Das packende Finale des Crossover-Highlights

by Bücherstadt Kurier

Mit „Feuer und Stein: Pre­d­a­tor“ fin­det das große Cross­over-Pro­jekt um „Alien“, „Alien VS. Pre­d­a­tor“ und „Pro­me­theus“ sei­nen Abschluss. Der finale Hand­lungs­bo­gen führt die Erleb­nisse des meu­tern­den Galgo Hel­den wie­der mit dem der Über­le­ben­den um Cap­tain Angela Fos­ter zusam­men, die er auf LV-223 zurück­ge­las­sen hatte. - Von Bücher­horte­rin Clau­dia

Feuer und Stein 4 - PredatorDie vier Hefte erschie­nen ursprüng­lich von Okto­ber 2014 bis Januar 2015 bei Dark Horse Comics und lie­gen seit Sep­tem­ber 2015 in gesam­mel­ter Form auch in deut­scher Spra­che bei Cross Cult vor. Neben der Geschichte um Galgo und den Pre­d­a­tor, die von Joshua Willam­son (u.a. „Robocop“) geschrie­ben und von Chris­to­pher Mooney­ham („Five Ghosts“) und Dan Brown gezeich­net wurde, ist in dem Band noch die die Reihe beschlie­ßende Geschichte „Feuer und Stein: Omega“ ent­hal­ten. Diese stammt aus der Feder von Kelly Sue DeCo­n­nick (u.a. „Cap­tain Mar­vel“, „Aven­gers Assem­ble“), die Zeich­nun­gen steu­erte Agus­tin Ales­sio (u.a. „Star Wars Legacy“, „Aven­gers“) bei.
Die Cover- und Kapi­te­l­il­lus­tra­tio­nen stam­men dies­mal größ­ten­teils von Lucas Gra­ciano, der für viele große Fran­chi­ses wie bei­spiels­weise „Dun­ge­ons and Dra­gons“ und „Herr der Ringe“ gear­bei­tet hat, das Cover von „Omega“ geht wie­der auf David Pal­umbo zurück. Dem Band sind zusätz­lich noch kom­men­tierte Skiz­zen beigefügt.

Auf gro­ßer Alien-Jagd

Bei sei­ner Flucht mit der Per­ses vom Gemet­zel auf der Geryon muss Galgo schnell fest­stel­len, dass eine Flucht nicht so ein­fach ist, wie er denkt. Ein unbe­kann­ter Para­sit hat sich an Bord des Patrouil­len­schif­fes geschli­chen und gibt sich ihm, nach­dem er seine bei­den übri­gen Kame­ra­den für die Jagd auf den Unbe­kann­ten Ein­dring­ling geop­fert hat, schon bald als Pre­d­a­tor zu erkennen.
Aller Kampf nützt ihm nichts und der unge­mein stär­kere Pre­d­a­tor nimmt ihn gefan­gen. Unge­ach­tet der erschwer­ten Kom­mu­ni­ka­tion schlie­ßen die bei­den not­ge­drun­gen einen Pakt: Galgo fliegt sie beide zurück nach LV-223, da der Pre­d­a­tor nicht in der Lage ist, die Per­ses zu steu­ern. Dafür lässt die­ser Galgo am Leben. Sein Ziel war von Anfang an die außer­ir­di­sche Waffe, die Galgo zurück zur Erde brin­gen wollte – es stellt sich her­aus, dass es eine Waffe der Kon­struk­teure ist. Genau hin­ter die­sen ist der Pre­d­a­tor her. Zäh­ne­knir­schend fliegt Galgo den unan­ge­neh­men Zeit­ge­nos­sen zurück und wird über­dies noch gezwun­gen, ihn auf sei­ner Jagd zu beglei­ten. Den Kon­struk­teur zu stel­len und zusam­men als Team zu arbei­ten ist eine Her­aus­for­de­rung, die sich als nicht gerade leicht herausstellt...

Das Ende der Reise

Der „Predator“-Teil der über­grei­fen­den Geschichte gestal­tet sich wie eine klas­si­sche Rache­ge­schichte und erin­nert im Kern ein wenig an „Moby Dick“, was dem Pre­d­a­tor auch den Spitz­na­men „Ahab“ ein­ge­bracht haben dürfte. Über Jahr­zehnte ver­folgt die­ser die Kon­struk­teure, bis ihm der Zufall den ent­schei­den­den Hin­weis zum Auf­ent­halts­ort sei­ner aus­er­ko­re­nen Beute lie­fert. Im End­ef­fekt führt die­ser Pre­d­a­tor die Geschichte an ihren Aus­gangs­punkt zurück und schließt somit prak­tisch den Kreis, der mit der Geschichte in „Feuer und Stein: Pro­me­theus“ begon­nen hat. Der Ton in die­sem Teil erscheint mehr aben­teu­er­lus­tig und hei­ter, denn durch das unfrei­wil­lige Bünd­nis der bei­den unglei­chen Kämp­fer ent­steht schon der ein oder andere komi­sche Moment. Jedoch bleibt ein scha­ler Unter­ton, der sich in der Reue- und Selbst­er­kennt­nis­the­ma­tik bemerk­bar macht.
Die dyna­mi­schen Zeich­nun­gen Mooney­hams legen den Schwer­punkt dies­mal mehr auf den Action-Aspekt und trei­ben die Geschichte in einem ste­ti­gen Tempo voran.

„Feuer und Stein: Pre­d­a­tor“ mag eine sehr gute Wei­ter­füh­rung der Geschichte dar­stel­len und weiß durch­aus zu unter­hal­ten. Aller­dings ist es die sich anschlie­ßende 44-Sei­tige Geschichte „Feuer und Stein: Omega“, die den per­fek­ten Abschluss der Reihe bil­det. Hier machen sich die Über­le­ben­den auf eine letzte Reise, um viel­leicht doch noch übri­ges tech­ni­sches Gerät der Pro­me­theus zu fin­den, um den Wüs­ten­mond ver­las­sen zu kön­nen. Wer­den sie dabei die lang erstreb­ten Ant­wor­ten auf die Fra­gen nach dem Ursprung der Mensch­heit erlangen?

Mit die­sem Band liegt nun der Abschluss eines neu­ar­ti­gen Comic-Cross­overs vor, das vor der Auf­gabe steht, gleich meh­re­ren Fran­chi­ses gerecht zu wer­den. Sicher­lich wird die Frage, ob dies den betei­lig­ten Schrei­bern und Zeich­nern letzt­lich gelun­gen ist, eine Geschmacks­frage blei­ben. Unterm Strich lie­fert das „Feuer und Stein“-Projekt sehr gute Sci­ence-Fic­tion mit Ein­schlä­gen ins Hor­ror­genre und viel Action, bleibt dabei aber immer noch ein Stück weit mys­te­riös. Durch­gän­gig groß­ar­tige Zeich­nun­gen visua­li­sie­ren die Geschichte und über­mit­teln ein über­zeu­gen­des Gesamt­bild des in den Wei­ten des Alls hau­sen­den Grau­ens, erzäh­len aber auch von der gro­ßen Frage nach der Exis­tenz­grund­lage der Menschheit.

Feuer und Stein: Pre­d­a­tor. Joshua Wil­liam­son. Illus­tra­tion: Chris­to­pher Mooney­ham, Dan Brown.
Über­set­zer: Jaque­line Stumpf. Cross Cult. 2015; ab 16 Jahren.

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