Am Südpol, denkt man, ist es heiß...

by Zeichensetzerin Alexa

„Am Süd­pol, denkt man, ist es heiß.
Ganz falsch gedacht! Nur Schnee und Eis!“

Elke Hei­den­reich erzählt in „Am Süd­pol, denkt man, ist es heiß“ eine Geschichte über Pin­guine, von Anfang bis Ende in Reim­form. Sie beschreibt die Eigen­schaf­ten der Tiere, kommt dabei immer wie­der vom Thema ab und fragt „Wo war ich?“, bevor sie mit der eigent­li­chen Geschichte fort­fährt. Der Titel des Buches stimmt einen nach­denk­lich, denn wie kommt man dar­auf, dass es am Süd­pol heiß ist? Wie genau das gemeint ist, erfährt man im Laufe der Geschichte.
Prot­ago­nis­ten sind hier aus­ge­wählte Pin­guine, aus deren Sicht erzählt wird. Man begeg­net älte­ren Pin­gui­nen, die Wert auf Tra­di­tio­nen legen und jün­gere, die lie­ber etwas Ande­res machen wür­den als zu einer Oper zu gehen. Diese bil­det das High­light im All­tag der Pin­guine, denn das Opern­schiff kommt nur ganz sel­ten zum Südpol.
Der Schreib­stil ist teils lie­be­voll, teils humor­voll, trifft mit der Wort­wahl Herz und Seele – die Ver­bin­dung zur Musik ver­stärkt den Ein­druck noch:

„Im Raume wird es dun­kel nun und stille,
und es ver­lö­schen lang­sam alle Kerzen.
Der Diri­gent rückt ein­mal noch an sei­ner Brille,
dann tönt Musik. Es öff­nen sich die Herzen.
[…]
Und da – wir sehen schon die ers­ten Tränen!
Denn Pin­guine haben wun­derz­arte Seelen.
Sie wei­nen nur, wenn sie sich ganz alleine wähnen
und wür­den nie­mals jeman­dem davon erzählen.“

Die Illus­tra­tio­nen von Quint Buch­holz sind mal grö­ßer, mal klei­ner – einige gehen über zwei Sei­ten, andere über eine, wie­der andere zei­gen nur einen klei­nen Aus­schnitt der Situa­tion. Hier wird die Atmo­sphäre, wel­che beim Lesen ent­steht, noch ver­deut­licht. Ganz warm ums Herz wird es einem, wenn man das Werk liest und betrach­tet – auch wenn es sich am kal­ten Süd­pol abspielt. „Am Süd­pol, denkt man, ist es heiß“ gehört zu den Büchern, die man immer wie­der lesen kann – sehr empfehlenswert!

Alexa

Am Süd­pol, denkt man, ist es heiß, Elke Hei­den­reich, Quint Buch­holz, dtv, 2002,
(Carl Han­ser Ver­lag, 1998)

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0 comment

IngridW 22. Januar 2015 - 22:34

Hat dies auf Druck­Schrift reb­loggt und kommentierte:
Nach der Vor­stel­lung von Quint Buch­holz‘ „Im Land der Bücher“ (https://​druck​schrift​.wor​d​press​.com/​2​0​1​5​/​0​1​/​0​5​/​q​u​i​n​t​-​b​u​c​h​h​o​l​z​-​i​m​-​l​a​n​d​-​d​e​r​-​b​u​c​h​er/) in Druck­Schrift drängt sich das Reb­log­gen die­ses Bei­trags des Bücher­stadt-Kuriers ja gera­dezu auf ...

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