Das fordert fürchterliche Bratpfannen!

Schräg, ver­rückt und ziem­lich ein­zig­ar­tig. Das ist die Fami­lie Scho­ckin­ger. Die unglaub­li­che, aber lie­bens­werte Fami­lie Scho­ckin­ger. Judith Allert hat ihrer Phan­ta­sie freien Lauf gelas­sen und die Suppe, ach nein, Sippe nicht ver­sal­zen. - Von Zei­len­schwim­me­rin Ronja.

Mut­ter Scho­ckin­ger färbt alles um sich herum schwarz-weiß. Vater Scho­ckin­ger ist ein bril­lan­ter Erfin­der, des­sen Erfin­dun­gen meist jedoch noch die eine oder andere Schraube locker haben. Hum­bert ist ihr jüngs­tes Kind und scheint aus Stahl zu sein. Stürze und Stöße kit­zeln ihn bloß. Seine ältere Schwes­ter Edna kann sich in ver­schie­denste Tiere ver­wan­deln. Und dann ist da noch Henry. Henry ist viel zu nor­mal für die Fami­lie Scho­ckin­ger. So ist er auch der ein­zige der Fami­lie, der sich über den Umzug in ein stink­nor­ma­les Rei­hen­haus zwi­schen stink­nor­ma­len Fami­lien freut. Kaum ange­kom­men, steht Henry jedoch vor dem Pro­blem, dass er viel­leicht doch nicht so ganz nor­mal ist. Oder hat Lila, ein schweig­sa­mes Mäd­chen aus sei­ner Klasse, einen magi­schen Blick, der bewirkt, dass sein Fuß plötz­lich nicht mehr zu sehen ist? Und was führt die Nach­ba­rin der Scho­ckin­gers im Schilde, die sich hin­ter ihren Vor­hän­gen ver­steckt, sobald Henry an ihrem Haus vor­bei geht?

So ver­rückt wie die Fami­lie ist, sind auch die rest­li­chen Ideen der Autorin. Es scheint, als hätte sie beim Schrei­ben eine Menge Spaß gehabt, sodass das Lesen ebenso Freude macht. Vor allem die tat­säch­lich uner­war­tete Auf­lö­sung gibt dem Buch noch die letzte Würze, den feh­len­den Brüh­wür­fel sozu­sa­gen. (Aber bitte wegen die­ser Anspie­lung nicht die letz­ten Sei­ten zuerst lesen.) Ein wei­te­rer Brüh­wür­fel sind die Illus­tra­tio­nen. Es sind nicht zu viele, aber auch nicht zu wenige, sodass die eigene Phan­ta­sie ange­regt, jedoch nicht ein­ge­schränkt wird.

„Die unglaub­li­chen Scho­ckin­gers – Auf fürch­ter­li­che Nach­bar­schaft“ ist ein lus­ti­ges und span­nen­des Kin­der­buch, das mit Phan­ta­sie und Witz über­zeugt. Teil zwei ist übri­gens auch schon zu haben. Na dann: Auf fürch­ter­li­che Lesefreude!

Die unglaub­li­chen Scho­ckin­gers – Auf fürch­ter­li­che Nach­bar­schaft. Judith Allert. Illus­tra­tion: Domi­nik Rupp. arsE­di­tion. 2015. Ab 8 Jahren.