Abgeschnitten – Sadist Erik Sadler treibt sein Unwesen Im Kino

by Geschichtenzeichnerin Celina

Tick, tick, tick – die Zeit läuft. Die Ver­fil­mung des Psy­cho­thril­lers „Abge­schnit­ten“ von Best­sel­ler­au­tor Sebas­tian Fit­zek und Rechts­me­di­zi­ner sowie Autor Micheal Tsokos läuft gerade im Kino. Geschich­ten­zeich­ne­rin Celina hat sich dem Lei­chen­wahn um Pro­fes­sor Herz­feld gestellt.

Der Film beginnt auf Hel­go­land, eine durch einen toben­den Sturm vom Fest­land abge­schnit­tene Insel. Hier lebt und arbei­tet die junge Comic­zeich­ne­rin Linda. Sie wird von ihrem Ex-Freund gestalkt und bedroht, der ihr in der Ver­gan­gen­heit schon oft Gewalt ange­tan hat. Auf der Flucht vor ihm ent­deckt sie am Strand die erste Lei­che: Erik.

Dar­auf­hin wech­selt die Sze­ne­rie nach Ber­lin zum Rechts­me­di­zi­ner Paul Herz­feld, wel­cher an der Cha­rité gerade eine Obduk­tion durch­führt. Im Kopf die­ser weib­li­chen Lei­che fin­det er eine Kap­sel, in der ein klei­ner Zet­tel ver­steckt ist. Dar­auf ste­hen der Name und die Han­dy­num­mer sei­ner 16-jäh­ri­gen Toch­ter Han­nah. Herz­feld gerät ver­ständ­li­cher­weise in Panik und ruft dar­auf­hin seine Toch­ter an. Per Anruf­be­ant­wor­ter wird ihm mit­ge­teilt, dass seine Toch­ter ent­führt wurde und Erik einen wei­te­ren Hin­weis für ihn hat. Wei­ter­hin ist eine Bedin­gung, dass der Rechts­me­di­zi­ner nicht die Poli­zei infor­mie­ren darf.

In Folge des­sen wird wie­der nach Hel­go­land gewech­selt, wo das Handy, wel­ches der tote Erik bei sich hat, klin­gelt. Linda geht ran und am ande­ren Ende mel­det sich Herz­feld. Im wei­te­ren Ver­lauf bit­tet Herz­feld Linda, einen Ender Mül­ler, den Haus­meis­ter der Insel-Kli­nik, auf­zu­su­chen und mit sei­ner Hilfe die Lei­che in den Obduk­ti­ons­raum zu brin­gen. Noch spä­ter bit­tet er sogar darum, dass Linda unter sei­ner Anlei­tung die Obduk­tion von der Lei­che durch­führt. Nur schwer ist sie dazu zu über­re­den. Par­al­lel macht der Rechts­me­di­zi­ner sich mit sei­nem neuen, rei­chen Prak­ti­kan­ten Ingolf von Appen auf den Weg Rich­tung Cuxhaven.

Wer steckt hin­ter der Ent­füh­rung bezie­hungs­weise den Ent­füh­run­gen? In wel­chem Zusam­men­hang ste­hen die Ereig­nisse zu Herz­felds Vergangenheit?

Buch vs. Film

Im Gegen­satz zum Buch ist der Film kom­pri­mier­ter, wodurch der Inhalt sprung­haf­ter und mehr Schlag auf Schlag ver­mit­telt wird; eine Lei­che und schon wie­der die nächste. In bei­den Medien ist der Ner­ven­kit­zel hoch, aber das Buch wirkt dra­ma­ti­scher. Es wer­den mehr Zwei­fel der Prot­ago­nis­ten auf­ge­zeigt und mehr mora­li­sche Fra­gen auf­ge­wor­fen, wel­che durch die ver­schrift­lich­ten Gedan­ken der Cha­rak­tere und bestimm­ter Teil­aspekte, die im Film ver­än­dert oder weg­ge­las­sen wur­den, zum Aus­druck kommen.

Wei­ter­hin erscheint Lin­das Rolle bezie­hungs­weise ihr Han­deln im Film ver­än­dert. Im Roman wird ihre Stal­ker-Geschichte mehr auf­ge­grif­fen und auch dar­auf ein­ge­gan­gen, dass sie nicht nur Para­noia hat. Die Rolle des Prak­ti­kan­ten von Appen bringt etwas Leich­tig­keit in die sonst recht ernst­hafte und dra­ma­ti­sche Lage von Herz­feld. Er hält lockere Sprü­che bereit und wirkt sonst wie jemand, der uner­fah­ren und etwas toll­pat­schig ist. Aber auch Linda und Haus­meis­ter Ender Mül­ler bie­ten leicht humor­volle Szenen.

Psy­cho­thril­ler à la Fitzek

Die wen­dungs­rei­che und raf­fi­nierte Hand­lung des Romans wird vom Film recht gelun­gen ver­mit­telt. Sze­ne­rien wer­den bild­tech­nisch nach­voll­zieh­bar prä­sen­tiert und Atmo­sphä­ren ent­spre­chend dar­ge­stellt. Auch die schau­spie­le­ri­schen Leis­tun­gen sind wei­test­ge­hend über­zeu­gend. Beson­ders die Rolle des Sadis­ten, gemimt von Lars Eidin­ger, geht unter die Haut. Ebenso wer­den die Rol­len von Pro­fes­sor Herz­feld, gespielt von Moritz Bleib­treu, und Linda, dar­ge­stellt von Jasna Fritzi Bauer, geglückt zum Aus­druck gebracht.

Buch: Abge­schnit­ten. Sebas­tian Fit­zek, Michael Tsokos. Knaur. 2013.

Film: Abge­schnit­ten. Regie und Dreh­buch: Chris­tian Alvart. Schau­spie­ler: Moritz Bleib­treu, Jasna Fritzi Bauer, Lars Eidin­ger u.a. FSK 16. Deutsch­land. 2018.

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