Blind Date: Es liegt nicht an dir …

by Zeilenschwimmerin Ronja

Im Rah­men des Spe­cials Kun­ter­bunt haben sich Geschich­ten­er­zäh­ler Adrian, Feder­schrei­be­rin Kris­tina, Zei­len­schwim­me­rin Ronja und Wort­klau­be­rin Erika auf ein cine­as­ti­sches Blind Date ein­ge­las­sen. Wie es ihnen ergan­gen ist, erfahrt ihr in vier Tei­len. Im letz­ten Teil berich­tet Zei­len­schwim­me­rin Ronja von einem miss­lun­ge­nen Blind Date ...

„Erd­beer und Scho­ko­lade“ und „Blau ist eine warme Farbe“ hat Zei­len­schwim­me­rin Ronja sich von der Liste mit Vor­schlä­gen für das Blind Date aus­ge­sucht, einen zur Sicher­heit, falls der andere Film nichts ist. Aus dem geplan­ten Film­abend ist jedoch eher ein miss­glück­tes Speed-Dating geworden.

Von dem kuba­ni­schen Film „Erd­beer und Scho­ko­lade“ (1993, aus­ge­zeich­net mit einem sil­ber­nen Bären auf der Ber­li­nale 1994) hatte ich zuvor noch nie etwas gehört, es klang aber viel­ver­spre­chend: David, Stu­dent und mit frisch gebro­che­nem Her­zen, begeg­net dem schwu­len Künst­ler Diego. David ist von Die­gos Avan­cen abge­schreckt, da er sys­tem­treu und hete­ro­se­xu­ell ist. Im Auf­trag eines Par­tei­freun­des soll David Diego aus­spio­nie­ren (und letzt­end­lich ver­ra­ten). Statt­des­sen ent­wi­ckelt sich jedoch eine Freund­schaft zwi­schen den beiden …

So weit bin ich über­haupt nicht gekom­men. Nach 15 Minu­ten habe ich abge­bro­chen und statt­des­sen „Blau ist eine warme Farbe“ ein­ge­legt. Dem Titel nach sagte mir die­ser Film etwas, außer­dem wird er in der Biblio­thek stän­dig aus­ge­lie­hen. Eben­falls viel­ver­spre­chend. Zum Inhalt: In den Wir­ren der Puber­tät ver­sucht die 15-jäh­rige Adèle, sich selbst zu fin­den. Auf Anra­ten ihrer Freun­din­nen beginnt sie eine Bezie­hung mit einem älte­ren Schü­ler. Die Bezie­hung hält jedoch nicht lange. Statt­des­sen fühlt sie sich viel­mehr zu Emma, einer Kunst­stu­den­tin mit blauen Haa­ren, hin­ge­zo­gen, der sie zufäl­lig begegnet …

Erneut bin ich so weit gar nicht erst gekom­men. Wie­derum nach 15 Minu­ten habe ich auch die­sen Film abge­bro­chen. Woran liegt das? „Sind die Filme so schlecht?“, fragte jemand aus der BK-Redak­tion. Nein, schlecht sind sie ver­mut­lich nicht. Schwer zu sagen, warum ich so früh auf­ge­ge­ben habe.

„Erd­beer und Scho­ko­lade“ wirkte in sei­ner Erzähl­weise, den Dia­lo­gen und der Art des Schau­spiels schwie­rig und „Blau ist eine warme Farbe“ strahlte schon zu Beginn die Aura eines nicht gerade leicht zugäng­li­chen, fran­zö­si­schen Films aus (ganz abge­se­hen von fast drei Stun­den Lauf­zeit). Zudem ging mir bei letz­te­rem die Atti­tüde der Haupt­per­son auf den Geist, ins­be­son­dere der stän­dig geöff­nete Mund. Man könnte sagen, ich mochte ihr Gesicht ein­fach nicht.

Viel­mehr aber trifft es ein Klas­si­ker des Lie­bes­films: „Es liegt nicht an dir, es liegt an mir.“ Es war für mich ein­fach nicht der rich­tige Moment, um anspruchs­vol­lere / gesell­schafts­kri­ti­sche Filme anzu­se­hen. „Ich bin noch nicht bereit dafür … Gib mir noch etwas Zeit.“

Erd­beer und Scho­ko­lade. Regie: Tomás Gutiér­rez Alea & Juan Car­los Tabío. Dreh­buch: Senel Paz. Mit: Jorge Perugor­ría, Vla­di­mir Çruz, Mirta Ibarra u.a. Art­haus. Kuba. 1993. / Blau ist eine warme Farbe. Regie: Abdella­tif Kechi­che. Dreh­buch: Abdella­tif Kechi­che & Gha­lia Lacroix. Mit: Léa Sey­doux, Adèle Exar­cho­pou­lus u.a. Wild Bunch. Frank­reich. 2014.

Ein Bei­trag zum Spe­cial #Kun­ter­bunt. Hier fin­det ihr alle Bei­träge. Kun­ter­bun­tes Blind Date Teil 1:

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