Ab ins Grüne! Ein Garten-Abenteuer #BKUmwelt

by Worteweberin Annika

Schre­ber­gar­ten – was frü­her für Fabel­for­scher Chris­tian und Worte­we­be­rin Annika spie­ßig und pie­fig klang, ist in letz­ter Zeit ein gro­ßes Hobby gewor­den. Hier haben sie Bücher gesam­melt, mit denen sie sich fit fürs Beet gemacht haben.

Die Idee ist schon län­ger gereift, im Som­mer 2019 aber sind wir uns dann sicher: Wir wol­len ins Grüne – ein Schre­ber­gar­ten soll her! Im Okto­ber des glei­chen Jah­res hat es geklappt und wir erkun­den die Wild­nis in unse­rer neuen Par­zelle. Nach Jah­ren der spo­ra­di­schen Nut­zung sind die über 400 Qua­drat­me­ter mit wil­den Brom­bee­ren, Dis­teln, Brenn­nes­seln und japa­ni­schem Knö­te­rich – eine echte Plage! – überwuchert.

Von nun an legen wir Wege frei, ent­de­cken ehe­ma­lige Gemü­se­beete wie­der, rei­ßen raus, fäl­len… Im Früh­jahr wol­len wir am liebs­ten mög­lichst viel ein­pflan­zen, gleich­zei­tig haben wir noch kaum Beet­flä­che auf­ge­ar­bei­tet. Wäh­rend im Haus die ange­zo­ge­nen Pflan­zen und in Anni­kas Bauch ein Bücher­stadt-Baby grö­ßer wer­den, erobern wir uns den Gar­ten Stück für Stück zurück.

Ein grü­ner Dau­men ist in der Anmel­dung zum Klein­gar­ten­ver­ein aller­dings nicht auto­ma­tisch inbe­grif­fen, eine Gebrauchs­an­wei­sung bekommt man zur Par­zelle auch nicht mit­ge­lie­fert. Wenn man das erste Mal beginnt, Gemüse anzu­bauen, einen Kom­post, Hoch- und Hügel­beete anzu­le­gen oder Unkraut zu jäten, sind aber Infor­ma­tio­nen gefragt.

Aben­teuer Garten

„Aben­teuer Gar­ten“ ist ein Buch über das erste Jahr im eige­nen Schre­ber­gar­ten, also genau für uns gemacht eigent­lich! Geschrie­ben hat es Caro­lin Eng­wert, die auch auf ihrem Blog haupt­stadt­gar­ten Tipps für den Gar­ten sam­melt. Für Anfän­ge­rin­nen und Anfän­ger hat sie eine wahre Fund­grube geschaf­fen: Wel­che Pflan­zen ver­tra­gen sich gut im Beet? Wie plant man eigent­lich einen Gar­ten? Wel­che Auf­ga­ben ste­hen in wel­chem Monat an? Außer­dem gibt es ein Schre­ber­gar­ten 1×1, in dem The­men wie Was­ser­ver­sor­gung, Ver­eins­ar­beit und die Gestal­tung der Hütte ange­spro­chen wer­den. Eine tolle Gebrauchs­an­wei­sung für den Ein­stieg! Wer schon mehr Gar­ten­er­fah­rung hat als wir, wird hier wahr­schein­lich aber viele Kapi­tel über­sprin­gen können.

Möh­ren, Sel­le­rie, Pastinaken…

In unse­rem Gar­ten soll ganz viel Gemüse wach­sen, da sind wir uns einig. Die Wunsch­liste ist lang. Im Bau­markt decken wir uns mit Samen­tüt­chen ein: Toma­ten für Annika, Wald­erd­bee­ren für Chris­tian, Pas­ti­na­ken für das Baby, Pflück­sa­lat, Spi­nat, Feld­sa­lat… Wie man all das in die Erde bekommt – im Haus oder direkt im Beet, in wel­chem Monat, an wel­chem Stand­ort – und dabei mög­lichst wenig falsch macht? Nachlesen!

Als Nach­schla­ge­werk haben wir uns für „Gemüse für jeden Gar­ten“ ent­schie­den. Darin wer­den ganz ver­schie­dene Gemü­se­sor­ten vor­ge­stellt, es gibt prak­ti­sche Tipps und einen Pla­ner, wel­che Auf­ga­ben wann anste­hen. Sobald im Februar die Pflanz-Sai­son lang­sam los­geht, neh­men wir das Buch immer wie­der zur Hand. Auch wenn wir einige Infor­ma­tio­nen an ande­rer Stelle gegen­prü­fen, ist der Rat­ge­ber für uns ein guter Gar­ten­be­glei­ter. Hin­ten im Buch gibt es außer­dem Infor­ma­tio­nen dazu, was alles schief­ge­hen kann. Als unsere Toma­ten im Juni die Blät­ter ein­rol­len, kön­nen wir beim Pflan­zen-Dok­tor so leicht nach­le­sen, dass wir uns dar­über ver­mut­lich keine Sor­gen machen müssen.

