Dagmar und Christina

by Bücherstadt Kurier

Am 23. April ist der Welt­tag des Buches. Letz­tes Jahr haben Dag­mar und Chris­tina die Aktion „Blog­ger schen­ken Lese­freude“ ins Leben geru­fen. Auch die­ses Jahr soll die Aktion statt­fin­den, ein Grund für uns, den bei­den mal ein paar Fra­gen zu stellen.

BK: Vie­len Dank, dass ihr euch neben der vie­len Arbeit mit der „Blog­ger schen­ken Lesefreude“-Aktion noch die Zeit für ein Inter­view genom­men habt! Könn­tet ihr euch zunächst kurz vor­stel­len? Wer steckt eigent­lich hin­ter die­ser Aktion?

Hin­ter „Blog­ger schen­ken Lese­freude“ ste­cken Dag­mar und Chris­tina als Orga­ni­sa­to­ren und weit über 1000 Blogs, die die Aktion zu dem machen, was sie ist: ein gro­ßes, bun­tes Fest der Lesebegeisterung

BK: Habt ihr selbst auch eigene Blogs? Wie hat es bei euch mit dem Blog­gen angefangen?

Dag­mar: Bei mir hat alles 2011 mit dem Blog der Buch­hand­lung Hugen­du­bel begon­nen, für den ich über 100 Rezen­sio­nen geschrie­ben habe. Blog­gen macht süch­tig, also musste bald ein eige­ner Blog her: die Geschich­ten­Agen­tin. Im letz­ten Jahr habe ich dann das Thema Bil­der­buch und Kin­der­buch aus­ge­glie­dert und einen wei­te­ren Blog gestar­tet: mein Buch­kind.

Chris­tina: Bei mir hat es eigent­lich auf Lovely­books ange­fan­gen. Ich habe dort meine ers­ten Rezen­sio­nen ver­fasst. Heute würde ich es nicht mehr als Rezen­sion bezeich­nen, es waren eben die ers­ten Ver­su­che. Im März 2010 kam ich auf die Idee, diese auf einem Blog zu sam­meln, mehr für mich als dass ich daran geglaubt hätte, dass ihn jemand lesen wollte. So wurde der „Bücher­wel­ten Blog“ gebo­ren, aus dem sich dann ca. 1 Jahr spä­ter Pudel­müt­zes Bücher­wel­ten ent­wi­ckelte. Neben Pudel­müt­zes Bücher­wel­ten „blogge“ ich noch auf wer​liest​wannwo​.de, einen Lesungs­por­tal für Lesun­gen in Deutsch­land. Diese habe ich Anfang 2013 über­nom­men, nach­dem ich dort schon 3 Jahre als Lesungs­agen­tin ehren­amt­lich tätig war.

BK: Was bedeu­tet „Blog­gen“ für euch? Seht ihr Vor- und Nach­teile in die­sem Bereich? 

Chris­tina: Blog­gen bedeu­tet für mich, meine Lei­den­schaft für Bücher in die Welt hin­aus­tra­gen zu kön­nen, ande­ren Men­schen, denen ich sonst nie begeg­nen würde, Bücher zei­gen zu kön­nen, die mich begeis­tern. Aber es bedeu­tet für mich auch, meine krea­tive Ader in Bezug auf Aktio­nen aus­le­ben zu kön­nen. Vor- und Nach­teile lie­gen sehr dicht bei­ein­an­der. Man kann etwas ver­öf­fent­li­chen, über das man gerne spricht, Men­schen damit begeis­tern. Es kann aber auch pas­sie­ren, dass mit dem, was man ver­öf­fent­licht, ande­ren so auf die Füße tritt, dass man inmit­ten eines Shit­s­torms ist. Die Grenze ist flie­ßend und manch­mal ent­schei­det nur eine For­mu­lie­rung; man kann die Reak­tio­nen sei­ner Leser ahnen, aber nie sicher sein wie sie reagieren.

Dag­mar: Der ganz große Nach­teil ist: zu wenig fri­sche Luft und zu wenig Zeit für Yoga. Nein, im Ernst: ich sehe keine Nach­teile. Blog­gen ist für mich ein Hobby, das mich mit der Welt ver­bin­det. Durch das Blog­gen kom­men neue The­men und neue Men­schen in mein Leben und ich bleibe stän­dig in Bewe­gung. Per­fekt für einen neu­gie­ri­gen Men­schen wie mich!

BK: Wie ent­stand die Idee zur Aktion „Blog­ger schen­ken Lese­freude“? Hat­tet ihr am Anfang viel­leicht sogar irgend­wel­che Bedenken?

