Buchtipps rund um Liebe, Sehnsucht und Freundschaft Valentinstag

by Bücherstadt Kurier

Zum Valen­tins­tag haben Worte­we­be­rin Annika und Zei­chen­set­ze­rin Alexa drei Buch­tipps vor­be­rei­tet: drei Bücher, die ernste, tief­grün­dige The­men behan­deln, Geschich­ten, die von Liebe, Sehn­sucht und Freund­schaft erzäh­len – und das auf sehr unter­schied­li­che Weise.

Roman mit Sogwirkung

Mit „Dun­kel­grün fast schwarz“ ist Mareike Fall­wickl ein groß­ar­ti­ger Debüt-Roman gelun­gen, der die Kom­ple­xi­tät von Freund­schaft auf­zeigt: Alles dreht sich um Raf­fael, Moritz und Johanna. Es geht um tiefe Gefühle wie Liebe und Sehn­süchte, ebenso wie um Ver­rat und Gewalt. Die Wege der drei Freunde tren­nen sich. Doch als sie sich viele Jahre spä­ter uner­war­tet wie­der­tref­fen, holt sie die Ver­gan­gen­heit ein und die Wahr­heit kommt unwei­ger­lich ans Licht.

„Dun­kel­grün fast schwarz“ über­zeugt mit viel­schich­ti­gen Cha­rak­te­ren und einem sprach­li­chen Stil, der die Lese­rin­nen und Leser mit einem Sog in den Bann der Geschichte zieht. Die Hand­lung wird der­art packend prä­sen­tiert, dass es kaum mög­lich ist, das Buch bei­seite zu legen – und selbst nach dem Been­den des Buches klingt die Geschichte um Moritz und seine Freunde sehr lange nach. Denn eines ist sicher: Fall­wickl ver­steht es, mit­hilfe ihrer Figu­ren – fernab von Kitsch und seich­ter Roman­tik – Emo­tio­nen zu wecken und tie­fere Gedan­ken­gänge anzu­sto­ßen. Allein schon des­halb ist die­ser Roman sehr lesens­wert! (za)

Frau­en­po­li­ti­sche The­men, Roman­tik und ein Heiratsantrag

Sanne Jel­lings ver­webt in ihrem Roman „Ein däni­scher Win­ter“ die Geschichte der däni­schen Autorin Karen (auch Tania) Bli­xen mit der einer 18-Jäh­ri­gen aus ein­fa­chen Ver­hält­nis­sen. Beide Frauen ste­hen an Weih­nach­ten im Jahr 1929 vor Ent­schei­dun­gen dar­über, was sie aus ihrem Leben machen wol­len. Ist Frei­heit wich­ti­ger als Liebe? Wel­che Mög­lich­kei­ten hat man als Frau über­haupt, die eige­nen Träume zu verwirklichen?

Schon das Cover von „Ein däni­scher Win­ter“ erin­nert an die Wien-Romane von Petra Hart­lieb. Auch wenn Jel­lings Roman auch the­ma­tisch und atmo­sphä­risch denen von Hart­lieb ähnelt, sind es die frau­en­po­li­ti­schen The­men und die stär­kere Rolle der Schrift­stel­le­rin Karen Bli­xen in der Geschichte, die „Ein däni­scher Win­ter“ hand­fes­ter machen. Trotz­dem dür­fen natür­lich auch ein roman­ti­scher Spa­zier­gang am eisi­gen Strand und ein Hei­rats­an­trag nicht feh­len. Mit gut 150 Sei­ten lässt sich der Roman an einem Abend lesen – viel­leicht ja als Alter­na­tive zum Valen­tins­tags-Date? Neben gemüt­li­chen Stun­den beschert Sanne Jel­lings ihren Lese­rin­nen und Lesern dann auch gleich ein wenig Hin­ter­grund­wis­sen über die bekannte däni­sche Autorin Karen Bli­xen. (wa)

Eine unge­wöhn­li­che Liebesgeschichte

In der Novelle „Der Mann aus Želary“ von Kveta Legá­tová wird eine unge­wöhn­li­che Lie­bes­ge­schichte erzählt: Es ist 1942/43, eine junge Ärz­tin gerät in Lebens­ge­fahr, als wäh­rend ihrer Kurier­dienste, die sie für eine Wider­stands­gruppe macht, etwas schief­läuft. Ihre ein­zige Chance ist die Flucht – sie lässt augen­blick­lich ihr altes Leben zurück und tritt mit einem frem­den Mann eine Reise an, die sie in ein Berg­dorf führt. Dort nimmt sie eine neue Iden­ti­tät an: Sie hei­ra­tet die­sen Mann, wird zur Ehe- und Haus­frau, was ihr zunächst sehr schwer fällt, da sie vor­her ein gänz­lich ande­res Leben geführt hat.

„Der Mann aus Želary“ ist eine leise Novelle, erzählt aus der Ich-Per­spek­tive, über Irr­wege und Umwege, Vor­ur­teile und Iden­ti­tät. Sie zeigt, wie sich die Bezie­hung zwi­schen zwei Men­schen ent­wi­ckelt, wie sie tie­fer und ernst­haf­ter wird und wie aus Frem­den Lie­bende wer­den. Wäh­rend viele andere Lie­bes­ge­schich­ten auf Roman­tik und Happy Ends set­zen, wird in die­ser eine tief­grün­dige erzählt: über eine Liebe, die sich erst ent­fal­ten muss, die Wur­zeln schlägt und der Prot­ago­nis­tin das Gefühl von Hei­mat ver­mit­telt. Im Jahr 2003 wurde diese Novelle unter dem Titel ›Želary‹ ver­filmt. (za)

  • Dun­kel­grün fast schwarz. Mareike Fall­wickl. Frank­fur­ter Ver­lags­an­stalt. 2018.
  • Ein däni­scher Win­ter. Sanne Jel­lings. Kind­ler. 2019.
  • Der Mann aus Želary. Kveta Legá­tová. Aus dem Tsche­chi­schen von Sophia Mar­zolff. dtv. 2004.
Wel­che Bücher rund um Liebe, Sehn­sucht und Freund­schaft könnt ihr emp­feh­len? Schreibt uns eure Tipps in die Kommentare!

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