren natür­lich maß­los über­rascht. Nach und nach kamen meh­rere Autoren dazu und wir kamen auf die Idee, einen Ver­lag auf­zu­ma­chen. Das war vor 2 Jah­ren. Wir sind nun 26 Autoren, haben 106 Buch­ti­tel im Pro­gramm und wach­sen stetig.

BK: Was macht den A.P.P. Ver­lag aus?

PN: Der Umgang der Leute mit­ein­an­der. Der Zusam­men­halt ist sehr stark. Wir ach­ten dar­auf, als Team zusam­men zu arbei­ten. Ein Autor allein kommt ohne Lek­to­rat, Bera­tung unter­ein­an­der und Unter­stüt­zung nicht weiter.

BK: Auf eurer Seite und in eurem Pro­gramm fin­det sich der Spruch: „Wir wol­len eure Seele.“ Was hat es damit auf sich?

PN: Der Spruch wurde von dem Album „Wir wol­len nur deine Seele“ der Band Die Ärzte beein­flusst. Aller­dings rührt die­ser nicht nur daher. Einige der Fans haben zu Hause rich­tige „Altäre“ mit signier­ten Lese­zei­chen, Büchern, etc., die sie zu Ehren unse­rer Autoren hal­ten. Na ja, und von denen haben wir nun die Seele.

BK: Es hat ja bei euch über fan​fic​tion​.de alles ange­fan­gen. Wieso gerade über diese Plattform?

PN: Es gibt ziem­lich viele, die hob­by­mä­ßig schrei­ben. Da man andere an sei­ner Geschichte auch teil­ha­ben las­sen möchte, wird ver­sucht, die Geschichte zu ver­öf­fent­li­chen. Diese in die gro­ßen Ver­lage auf­ge­nom­men zu bekom­men, ist natür­lich schwer. Da ist diese Platt­form natür­lich eine gute Mög­lich­keit, seine Geschich­ten an den Leser zu brin­gen und eine Leser­schaft für sich zu gewin­nen. Außer­dem bekommt man direkt Feed­back. Dort haben wir unsere Autoren auch alle gefun­den und kennengelernt.

EK: Man kann es sich heute gar nicht rich­tig vor­stel­len, aber es gab auf der Platt­form einen rich­ti­gen Hype um diese Geschich­ten. Die Leute haben sich sogar in Chat­rooms ver­ab­re­det, um dort dar­über zu reden. Daher ken­nen wir uns alle auch schon rela­tiv lange.

BK: Was inspi­riert euch zum Schreiben?

EK: Defi­ni­tiv meine Emo­tio­nen! Wenn ich miese Laune habe, dann schreibe ich mei­ner Prot­ago­nis­tin eine Streit­szene oder ähn­li­ches. Danach geht es mir auch bes­ser. Mein Herz liegt mir auf der Zunge. Das bringe ich halt in meine Bücher mit ein.

CT: Ich lass‘ kom­men, was kommt. Mich inspi­riert zudem, was mir in den Sinn kommt. Es ist jedes Mal eine Über­ra­schung, was sich aus der Grund­ge­schichte her­aus ent­wi­ckelt. Ich schreibe aus dem Bauch heraus.

MO: Bei mir ist es genauso. Ich kenne meis­tens nicht ein­mal das Ende einer Geschichte. Wenn ich eine Idee habe, setze ich mich hin und schreibe und schreibe. Danach erst fer­tige ich mir Tabel­len über Cha­rak­tere und Hand­lung an. Manch­mal muss ich mir zum Ende dann doch Gedan­ken machen, aber oft schreibt es sich leicht aus der Hand her­aus. Das Ende darf man nicht am Anfang fest­le­gen, da sich die Figu­ren über die Geschichte hin­weg ent­wi­ckeln. Das Beste am Schrei­ben ist halt, dass du alles pas­sie­ren las­sen kannst wie du möch­test. Du hast die Macht dar­über. Was mich auch inspi­riert ist Musik. Es lässt mich eine ganze Geschichte zu einem Lied schrei­ben, beson­ders zu den Lie­dern von „30 seconds to Mars“.

BK: In eurem Pro­gramm befin­det sich aber nicht nur Roman­tik. Ihr mischt auch gerne die Gen­res, z.B.: mit Fan­tasy. Wieso gerade diese Mischung?

PN: Ja, zum Bei­spiel „Ark­turus“ von Diane Lange und Bri­gitte Sebald. Unser Motto ist es, unsere Band­breite immer zu erwei­tern. Wir ver­su­chen, 99 Pro­zent aller Gen­res mit ein­zu­bin­den. Ein paar Sachen machen wir nicht, aber Fan­tasy haben wir dazu genom­men. Die Geschichte von „Ark­turus“ über­rascht. Sie ist gut geschrie­ben und mischt gut die Romanze mit Fan­tasy. Ich finde sie sogar inter­es­san­ter als eine reine Liebesgeschichte.

