Der Buchstabenbaum

by Zeichensetzerin Alexa

„Der Buch­sta­ben­baum“, geschrie­ben und illus­triert von Leo Lionni, zeigt den Wert eines ein­zel­nen Buch­sta­bens. Denn gemein­sam kön­nen Buch­sta­ben etwas aus­sa­gen und bewirken.

Cover © Beltz & Gelberg 

„Frie­den auf Erden unter den Menschen.“ 

Was ist eigent­lich ein Buch­sta­ben­baum? Eine Ameise erzählt es ihrer Freun­din: „Der Baum war noch vor Kur­zem ganz voll mit Buch­sta­ben. Die leb­ten glück­lich zusam­men und hüpf­ten von Blatt zu Blatt bis in die höchs­ten Zweige.“ Auf jedem Blatt fin­det sich ein Buch­stabe, bis eines Tages ein Wind­stoß kommt und die Buch­sta­ben weg­fegt. Nach dem Sturm ver­sam­meln sie sich und der Wort­kä­fer gibt ihnen den Rat, sich zusam­men zu tun, um stär­ker gegen den Wind ankom­men zu kön­nen. Dafür sol­len die Buch­sta­ben Wör­ter bil­den und der Wort­kä­fer hilft ihnen dabei. Tat­säch­lich kön­nen sie sich auf diese Weise gegen den Wind behaup­ten. Doch dann kommt die Raupe und hat noch eine bes­sere Idee: „Warum tut ihr euch nicht zusam­men und bil­det Sätze und seid end­lich etwas von Bedeu­tung?“ Die Wör­ter über­le­gen, was sie Wich­ti­ges zu sagen haben und bil­den schließ­lich den Satz: „Frie­den auf Erden unter den Men­schen. Dann klet­tern sie auf den Rücken der Raupe, um sich mit ihrer Hilfe auf den Weg zu machen und Frie­den zu verbreiten…

„Der Buch­sta­ben­baum“, geschrie­ben und illus­triert von Leo Lionni, zeigt den Wert eines ein­zel­nen Buch­sta­bens. Denn gemein­sam kön­nen Buch­sta­ben etwas aus­sa­gen und bewir­ken. Auch wenn es nur ein klei­ner Bei­trag ist, er ist von beson­de­rer Bedeu­tung – wie Her­mann Gmei­ners, der Grün­der der SOS-Kin­der­dör­fer, ein­mal sagte: „Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirk­lich­keit, dass irgend­wer mehr tut, als er tun müsste.“ Die Buch­sta­ben, die zu Wor­ten wur­den, hät­ten nicht auf­bre­chen müs­sen. Sie hät­ten in ihrem geschütz­ten Rah­men zufrie­den wei­ter­le­ben kön­nen. Und doch ent­schie­den sie sich, gemein­sam etwas zu errei­chen. Frie­den zu brin­gen. Ein Appell an uns, genauer in unse­rer Umge­bung hin­zu­schauen, um auf even­tu­ell ver­steckte, kaum sicht­bare Bot­schaf­ten auf­merk­sam zu wer­den. Aber auch dem Bei­spiel der Buch­sta­ben zu fol­gen und etwas zum Frie­den bei­zu­tra­gen. Denn wie sie es uns leh­ren: jeder ein­zelne von uns ist wert­voll und wichtig.

Die­ses Bil­der­buch gehört zu den schöns­ten Leo Lion­nis. Sein indi­vi­du­el­ler Stil sorgt für Wider­erken­nung, sodass man seine Bil­der­bü­cher allein anhand der Illus­tra­tio­nen erken­nen könnte. Für die­ses Buch wur­den Druck­tech­ni­ken, Was­ser­far­ben und Bunt­stifte ver­wen­det. Dadurch wirkt die Auf­ma­chung kind­ge­recht, vor allem, weil diese Metho­dik auch mit den Kin­dern im päd­ago­gi­schen All­tag umge­setzt wird.

„Der Buch­sta­ben­baum“ ist optisch und inhalt­lich ein groß­ar­ti­ges Werk, das klei­nen und gro­ßen Lesern Freude berei­ten wird.

Alexa

Titel: Der Buchstabenbaum
Autor: Leo Lionni
Ver­lag: Beltz & Gelberg
Erschei­nungs­jahr: 2013

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1 comment

Leo Lionni | Bücherstadt Kurier 21. November 2014 - 14:01

[…] der seine Stär­ken auf seine Weise ein­brin­gen kann. Die Buch­sta­ben im Bil­der­buch „Der Buch­sta­ben­baum“, die auf ihre Art Frie­den brin­gen wol­len… Seit 1959 hat Leo Lionni die Lite­ra­tur­welt mit […]

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