Auftakt für Wells & Wong: Eine Leiche verschwindet

by Zeilenschwimmerin Ronja

Mord ist nichts für junge DamenEng­land in den 1930er Jah­ren. Das Deep­dean Mäd­chen­in­ter­nat ist eine vor­bild­li­che Ein­rich­tung. Ord­nung, Dis­zi­plin, Tugend, Anstand und … Mord. Das klingt ganz nach einem Roman, der Zei­len­schwim­me­rin Ronja gefal­len könnte.

Die Deep­dean Schü­le­rin­nen Daisy Wells und Hazel Wong sind beste Freun­din­nen und haben schon einige selt­same Clubs gegrün­det. Die­ses Schul­jahr jedoch wird es schnell ernst für die neu gegrün­dete Detek­tei Wells & Wong: Eine Leh­re­rin wird ermor­det und aus­ge­rech­net Hazel fin­det sie. Doch als sie wenig spä­ter mit Unter­stüt­zung an den Tat­ort zurück­kehrt, ist die Lei­che ver­schwun­den und nie­mand außer Daisy will ihr glau­ben. Was liegt also näher, als den Fall selbst aufzuklären?

Es fällt nicht schwer, das lite­ra­ri­sche Vor­bild zu fin­den. Schon der Titel „Mord ist nichts für junge Damen“ könnte in der Biblio­gra­phie von Aga­tha Chris­tie ste­hen, aber auch Ein­band und Inhalt pas­sen ganz wun­der­bar ins Bild. An die­ser Stelle ist erst ein­mal ein gro­ßes Lob für die Ein­band­ge­stal­tung fäl­lig: schlicht und ver­spielt zugleich. Sehr hübsch!

Dem Buch selbst gebührt jedoch ein min­des­tens ebenso gro­ßes Lob. Robin Ste­vens hat nicht nur einen logisch auf­ge­bau­ten Krimi geschaf­fen, der die Span­nung hält und flüs­sig zu lesen ist. Es ist auch ein fai­rer Krimi, bei dem die Ver­däch­ti­gen von Anfang bis Ende dabei sind und – so viel sei ver­ra­ten – auch den Täter/die Täte­rin stel­len. Ganz so sollte es sein, schließ­lich will der/die gemeine Krimileser/in auch mit raten.

Kleine Spie­le­reien sind auch im Buch zu fin­den. Zum Bei­spiel Plan des Deep­dean Inter­nats und eine Liste aller Betei­lig­ten an die­sem Fall. Diese Betei­lig­ten sind auch erfreu­lich unter­schied­lich, obwohl natür­lich die aus­ge­feil­tes­ten Cha­rak­tere Daisy und Hazel sind. Ganz wie es sich für den ers­ten Band einer neuen Reihe gehört, gibt es auch unter den bei­den Freun­din­nen Kon­flikt­po­ten­zial, das nicht nur ein Mal im Roman an die Ober­flä­che tritt.

„Mord ist nichts für junge Damen“ ist ein gelun­ge­ner Krimi im Stile Aga­tha Chris­ties, der durch­weg Spaß macht und Neu­gier auf kom­mende Fälle von Wells & Wong weckt. Und auch wenn die Haupt­per­so­nen zwei Jugend­li­che sind, kön­nen auch erwach­sene Lieb­ha­ber vom „gemüt­li­chen“ eng­li­schen Land­krimi gerne zugreifen.

Mord ist nichts für junge Damen. Robin Stevens.
Über­set­zung: Nadine Mann­chen. Kne­se­beck Ver­lag. 2016. Ab 12 Jahren.

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3 comments

Mord mit Stil und Klasse – Bücherstadt Kurier 17. Februar 2017 - 12:51

[…] Tee­stun­de mit To­des­fall. Ro­bin Ste­vens. Über­set­zung: Na­di­ne Mann­chen. Kne­se­be­ck Ver­lag. 2017. Die Re­zen­si­on zum ers­ten Teil der Rei­he fin­dest du hier. […]

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Ein sehr gefährlicher Zug – Bücherstadt Kurier 21. November 2017 - 13:01

[…] Auf­takt für Wells & Wong: Eine Lei­che verschwindet […]

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Geheimnisse und Gemeinheiten – Bücherstadt Kurier 18. Mai 2018 - 19:55

[…] geht es zu den vo­ri­gen Fäl­len von Wells & Wong: Mord ist nichts für jun­ge Da­men – Band 1 | Tee­stun­de mit To­des­fall – Band 2 | Mord ers­ter Klas­se – Band […]

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