Agenten-Action mit Starbesetzung

by Geschichtenerzähler Adrian

Mit „Hay­wire“ lie­ferte „Ocean’s“-Regisseur Ste­ven Soder­bergh 2011 einen Action-Film mit Star­be­set­zung. Neben Ewan McGre­gor und Micheal Fass­ben­der spielte die MMA-Kämp­fe­rin Gina Carano die Haupt­rolle in die­sem Agen­ten-Thril­ler. Geschich­ten­er­zäh­ler Adrian hat sich den Film angeschaut.

Mal­l­ory Kane (Gina Carano) arbei­tet als Agen­tin für ein pri­va­tes Unter­neh­men, wel­ches von Ken­neth (Ewan McGre­gor) gelei­tet wird und von dem sie Auf­träge vom Staat annimmt. In einem Diner begeg­net sie ihrem Kol­le­gen Aaron (Chan­ning Tatum), mit dem sie nach einem kur­zen Gespräch in einen Kampf gerät, den sie auch gewinnt. Dar­auf­hin flieht sie zusam­men mit dem unbe­tei­lig­ten Gast Scott (Michael Anga­rano) in des­sen Auto von der Sze­ne­rie. Wäh­rend der Fahrt erzählt Mal­l­ory Scott, wie es zu die­ser Aus­ein­an­der­set­zung kam. Von einer Befrei­ungs­ak­tion in Bar­ce­lona bis zur Spio­na­ge­ar­beit in Dub­lin – zusam­men mit Paul (Michael Fassbender).

Weni­ger reden, mehr draufhauen

Obwohl der erste „Bourne“-Film mit Matt Damon 2002 schon gezeigt hat, wie man sol­che Filme span­nend und mit dem rich­ti­gen Flow erzählt, bie­tet der Plot von „Hay­wire“ ein klas­si­sches Abzieh­bild eines Agen­ten-Thril­lers. Die Twists sind vor­her­seh­bar und bie­ten somit wenige Über­ra­schun­gen. Es gibt mehr als nur ein­mal den pro­vi­so­ri­schen Betrug von Kol­le­gen an der Prot­ago­nis­tin, ebenso wie die zusam­men­ge­klaute Ver­klei­dung, um vor der Poli­zei zu fliehen.

Durch die Arbeit von MMA-Kämp­fe­rin Gina Carano wir­ken die Action-Sequen­zen rea­lis­tisch und sind wun­der­bar insze­niert. Die Kämpfe wer­den mit weni­gen Schnit­ten in der Kom­plett­an­sicht gezeigt. Somit wir­ken diese Sze­nen nicht nur pro­fes­sio­nel­ler, son­dern für die Zuschau­en­den auch nach­voll­zieh­ba­rer. Schnitte und Nah­auf­nah­men wer­den höchs­tens ein­ge­setzt, um Schlä­gen sowie Trit­ten mehr Kraft zu ver­lei­hen und um Emo­tio­nen bes­ser einzufangen.

Jedoch sind die Aus­ein­an­der­set­zun­gen größ­ten­teils zu rea­lis­tisch insze­niert, denn dass im Ring wenig gespro­chen wird, ist natür­lich. Hier lässt es die Kämpfe jedoch zu sehr out-of-con­text und gestellt wir­ken – Dia­log-Szene, Kampf, nächste Dia­log-Szene. Und falls dann doch etwas gesagt wird, klingt es wie aus einem Bingo für Agen­ten­sprü­che geklaut, zum Bei­spiel „Sie wer­den dich jagen“ oder „Du steckst da zu tief drin“ oder Ähnliches.

Ver­schenkte Chance

Eigent­lich sollte Soder­bergh wis­sen, wie man span­nende und twistrei­che Filme insze­niert. Allein mit sei­ner „Ocean’s“-Reihe hat er bewie­sen, dass er immer wie­der über­ra­schen kann. „Hay­wire“ wird die­sem Ruf jedoch nicht gerecht und schafft es trotz Star­be­set­zung nicht, unter Genre-Ver­tre­tern hervorzustechen.

Hay­wire. Regie: Ste­ven Soder­bergh. Dreh­buch: Lem Dobbs u.a. Mit: Gina Carano, Michael Dou­glas, Chan­ning Tatum u.a. Con­corde Home Enter­tain­ment. USA. 2012. FSK 16.

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