Das Fräulein von Scuderi

by Bücherstadt Kurier

„Un amant qui craint les voleurs, n´est point digne d´amour.“*

Herbst 1680: Frank­reich lebt in Angst. Eine Reihe unheim­li­cher Gift­morde hat das Land erschüt­tert und nun geschieht in Paris ein neues Übel. Eine Bande von Die­ben meu­cheln des Nachts Lieb­ha­ber, wel­che sich mit kost­ba­ren Klein­oden auf dem Weg zu ihren Lieb­chen befin­den. Alle star­ben durch einen geziel­ten Stich ins Herz und wur­den anschlie­ßend beraubt. Von den Mör­dern fehlt stets jede Spur.

Eines Nachts klopft es gegen die Tür von Fräu­lein Scu­de­ris Anwe­sen. Ein frem­der Mann ver­schafft sich Ein­lass, doch als die Gen­dar­me­rie auf­taucht, flüch­tet er und hin­ter­lässt nur ein klei­nes Käst­chen. In jedem befin­det sich wert­vol­ler Schmuck aus der Schmiede des berühm­ten Meis­ters Car­dil­liac. Fräu­lein Scu­deri möchte dem Her­stel­ler seine so wun­der­sam auf­ge­tauchte Ware zurück­ge­ben, doch die­ser lehnt ener­gisch ab. Am nächs­ten Tag wird Meis­ter Car­dil­liac tot auf­ge­fun­den. Sein Geselle Oli­ver Brusson wird des Mor­des ange­klagt und nur Fräu­lein Scu­deri ist fest von sei­ner Unschuld über­zeugt. Für die rüs­tige Dame beginnt ein Rät­sel, des­sen Detek­tiv sie sel­ber ist…

„Das Fräu­lein von Scu­deri“ ist eine span­nende Kri­mi­nal­ge­schichte im alten Frank­reich. Zum ers­ten Mal tritt hier eine Frau als Detek­ti­vin auf, die durch geziel­tes Nach­for­schen, eine Por­tion Glück und ihren fes­ten Glau­ben des Rät­sels Lösung immer näher kommt. Obschon zu Beginn der Rück­blick auf die Gift­morde für den Leser, auf­grund eines Schwalls an Namen, eher anstren­gend ist, kommt die Hand­lung schnell in Fahrt und bleibt bis zur letz­ten Seite spannend.

Für Film­lieb­ha­ber: Die Ver­fil­mung von E.T.A. Hoff­manns Novelle vom Jahre 1955 ist in ihrer vol­len Länge bei You­Tube ein­seh­bar. Regie führte Eugen York.

Ramona Helm­rich

Das Fräu­lein von Scu­deri. Her­aus­ge­ber: Joseph Kier­meier-Debre. Autor: E.T.A. Hoff­mann. dtv. 1998. // *„Ein Lieb­ha­ber, der die Kon­ku­renz (wörtl. Dieb) fürch­tet, ist der Liebe unwürdig.“

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