Avatar: Langersehnte Fortsetzung der Kultserie

by Bücherstädterin Daniela

Im Cross Cult-Ver­lag sind zusätz­lich zu den ein­fa­chen Comics der Ava­tar-Serie auch Pre­mi­um­aus­ga­ben im Hard­co­ver erschie­nen. Sätz­chen­bä­cke­rin Daniela hat sie gelesen.

Nach­dem Aang, der Ava­tar, der alle vier Ele­mente bän­di­gen kann, den Krieg been­det hat, ist der Frie­den greif­bar nah. Doch die Men­schen der Kolo­nien pfle­gen seit über einem Jahr­hun­dert wei­ter­hin ihre Tra­di­tio­nen und hal­ten wenig von der dik­tier­ten Tren­nung der Völ­ker­stämme. Eine schwie­rige Auf­gabe steht ihm also bevor, denn er möchte es wie immer allen Recht machen. Zudem plagt den jun­gen Feu­er­lord Zuko das unge­klärte Ver­schwin­den sei­ner Mutter.

Nach­dem das Staf­fel­fi­nale einer der bes­ten Zei­chen­trick­se­rien für Kin­der „Ava­tar: Herr der Ele­mente“ im deut­schen Fern­se­hen lief, blie­ben Fans mit gemisch­ten Gefüh­len zurück. Es blie­ben ja doch noch einige Fra­gen offen. Die Nach­fol­ge­se­rie „Die Legende von Korra“ setzt 70 Jahre nach dem Ende von „Ava­tar“ ein und schließt die auf­ge­kom­me­nen Lücken nicht. Statt­des­sen erschien eine Comic­reihe, die an das Ende der Serie anknüpft, die losen Enden auf­ar­bei­tet und somit die Serie fort­führt. Die Zeich­nun­gen über­nahm hier Guri­hiro, der an den Stil der Serie herankommt.

Die ers­ten drei Comics zu „Das Ver­spre­chen“ arbei­ten die Nach­kriegs­si­tua­tion und die Zer­streut­heit Zukos auf. Viele lieb gewon­nene Cha­rak­tere kom­men wie­der vor und füh­len sich trotz der neuen Autoren und Zeich­ner wie die Ori­gi­nal­cha­rak­tere an. Es ist span­nend zu sehen, wie sie älter gewor­den sind und auch wie sich die Bezie­hun­gen zwi­schen ihnen ent­wi­ckelt haben. Die Zeich­nun­gen pas­sen und sind gut umge­setzt. Sogar das Intro der Fern­seh­se­rie fin­det sich ori­gi­nal­ge­treu zu Beginn des Comics. Das sorgt direkt für Herz­ra­sen, noch bevor man über­haupt anfängt zu lesen.

Im Cross Cult-Ver­lag ist zusätz­lich zu den ein­fa­chen Comics auch eine Pre­mi­um­aus­gabe im Hard­co­ver erschie­nen, mit Kom­men­ta­ren der Macher der Serie. Es ist unglaub­lich inter­es­sant zu lesen, woher sie sich ihre Inspi­ra­tio­nen geholt haben, um den Comic so authen­tisch wie mög­lich zu gestal­ten. Gerade im Bezug auf die chi­ne­si­schen Wurzeln.
Die zweite Serie der Comics ist „Die Suche“ – die Suche nach Zukos Mut­ter, Band 5–7. Ein span­nen­des Aben­teuer, das mit Krea­tu­ren der Geis­ter­welt ver­mischt wird. Fans der Serie wer­den sich über die lang ersehnte Ant­wort freuen. Sie ist den­noch anders, als man ahnt. Es gibt auf dem Weg zur Lösung einige Irr­wege, die zwar das Ende ver­mu­ten las­sen, aber nicht so plump gelegt sind, dass es zu offen­sicht­lich wäre.

Lei­der sind die Comics durch die begrenzte Bild­zahl viel zu schnell zu Ende. Das ist im Ver­gleich zur Bild­ge­walt und Länge der ursprüng­li­chen Serie sehr schade. Die Comics sind eine gelun­gene Fort­set­zung der Serie, wenn auch nur ein Trost­pflas­ter für Fans und die Ant­wort auf lang ersehnte Fra­gen. Zur­zeit sind 10 Bände des Comics erschie­nen, dar­un­ter auch Neben­ge­schich­ten der Ori­gi­nal­se­rie. Für Ende 2015 sind wei­tere Comics auf Eng­lisch ange­kün­digt. Der nächste deutsch­spra­chige Sam­mel­band erscheint im Sep­tem­ber unter dem Titel „Der Spalt“.

Ava­tar – Der Herr der Ele­mente Band 1: Das Ver­spre­chen. Band 2: Die Suche. Text: Gene Luen Yang. Illus­tra­tion: Guri­hiru. Über­set­zung: Andreas Mer­gen­tha­ler, Jac­que­line Stumpf. Cross Cult. 2014.

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