BK: Ihr drei schreibt rela­tiv klas­si­sche Lie­bes­ge­schich­ten. Könn­tet ihr euch vor­stel­len, es mit einem ande­ren Genre zu mischen? Und wenn ja, mit welchem?

EK: Einem Psy­cho­thril­ler. Wir sind Sebas­tian Fit­zek Fan-Girls. Das Pro­blem wäre aber wahr­schein­lich, die gan­zen Fach­be­griffe rich­tig ein­zu­set­zen. Ich habe ein Kapi­tel eines Thril­lers gele­sen, wo die Gerichts­me­di­zi­ne­rin die Lei­che unter­sucht. Ich musste so eini­ges goo­geln, um ihr fol­gen zu kön­nen. Das wäre übel. Man möchte da ja nichts falsch machen.

MO: Abso­lut, ein Thril­ler wäre etwas. Ich lese immer gerne die Dank­sa­gun­gen bei Büchern. Bei Thril­lern sieht man dort, wer als Fach­mann für die bestimm­ten Berei­che mit­ge­hol­fen hat. Die Autoren rei­sen teil­weise an die Orte, über die sie schrei­ben, um in die Situa­tion rein zu kom­men. Es ist schon schwer, eine Gerichts­me­di­zi­ne­rin zu fin­den, die einem dabei hilft. Ich habe es ver­sucht und noch kei­nen gefun­den, aber viel­leicht kommt das noch!

CT: Ich hin­ge­gen finde Hor­ror ganz inter­es­sant. Der Ner­ven­kit­zel, bei­des zu ver­bin­den, wäre schon etwas Neues und würde mich herausfordern.

BK: Lest ihr selbst Liebesgeschichten?

MO: Ich lese keine Lie­bes­ge­schich­ten, obwohl ich sie gerne schreibe. Ich könnte auch nicht. Es wäre zu viel. Mein gan­zes Regal ist voll mit Kri­mis und Thril­lern. Ich habe es ein­mal ver­sucht, aber nach der Hälfte wusste ich schon, was pas­sie­ren wird. Der Fluch des Genre-Autors. Ich brau­che etwas, das mich herausfordert.

EK: Ich bin zwar ein rie­si­ger Fit­zek-Fan, aber sonst lese ich nur aus dem Roman­tik-Bereich. Ich finde das klasse. Ich mag nur nicht die kli­schee­haf­ten Geschich­ten und Cha­rak­tere, die sich nicht treu blei­ben und unpas­sende Ver­än­de­run­gen durch­ma­chen. Das will ich auch in mei­nen Büchern vermeiden.

BK: Was macht eure Leser­schaft aus und wor­über erfreut sie sich bei euch und euren Büchern?

EK: Der Geschmack wird natür­lich getrof­fen. Die Leser fin­den es auch super, direkt mit dabei zu sein und in die Gemein­schaft auf­ge­nom­men zu wer­den, wie bei Fan-Tref­fen. Wir neh­men alle als Freunde wahr und wol­len eine gute Zeit mit­ein­an­der verbringen.

MO: Wir haben das Schrei­ben nicht gelernt. Wir machen es ein­fach und schrei­ben rea­li­täts­nah und ehr­lich. Es sind viele Autoren und Leser dabei, die genau das gut finden.

PN: Wir haben einen guten Kon­takt zu den Lesern. Sie kön­nen uns jeder­zeit über Face­book anschrei­ben und es wird ihnen auch direkt geant­wor­tet. Der Leser kann zudem sei­ner All­tags­welt ent­flie­hen und sich in sei­nen Wün­schen und Träu­men, die sich in den Büchern wider­spie­geln, ver­lie­ren. Sie öff­nen ein­fach die Bücher und fin­den genau die Welt, die sie haben wol­len. Sie kön­nen sich mit den Figu­ren identifizieren.

BK: Wie wür­det ihr junge Autoren ermutigen?

CT: Ja nicht auf­ge­ben! Kri­tik anneh­men und nicht gleich abwehren!

MO: Ein­fach machen! Gar nicht groß dar­über nach­den­ken! Keine Angst haben und nicht zweifeln!

EK: Mut ist der Stoff, aus dem Träume gemacht sind!

Ver­le­ger: Peter Neu­h­äu­ßer; Autorin­nen: Emily Key, Chris­tine Troy, Maria O’Hara

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