Brrrrr! Unterwegs mit „Pinguine & Eisbären“

by Worteweberin Annika

Eis, Schnee, Wind und am Him­mel tan­zen die Polar­lich­ter. Worte­we­be­rin Annika ist auf einen Schnee­s­coo­ter gestie­gen und hat die Polar­re­gio­nen unse­rer Welt bereist – mit dem Kin­der­sach­buch „Pin­guine & Eis­bä­ren“ von Grace Hel­mer und Ali­cia Klepeis.

Stell dir vor: So weit dein Auge reicht, ist es um dich herum weiß. Schnee, Schnee und noch mehr Schnee. Es pfeift ein eisi­ger Wind. Du bist in einen dicken Schnee­an­zug gepackt, deine Hände ste­cken in Fäust­lin­gen und du trägst eine Mütze, die fast dein gan­zes Gesicht bedeckt. Wahr­schein­lich machst du gerade eine Expe­di­tion an einen der ent­le­gens­ten Orte unse­res Pla­ne­ten, rich­tig? Immer­hin ver­spricht schon der Unter­ti­tel „Eine coole Expe­di­tion zum Nord­pol und Süd­pol“, aber ein Glück bist du warm ein­ge­packt und hast sogar eine Ther­mos­kanne mit Kakao dabei.

Doch bist du nun am Süd- oder am Nord­pol gelan­det? Ein siche­res Indiz: Halte Aus­schau, ob du Pin­guine oder Eis­bä­ren ent­de­cken kannst. Denn Pin­guine leben nur am Süd­pol, in der Ant­ark­tis, und Eis­bä­ren am Nord­pol, in der Ark­tis. Also fol­gen wir doch ein­fach ihren Spu­ren im Schnee…!

Spu­ren­su­che

So funk­tio­niert auch die Ori­en­tie­rung im Sach­buch von Grace Hel­mer und Ali­cia Klepeis. Auf jeder Seite ist durch Fuß­spu­ren von Eis­bä­ren und Pin­gui­nen mar­kiert, an wel­chem Pol wir uns the­ma­tisch gerade befin­den oder ob die Inhalte für beide Regio­nen gel­ten. So behal­ten wir den Über­blick, selbst wenn wir mit den Begrif­fen Ant­ark­tis und Ark­tis doch ein­mal durch­ein­an­der gera­ten sollten.

In „Pin­guine & Eis­bä­ren“ kön­nen wir alles erfah­ren, was für unsere Expe­di­tion wich­tig ist. Daher haben wir uns für unse­ren Abste­cher auch so warm ange­zo­gen und eine Ther­mos­kanne ein­ge­packt. Wel­che Aus­rüs­tung brau­chen wir? Wel­che Kli­ma­be­din­gun­gen erwar­ten uns genau? Auf wel­che Tiere kön­nen wir tref­fen? Neben Pin­gui­nen und Eis­bä­ren gibt es viel zu ent­de­cken! Außer Rob­ben auf dem Eis kön­nen wir an bei­den Polen Wale aus dem Was­ser sprin­gen sehen (gut, dafür müss­ten wir unse­ren Platz mit­ten im Eis aller­dings ver­las­sen…). Am Nord­pol leben zudem zum Bei­spiel Ren­tiere, Zie­sel, Wölfe und kleine Vögel. Wie sie mit der Kälte zurecht­kom­men? Auch das erfah­ren wir im Buch.

Wer lebt hier noch?

Des Wei­te­ren geht es um das Leben indi­ge­ner Grup­pen in der Ark­tis – ein Thema, über das ich vor­her viel zu wenig wusste. Im Buch wird erklärt, wel­che Grup­pen es gibt, zum Bei­spiel die Samen im Nor­den von Schwe­den, Nor­we­gen, Finn­land und Russ­land, die Inuit in Kanada, Alaska und Grön­land oder die Nen­zen in der rus­si­schen Tun­dra. Außer­dem erfährt man, wie die Men­schen in der unwirt­li­chen Ark­tis über­le­ben kön­nen: was sie essen, wel­che Klei­dung sie tra­gen, wie sie leben. Und wir kön­nen ler­nen, dass die Kin­der in der Ark­tis drau­ßen Fan­gen spie­len, solange das Ther­mo­me­ter nicht unter 40° Cel­sius fällt – unglaublich!

Polar­for­scher werden

Ein ande­res wich­ti­ges Thema in „Pin­guine & Eis­bä­ren“ ist die For­schung. Es wird ein Tag einer For­sche­rin in der Ant­ark­tis beschrie­ben, die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels wer­den dar­ge­stellt und natür­lich geht es auch um die ers­ten Men­schen, die die Pole erkun­de­ten. Da Fabel­for­scher Chris­tian an einem Polar­for­schungs­in­sti­tut arbei­tet, kön­nen wir unse­rem Bücher­stadt-Baby mit die­sem Sach­buch spä­ter vie­les erklären.

Aber auch wenn ein sol­cher Bezug nicht da ist, sind die dar­ge­stell­ten Inhalte wich­tig und inter­es­sant, allein schon vor dem Hin­ter­grund der schmel­zen­den Pol­kap­pen, die sich auf unsere Welt und die unse­rer Kin­der aus­wir­ken wer­den. Daher folgt auch auf der letz­ten Seite neben einer Zusam­men­fas­sung der Auf­ruf, mit dem neu erwor­be­nen Wis­sen ver­ant­wor­tungs­voll umzu­ge­hen. Damit die Lebens­wel­ten an den Polen erhal­ten blei­ben, müs­sen wir alle aktiv wer­den. Die Lese­rin­nen und Leser des Buches wer­den dazu ani­miert, das spä­ter auf ihrer eige­nen Expe­di­tion zu tun.

Durch die Illus­tra­tio­nen von Grace Hel­mer fühlt man sich beim Lesen tat­säch­lich an die Pole ver­setzt. Es gibt viel zu gucken, denn die Tier- und Pflan­zen­ar­ten, Aus­rüs­tungs­ge­gen­stände und Nah­rungs­mit­tel kön­nen genau unter die Lupe genom­men wer­den. Andere Illus­tra­tio­nen wie das Bild vom Polar­licht sind sehr stim­mungs­voll. „Pin­guine & Eis­bä­ren“ ist ein Sach­buch­schatz nicht nur für Kinder.

Pin­guine & Eis­bä­ren. Eine coole Expe­di­tion zum Nord­pol und Süd­pol. Text: Ali­cia Klepeis. Illus­tra­tion: Grace Hel­mer. Über­set­zung: Andreas Bre­den­feld. Kleine Gestal­ten. 2020.

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