Der Hobbit 3 – Die Schlacht der fünf Heere

by Bücherstädterin Daniela

Manch­mal ist es bes­ser zu lachen als zu weinen

Nach zwei eher mit­tel­mä­ßi­gen Hob­bit-Ver­fil­mun­gen habe ich beim letz­ten und drit­ten Hob­bit-Teil „Die Schlacht der fünf Heere“ alles erwar­tet, nur nicht, dass ich mehr lachen würde als bei jeder dritt­klas­si­gen ame­ri­ka­ni­schen Komödie.
Der Film ver­sucht sich an der Hand­lung des Buches ent­lang zu han­geln und wirft dabei so viele neue Dinge hin­ein, dass selbst die über­nom­me­nen Hand­lungs­stränge nicht mehr in sich logisch sind. Gene­rell fehlt es dem Film an allen Ecken und Kan­ten an Logik. Wo im zwei­ten Hob­bit-Film nur das ein oder andere – zum Bei­spiel Lego­las´ Pferd – vom Him­mel fiel, pas­siert das hier gefühlt in jeder zwei­ten Szene.

Lohnt es sich des­halb nicht, die­sen Film anzu­schauen? Ganz im Gegen­teil. Wie schon ange­deu­tet habe ich mich dazu ent­schie­den, anstatt mich über Logik­feh­ler auf­zu­re­gen, den Film als das zu genie­ßen, was er ist: Ein über­dreh­tes Effekt­feu­er­werk, voll­ge­packt mit Trash und Sze­nen, in denen man sich fragt, ob die Macher das wirk­lich ernst mei­nen. Da hat man den Machern wohl etwas zu viel Spiel­raum gege­ben. Ernste und dra­ma­ti­sche Sze­nen wir­ken neben dem Kla­mauk auf­ge­setzt und wie ein ver­zwei­fel­ter Ver­such, sich an die Vor­lage zu halten.
Sei es drum. Der Film sieht gut aus, erfüllt alle Kli­schees, die man erwar­tet und hat einen tol­len Sound­track. Wer einen Lieb­lings­cha­rak­ter im Film hat, wird ihn sich ohne­hin anschauen. MMO-Spie­ler wer­den sich auch freuen: Ich ver­mute ein ver­steck­tes Inven­tar bei jedem Cha­rak­ter, in dem auch das Mount gela­gert wer­den kann.

Daniela

Der Hob­bit – Die Schlacht der fünf Heere, Peter Jack­son, Mar­tin Free­man, Ian McKel­len, Richard Armi­tage, New Line Cinema, 2014

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Elvira 24. Dezember 2014 - 10:25

Ich habe ihn noch nicht gese­hen, mein lang­an­hal­ten­der Hus­ten hat mich bis­her gehin­dert. Mein Sohn meinte aller­dings, dass wäre bei der Laut­stärke des Films nicht wei­ter schlimm. Was er auch sagte, war, dass er sich die­ses Mal nach Ende des Fil­mes nicht trau­rig fühlte, ganz im Gegen­satz zur Rin­ge­tri­lo­gie. Damals fühlte es sich wie ein schwe­rer Abschied von sehr guten Freun­den an. Nun, ich erwarte vom letz­ten Hob­bit nicht all zu viel, eben Schlacht­ge­tüm­mel. Anse­hen werde ich ihm mir sicher dennoch.

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Daniela (BK) 26. Dezember 2014 - 14:28

Dann erst­mal gute Bes­se­rung! Ing­wer hilft Wun­der bei Hus­ten. Damit hat man erst­mal einige Zeit seine Ruhe.

Es ist glaube ich, ein­fach zu Auf­ma­chung des Films, dass die Trauer um even­tu­ell lieb­ge­won­nene Cha­rak­tere schwer macht und von den alt bekann­ten, kennt man ja bereits das Schick­sal. Dann schaut man sich ein­fach noch­mal die Herr der Ringe Trio­lo­gie an, um sie alle wiederzusehen.

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Sonja 25. Dezember 2014 - 13:57

Ich muss bei sol­chen Posts immer wider­spre­chen, wei ich eine ganz eigene Phi­lo­so­phie habe, was Lite­ra­tur­ver­fil­mun­gen angeht: NIEMALS BUCH UND FILM VERGLEICHEN!

Es ist ein­fach ein Ding der Unmög­lich­keit ein Buch so zu ver­fil­men, dass alle, die es gele­sen haben, es auch gut fin­den. Weil jeder eben ein Buch anders erlebt.

Als gro­ßer Peter Jack­son, Mar­tin Free­man und Sir Ian McKel­len Fan habe ich mich auf die Filme sehr gefreut und wurde bei kei­nem ein­zi­gen ent­täuscht. Der letzte gefiel mir am wenigs­ten, weil es ein­fach so viel gekämpft wurde, aber trotz­dem finde ich die Tri­lo­gie als gan­zes schlüs­sig, lus­tig, vol­ler Effekte und Emo­tio­nen und ich mag sie.

Natür­lich ist das Buch völ­lig anders. Man kann auch ein Buch, dass vor 75 Jah­ren raus­ge­kom­men ist, nicht mehr detail­ge­treu ver­fil­men, da hat sich ein­fach in den Köp­fen der Men­schen zu viel getan.