Für Bal­kon­gärt­ner

Neben dem Grund­wis­sen sind im Gar­ten viele Tricks und Kniffe gefragt, das wird uns schnell klar. Die Anzucht von Gemüse kann sonst ziem­lich schnell teuer wer­den. „Gärt­ner­mahl“ ist ein Rat­ge­ber und Koch­buch für Gar­ten­an­fän­ger. Es eig­net sich beson­ders für alle, die nur wenig Platz zum Bei­spiel auf dem Bal­kon zur Ver­fü­gung haben. So erklä­ren die Autoren, wie man Gemü­se­beete aus Pal­let­ten auf dem Bal­kon arran­gie­ren kann.

Es wer­den aber auch hilf­rei­che Tipps gege­ben, wie man kos­ten­güns­tig gärt­nert: Wel­che Mate­ria­lien kön­nen als Anzucht­ge­fäße oder Pflanz­kü­bel wei­ter­ver­wen­det wer­den, wel­che Gar­ten­ge­räte kann man durch Haus­halts­werk­zeuge erset­zen und wie kann man Samen oder Setz­linge gewin­nen? Für den Ein­stieg sind diese Hin­weise sehr emp­feh­lens­wert, denn man fin­det sie nicht in jedem belie­bi­gen Gar­ten­rat­ge­ber. Unsere klei­nen Toma­ten, Pflück­sa­late und Gur­ken wach­sen wun­der­bar in Eier- und Milch­kar­tons auf der Fens­ter­bank, als Pikier­stab neh­men wir ein Bam­bus­stäb­chen aus der Küche.

Apro­pos Küche, in „Gärt­ner­mahl“ fin­det man im hin­te­ren Teil des Buches natür­lich wie der Titel ver­spricht auch viele Rezepte, um die selbst ange­bau­ten Lecke­reien in der Küche zu ver­ar­bei­ten. Rou­la­den aus Man­gold, Eis aus Toma­ten und Bal­sa­mico… Man­ches klingt ver­rückt, ande­res wol­len wir aus­pro­bie­ren, sobald unsere Pflänz­chen groß genug gewor­den sind.

Vom Gar­ten in den Mund

Auch „Mein ers­ter Nasch­gar­ten“ beschäf­tigt sich vor allem damit, was man aus sei­nem Gar­ten auf den Tel­ler brin­gen kann. Das Buch beginnt mit Infor­ma­tio­nen über Gar­ten­werk­zeuge und ande­ren Tipps. Im hin­te­ren Teil gibt es ein Glos­sar, in dem nicht nur Fach­aus­drü­cke, son­dern auch der ein oder andere öster­rei­chi­sche Begriff erklärt wer­den, denn die Autorin­nen stam­men aus Öster­reich. Gar­ten­neu­linge wie wir kön­nen sich dadurch gut ori­en­tie­ren. Mit Hand­let­te­rings, Illus­tra­tio­nen und Fotos ist das Buch außer­dem ein Augenschmaus.

Wer etwas in den Magen bekom­men möchte, fin­det dann vor allem Rezepte für Früchte, Gemüse und Kräu­ter – egal, ob im eige­nen Gar­ten ange­baut, auf dem Bal­kon geern­tet oder auf dem Wochen­markt ein­ge­kauft. Für jedes Obst oder Gemüse wer­den Infor­ma­tio­nen zum Anbau und ein Rezept ange­ge­ben. Wenn wir erst­mal viel ern­ten kön­nen, wird uns das nicht lange rei­chen, aber für den Ein­stieg machen die Rezepte Spaß und sind eine schöne Inspi­ra­tion. Ansons­ten ist das Buch eher als Geschenk oder für Bal­kon­gärt­ner interessant.

Und jetzt?

Lang­sam nimmt der Gar­ten Form an und ist uns schon in den weni­gen Mona­ten zu einem zwei­ten Zuhause gewor­den. Unser Gar­ten-Aben­teuer wird wei­ter­ge­hen. Noch längst haben wir nicht alles aus­pro­biert, nicht mal ansatz­weise. Bis wir nicht mehr als Neu­linge gel­ten, wird es noch eine Weile dau­ern. Sicher­lich wird das hier also nicht der letzte Arti­kel über Gar­ten­bü­cher gewe­sen sein. Wir wer­den tes­ten, nach­le­sen, ern­ten und manch­mal auch Rück­schläge ein­ste­cken. Was könnte es Schö­ne­res geben?

  • Aben­teuer Gar­ten. Mein ers­tes Jahr im Schre­ber­gar­ten. Caro­lin Eng­wert. Kos­mos. 2020.
  • Gemüse für jeden Gar­ten. Alan Buck­ing­ham. Aus dem Eng­li­schen von Wiebke Krabbe. Dor­ling Kin­ders­ley. 2018.
  • Gärt­ner­mahl. Säen – ern­ten – kochen. Nadja Buch­czik, Anton Enns. EMF. 2019.
  • Mein ers­ter Nasch­gar­ten. Aus der Erde auf den Tel­ler. Simone Jauk, Ste­fa­nie The­res Zim­mer­mann. Pich­ler. 2019.

Ein Bei­trag zum Spe­cial #BKUm­welt. Hier fin­det ihr alle Bei­träge. // Illus­tra­tion: Satz­hü­te­rin Pia

Foto: Lenn­art Kersting

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