Das Kartengeheimnis

by Wortklauberin Erika

Jostein Gaar­der erzählt in sei­nem phi­lo­so­phi­schen Buch „Das Kar­ten­ge­heim­nis“ von einer Reise, gele­sen von Hans-Tho­mas, der mit sei­nem Vater einem eige­nen Aben­teuer nach­jagt. Wobei, er jagt weni­ger ein Aben­teuer als seine lang im Aus­land ver­schol­lene Mut­ter, die urplötz­lich als Model wie­der auf die Bild­flä­che getre­ten ist – in Griechenland.

Hans-Tho­mas‘ Vater will in zwei Wochen mit dem Auto nach Grie­chen­land rei­sen, sie suchen, und mit ihnen bei­den zurück nach Hause brin­gen. Er unter­hält seine Gedan­ken mit aller­hand Phi­lo­so­phie, und Hans-Tho­mas auf dem Rück­sitz ver­bringt lange Zeit der Fahrt damit, ihm zuzu­hö­ren. Bis sie in ein klei­nes Dorf namens „Dorf“ in der Schweiz kom­men, und der dort ansäs­sige Bäcker ihm ein Rosi­nen­bröt­chen schenkt, in das ein win­zi­ges Buch ein­ge­ba­cken ist. Mit einer klei­nen Lupe, die gerade in seine Hosen­ta­sche passt, gelingt es Hans-Tho­mas, die Geschichte des Bäckers Frode zu ent­zif­fern. Frode stran­dete vor über einem Jahr­hun­dert auf einer ein­sa­men Insel, und hatte nichts wei­ter bei sich als ein Kar­ten­spiel. Mit der Zeit unter­hielt er sich mit den Figu­ren – die urplötz­lich vor ihm stan­den. Keine der Karte schien sich hier­bei jedoch des­sen bewusst zu sein, dass sie bloß erfun­den sind – bis auf den Joker.

Jostein Gaar­der ver­packt in die­sen zwei Geschich­ten, die über das Rosi­nen­buch ver­bun­den sind, vie­ler­lei Gedan­ken zur Exis­tenz der Men­schen, zur Kraft der Phan­ta­sie und den Kon­se­quen­zen, ver­liert man sich in die­ser. Der Ver­lag emp­fiehlt ein Lese­al­ter von 12 Jah­ren, was nicht ganz falsch ist: für die Geschichte muss man etwas mit­den­ken, doch es lohnt sich, schon allein um der bun­ten Fische wil­len, wel­che dem Leser auf dem Weg nach Dorf begegnen.

Erika

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1 comment

Alexa 25. April 2013 - 17:45

„Das Kar­ten­ge­heim­nis“ ist ein wun­der­vol­les, phi­lo­so­phi­sches Buch, über das man noch lange nach­denkt. Viele kleine Weis­hei­ten sind in der Geschichte ent­hal­ten, ohne wie eine Moral­pre­digt zu wir­ken. Es wer­den Fra­gen nach dem Sinn des Lebens, der Exis­tenz auf­ge­wor­fen, und so nette Gesprä­che geführt, dass man sich wünscht, an ihnen teil­neh­men zu können.
Jostein Gaar­der schuf in „Das Kar­ten­ge­heim­nis“ eine Welt, weit abseits der unse­ren, und doch kann man sich gut in ihr zurecht­fin­den, wenn man sich auf das kleine Aben­teuer mit Hans-Tho­mas und sei­nem Vater ein­lässt. Ein abso­lut emp­feh­lens­wer­tes Buch für alle, die gerne Dinge hin­ter­fra­gen und über das Leben und alles, was dazu­ge­hört, nachdenken.
(5 leuch­tende Straßenlaternen)

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