Ich freue mich auf jeden Fall auf die Exten­ded Ver­si­ons, die ich mir zule­gen werde. Mir hats gefallen.

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Daniela (BK) 26. Dezember 2014 - 14:41

Da stimme ich dir voll und ganz zu: Man sollte nie­mals erwar­ten, dass ein Film genauso wie das Buch wird. Aber einige Ver­fil­mun­gen in den letz­ten Jah­ren, haben gezeigt, dass man ein Buch auch mit neuen Ele­men­ten stim­mig ver­fil­men kann.

Dass der Film sich 1:1 ans Buch hal­ten wird, war nie­mals zu erwar­ten, aber ich hatte gehofft, dass doch wenigs­tens die Schlacht rich­tig gut wer­den würde, wenn es nur darum geht. Bei der HdR-Trio­lo­gie wurde so viel mehr Mühe in die Schlach­ten gesteckt. Hier sieht man von dem gro­ßen Heer so gut wie nichts, die Schlach­züge sind abge­dro­schen und wenn man mal getüm­mel sieht, dann nur einen Cha­rak­ter, von dem man den Namen kennt der mal eben 5 Orks nie­der­streckt. Die ein­zig logi­schen Schlacht­züge, waren die, die aus dem Buch über­nom­men wurden.

Auch hat es mich gestört, dass an vie­len Stel­len Wis­sen aus dem Buch vor­raus gesetzt wurde: Woher weiß Tho­rin, wer den Dra­chen getö­tet hat und dass die Elben­ar­mee ange­kom­men ist. Warum fragt er Bard, warum die­ser in Kriegs­rüs­tung zu ihm kommt und warum die Elben kriegs­be­reit sind, wenn weder Bard über­haupt eine Rüs­tung anhat, noch die Elben irgendwo in Sicht­weite sind?
Tho­rin hat die Raben, die ihm das erzäh­len, aber das weiß ich als Zuschauer nur, wenn ich das Buch kenne.

Dass der 3. Hob­bit gerade wegen der Schlach­ten der schwächste ist, kann man wirk­lich so sagen. Es war genug Hand­lung noch vor­han­den, dar­aus einen guten Film zu machen, statt­des­sen gibt es über­trie­bene Kampf­sze­nen mit Legolas.

Viel­leicht kann da die exten­ded Ver­sion noch ein biss­chen was rausreißen.

Ich freue mich auch immer, wenn ich Mar­tin Free­man als Bilbo sehen kann und wie in der Rezi auch geschrie­ben: Das ist nun­mal einer der Gründe, warum wir die­sen Film trotz­dem gerne gucken: Wir lie­ben die Schau­spie­ler und die Rol­len, die sie verkörpern.

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Bücherstädterin E. 30. Dezember 2014 - 23:30

Ich schlürfe momen­tan auch viel zu viel Ing­wer­tee, habe aber zwi­schen­durch eine Hus­ten-Pause genutzt um mir den Film anzu­se­hen: ich stimme dei­ner Ein­schät­zung voll und ganz zu – der „Hob­bit“ in sei­nem letz­ten Teil der Tri­lo­gie ist geeig­net, ihn sich als allein­ste­hen­den Film, als Komö­die, anzu­se­hen, oder ein Trink­spiel dar­aus zu machen (etwa bei jedem Kopf, der abge­schla­gen wird, ein Shot, und für Thand­ruils Aktion mit dem Elch dann die ganze Fla­sche). Ich habe sel­ten so gelacht und nach­her rege Dis­kus­sio­nen über ver­schie­dene film­im­ma­nente Logik­feh­ler geführt.
Prin­zi­pi­ell hatte ich das Gefühl, ein Sze­nen-Mosaik vor mir zu haben.

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magico 2. Januar 2015 - 15:41

Nun ... was soll man sagen? Ich habe den 3. Teil noch nicht gese­hen, aber ich gehe mal rea­lis­tisch davon aus, dass er mich, ähn­lich wie die ers­ten bei­den, nicht allzu sehr vom Hocker rei­ßen wird.

Ich mag das Buch, war aber schon skep­tisch, als es hieß, dass sie 3 Teile dar­aus machen wol­len. Das Buch hat keine 500 Sei­ten. Diese Hand­lung über 3 Filme zu ver­tei­len konnte nur nach hin­ten losgehen.
Am schlimms­ten finde ich eigent­lich, dass man trotz die­ser ver­hält­nis­mä­ßig lan­gen Dauer kei­nen der Cha­rak­tere rich­tig ken­nen lernt. Es wirkt trotz­dem gehetzt und flach.

Eben­falls gro­tesk ist die Ein­flech­tung die­ser vie­len Figu­ren aus dem Herr der Ringe, die nichts mit der Geschichte zu tun haben. Aber na ja ...

Da ich Tol­kien schätze und seine Geschich­ten (und seine Welt) mag, werde ich mir auch den letz­ten Teil anse­hen. (wie so viele, wodurch die Kas­sen ordent­lich klingeln)
Aller­dings erwarte ich nichts, außer knall­bun­ten Popcorn-Effect-Comic-Bombast!

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