Das Mädchen, das den Himmel berührte

by Bücherstadt Kurier

Alles in allem ist das Buch den­noch nichts für zart­be­sai­tete Leser, da viele grau­same Stel­len von Tod, Into­le­ranz, bit­tere Armut, Macht­in­tri­gen und fana­ti­sche Reli­gio­si­tät beschrie­ben werden.

Cover © Bas­tei Lübbe 

„Wie wird ein jun­ger Tage­dieb, der seine Kind­heit in einer Höhle ver­brachte, zu einem glü­hen­den Ver­fech­ter der Frei­heit? Wie wird ein jüdi­scher Über­le­bens­künst­ler zu einem aner­kann­ten Arzt? Und wie wird ein Mäd­chen mit einem schwe­ren Schick­sal zu einer Auf­se­hen erre­gen­den Mode­schöp­fe­rin? Die Ant­wort liegt in Vene­dig. Denn dort, im Laby­rinth der Gas­sen und Kanäle der geheim­nis­volls­ten Lagune Euro­pas, zwi­schen der Pracht San Mar­cos und dem Elend der Spe­lun­ken von Rialto, fin­det sich das gesamte Pan­orama des Lebens...“
So lau­tet die Kurz­be­schrei­bung des Romans „Das Mäd­chen, das den Him­mel berührte“ von Luca Di Ful­vio und lässt einen nur erah­nen, wel­che The­men das Buch beinhal­tet. Sicher ist jedoch: Für diese Geschichte sollte man sich unbe­dingt Zeit nehmen.

Der Roman han­delt vom Elend des mit­tel­al­ter­li­chen Vene­digs und umfasst sehr viele The­men­be­rei­che und vier Haupt­hand­lun­gen. Zu die­sen gehö­ren die Wai­sen­kin­der, die sich durch Betrü­ge­reien über Was­ser hal­ten. Wei­ter­hin gibt es den jüdi­schen Kauf­mann, den jüdi­schen Betrü­ger, der spä­ter zum Arzt wird, und den Mönch. Orte der Hand­lun­gen sind viele Gegen­den Ita­li­ens, der Groß­teil spielt jedoch in Vene­dig, wo spä­ter auch alle Cha­rak­tere auf­ein­an­der­tref­fen. Aller­dings sind neben den vier Haupt­hand­lun­gen noch sehr viele Neben­hand­lun­gen im Roman. Des­halb ist es oft­mals schwie­rig diese aus­ein­an­der­hal­ten bezie­hungs­weise zuord­nen zu kön­nen, wes­halb das Lesen sehr viel Kon­zen­tra­tion erfordert.

Zwi­schen­zeit­lich über­rascht der Autor den Leser mit dem Fort­gang der Hand­lung. Man denkt sich „oh das geht bestimmt so und so wei­ter“ und dann macht der Autor etwas ganz Ande­res und völ­lig Uner­war­te­tes. An eini­gen Stel­len ist der Roman unheim­lich inter­es­sant und man kann sogar noch etwas ler­nen, zum Bei­spiel wie jüdi­sche Vier­tel ent­stan­den sind oder was es mit der Fran­zo­sen­krank­heit und deren Bekämp­fung auf sich hat.
Die Cha­rak­tere sind, obwohl es sehr viele sind, gut aus­ge­ar­bei­tet, haben Tiefe und Per­sön­lich­keit. Dies zeich­net sie unter ande­rem durch viele Sze­nen- und Per­spek­tiv­wech­sel aus. Der Leser bekommt so auch einen Ein­blick in die untere Gesell­schafts­schicht von damals.

Alles in allem ist das Buch den­noch nichts für zart­be­sai­tete Leser, da viele grau­same Stel­len von Tod, Into­le­ranz, bit­tere Armut, Macht­in­tri­gen und fana­ti­sche Reli­gio­si­tät beschrie­ben werden.

Janna

Titel: Das Mäd­chen, das den Him­mel berührte
Autor: Luca Di Fulvio
Ver­lag: Bas­tei Lübbe
Erschei­nungs­jahr: 2013

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