David Hockney – Der Katalog zur Ausstellung in Hamburg

by Geschichtenzeichnerin Celina

Im Buce­rius Kunst Forum in Ham­burg läuft noch bis 13. Sep­tem­ber 2020 die Son­der­aus­stel­lung „David Hock­ney – Die Tate zu Gast“, in der einige der Werke eines der bedeu­tends­ten Gegen­warts­künst­ler Groß­bri­tan­ni­ens prä­sen­tiert wer­den. Pas­send dazu ist ein Aus­stel­lungs­ka­ta­log vom Hir­mer Ver­lag zu erhal­ten, den sich Geschich­ten­zeich­ne­rin Celina ange­se­hen hat.

David Hock­ney ist ein bri­ti­scher Maler, Gra­fi­ker, Büh­nen­bild­ner und Foto­graf, der mitt­ler­weile 83 Jahre alt ist und viele Schaf­fens­pha­sen durch­lebt hat. Er zählt zu den ein­fluss­rei­chen Künst­lern des 20. Jahr­hun­derts, wobei seine Arbei­ten ab den 1960er Jah­ren popu­lär wur­den. Seine Popu­la­ri­tät hält bis heute an – seine Werke erzie­len auf dem Kunst­markt hohe Preise. Augen­fäl­lig ist an sei­nen Kunst­wer­ken, wie viel­sei­tig diese sind und mit wel­cher Expe­ri­men­tier­freude Hock­ney an die Kunst her­an­tritt. So gibt es einige Aus­stel­lung­stü­cke mit einer hohen Abs­trak­tion bis hin zu rea­lis­tisch erschei­nen­den Bil­dern. Dem­entspre­chend ist auch die The­men­wahl in sei­nen Wer­ken mannigfaltig.

Aus­stel­lungs­ka­ta­log

Zu Beginn wer­den die Lesen­den in die Aus­stel­lungs­the­ma­tik ein­ge­führt. Dar­auf­hin fol­gen drei Arti­kel, die bestimmte Schwer­punkte in den Blick neh­men. Der erste beschäf­tigt sich mit dem Zusam­men­hang zwi­schen David Hock­ney und der Tate Bri­tain. Hier wird seine Bedeu­tung für die bri­ti­sche Kunst und somit auch für die Tate her­vor­ge­ho­ben sowie auf die Band­breite sei­nes Schaf­fens in der Male­rei, Druck­gra­fik, Zeich­nung und Foto­gra­fie eingegangen.

Dar­auf­hin wird das Thema Hock­ney und die queer History bespro­chen. Hock­neys künst­le­ri­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit der Männ­lich­keit, Homo­se­xua­li­tät und sei­ner Iden­ti­tät sowie der Zusam­men­hang mit der Queer-Geschichte, die der Künst­ler, beson­ders mit Blick auf die Lite­ra­tur, in sei­nen Bil­der­wel­ten auf­greift, wird betrach­tet. Aber auch Hock­neys Leben in den USA und seine dort ent­stan­de­nen Werke wer­den the­ma­ti­siert. Somit wer­den unter ande­rem das dama­lige Leben der Schwar­zen in den USA sowie seine berühm­ten Swim­ming­pool-Bil­der bespro­chen und in Bezug zuein­an­der gesetzt.

Im letz­ten Arti­kel geht es um Stilf­rei­heit und Tabus. Hier wird auf seine frü­he­ren Arbei­ten aus den 1960er Jah­ren ein­ge­gan­gen, also auf die Zeit, in der Hock­ney noch Stu­dent am Royal Col­lege of Art in Lon­don war. Hock­ney bekannte sich schon damals öffent­lich zu sei­ner Homo­se­xua­li­tät, auch in sei­ner Kunst, obwohl bis 1967 in Eng­land Homo­se­xua­li­tät ver­bo­ten und somit straf­bar war.

Daran schließt sich der Bil­der­ka­ta­log an, in dem alle Werke der Aus­stel­lung sei­ten­weise abge­druckt sind. Diese Abbil­dun­gen neh­men mehr als die Hälfte des gesam­ten Kata­lo­ges ein und sind in mehre Abschnitte bezie­hungs­weise Zyklen und Pha­sen des Künst­lers unter­teilt. Diese Unter­tei­lung ist an die der Aus­stel­lung angelehnt.

Lohnt sich!

Der Kata­log ist eine gelun­gene Ergän­zung zur Aus­stel­lung, der ein­zelne The­ma­ti­ken erwei­tert und ver­tieft zusam­men­fasst. Viele Aspekte wer­den genauso wie in der Son­der­aus­stel­lung ange­spro­chen, sodass ein Wie­der­erken­nungs­wert gebo­ten ist. Die Prä­sen­ta­tion des Spek­trums an Kunst­wer­ken und die Ent­wick­lung Hock­neys ist wie in der Aus­stel­lung sinn­voll in Szene gesetzt. Wei­ter­hin bie­tet der Kata­log Dru­cke in sehr guter Qua­li­tät, was den Preis von 29,90 € völ­lig recht­fer­tigt. Er ist ein schö­nes Erin­ne­rungs­stück, das natür­lich den Blick auf die Ori­gi­nale nicht erset­zen kann, aber den­noch immer wie­der zum Durch­blät­tern ein­lädt. Dies kann im Ver­gleich der Foto­gra­fien zu „A Big­ger Pic­ture“ im Aus­stel­lungs­raum und der Kata­log­seite erahnt werden.

David Hock­ney – Die Tate zu Gast. Kath­rin Baum­stark, Helen Little, Gre­gory Sal­ter u.a. Her­aus­ge­be­rin: Kath­rin Baum­stark. Hir­mer Ver­lag. 2020.

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