Dag­mar: Chris­tina schrieb mich letz­tes Jahr auf Face­book an – wir hat­ten uns zu dem Zeit­punkt noch nie gese­hen. Sie fand es schade, dass die Lese­freunde-Aktion zum Welt­tag des Buches pau­sierte. Ob wir Blog­ger nicht etwas machen könn­ten? Zwei Tage spä­ter gin­gen wir mit „Blog­ger schen­ken Lese­freude“ auf Face­book online.
Beden­ken – nein, erst ein­mal keine. Nach drei Wochen hat­ten wir dann aller­dings echte Beden­ken, dass wir das alles zeit­lich nicht mehr han­deln kön­nen. Mit einer so rasan­ten, vira­len Ver­brei­tung hat­ten wir nicht gerechnet!

BK: Was ist denn „Blog­ger schen­ken Lese­freude“ über­haupt? Was ist das Ziel die­ser Aktion?

“Blog­ger schen­ken Lese­freude” ist eine Gemein­schafts­ak­tion lese­be­geis­ter­ter Blog­ger, die zum Welt­tag des Buches auf ihren Blogs Lieb­lings-Bücher ver­lo­sen. Jeder Blog­ger orga­ni­siert seine Ver­lo­sung selbst, wir bün­deln alle Akti­vi­tä­ten auf einer zen­tra­len Platt­form: blog​ger​schen​ken​le​se​freude​.de. Ziel ist es, unsere Lese­be­geis­te­rung in die Welt hin­aus­zu­tra­gen und andere damit anzu­ste­cken. Und neben­bei Blogs sicht­ba­rer zu machen – es gibt so viele tolle Blogs da draußen!

BK: Soll „Blog­ger schen­ken Lese­freude“ nun jähr­lich stattfinden?

Schön wäre das schon – aber so weit in die Zukunft kön­nen und wol­len wir noch gar nicht planen.

BK: Was ist eure Moti­va­tion dabei? 

Neu­gier und Begeis­te­rung! Und das viele posi­tive Feed­back macht einem die Arbeit wirk­lich leicht – Blog­ger sind ein­fach eine tolle Spezies.

BK: Plant ihr auch wei­tere Aktionen? 

Äh, nein. Ideen hät­ten wir noch genug, aber das off­line-Leben ist auch sehr schön.

BK: Wo kann man wei­tere Infor­ma­tion zur Aktion finden? 

Die­ses Jahr gibt es alle Infor­ma­tio­nen gebün­delt auf blog​ger​schen​ken​le​se​freude​.de und die Party zur Aktion steigt wie­der auf Face­book. Auf Twit­ter fin­det man uns unter @blogdenWelttag #lese­freude

BK: Zum Abschluss unsere zwei BK-Spe­zi­al­fra­gen: Wenn ihr ein Buch wärt, wel­ches wärt ihr?

Chris­tina: Ich möchte diese Frage gern ein wenig ver­än­dern. Wenn mein Leben ein Buch wäre, wäre es „Buch­land“ von Mar­kus Walt­her. Denn gerade durch das Blog­gen erlebe ich so viele tolle Dinge rund ums Buch und kann tolle Aktio­nen ver­an­stal­ten oder auch bei tol­len Aktio­nen mit­ma­chen. Ich ent­de­cke Bücher, die ich so nie in Buch­hand­lun­gen ent­de­cken würde, lerne ganz tolle und liebe Men­schen ken­nen, die ich sonst nie getrof­fen hätte. Autoren sind dadurch oft­mals mehr als nur der Name auf dem Cover, Ver­lage bekom­men in Form von Men­schen ein Gesicht. Ich habe mal gesagt, dass die Buch­welt für mich wie ein rie­si­ges Wun­der­land ist, in dem ich täg­lich etwas Neues, Tol­les ent­de­cke. Das stimmt bis heute und ich blogge bald seit 4 Jahren.

Dag­mar: Ganz sicher „Alice im Wun­der­land“, denn in die­sem Buch ist alles möglich.

BK: Wel­che Frage habt ihr euch in einem Inter­view schon immer mal gewünscht und wie würde eure Ant­wort dar­auf lauten?

Habt ihr Tipps für Ver­lage und Autoren, die direkt mit Blog­gern zusam­men­ar­bei­ten möchten?

Liebe Ver­lage – seid mutig und traut Euch an die Blog­ger ran! Wir bie­ten Begeis­te­rung für Bücher, Herz­blut und Krea­ti­vi­tät. Nehmt Euch die Zeit und lest ein biss­chen bei uns mit, dann bekommt ihr auch ein Gefühl dafür, wel­che Blogs zu Euch pas­sen. Aber denkt dran: ein Blog­ger ist kein Jour­na­list. Bei uns geht alles etwas locke­rer zu – nicht nur beim Thema Rechtschreibung. 😉

Liebe Autoren – für uns seid ihr Hel­den. Zumin­dest so lange, bis ihr Mas­sen­mails an uns her­aus­schickt, in denen ihr behaup­tet, unse­ren Blogs zu fol­gen, um uns dann Bücher aus Gen­res anzu­bie­ten, die wir gar nicht lesen. 😉

Des­we­gen ver­su­chen wir die­ses Jahr auch Kon­takte zwi­schen Blog­gern und Ver­la­gen bzw. Autoren herzustellen.

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