Der magische Sturm geht weiter

by Bücherstadt Kurier

Uner­war­tete Ereig­nisse haben im zwei­ten Teil der Hara-Reihe ihre Schat­ten hin­ter­las­sen, die sich nun erhe­ben, um im drit­ten Band „Don­ner“ wei­ter­ge­spon­nen zu wer­den. Nach­dem einige Cha­rak­tere auf unge­wöhn­li­che Weise zu Tode gekom­men sind und dabei die Anhäu­fung von ver­meint­li­chen Fein­den ganz offen­sicht­lich nicht zuein­an­der pas­sen konnte, wer­den die Intri­gen von Ver­damm­ten – die, wel­che den dunk­len Fun­ken beherr­schen, und den Schrei­ten­den, die mit dem lich­ten Fun­ken – zu einem schier undurch­dring­li­chen Netz, in dem man sich nur allzu schnell verfängt.

Der Sturm der Ver­damm­ten, die mit den Hee­ren der Naba­to­rer und mit­hilfe der Nekro­man­ten aus Sdiss über die Rei­che des Impe­ri­ums her­ge­fal­len sind, geht wei­ter. Erfolg­reich rol­len sie rich­tig­ge­hend über das Land und neh­men die­ses Stück für Stück ein. Ness indes ist mit sei­ner klei­nen Gruppe unter­wegs ins Regen­bo­gen­tal zur Schule der Schrei­ten­den. Er muss dahin, um Ant­wor­ten zu fin­den, aber auch, weil er Shen beglei­tet. Die­ser hat sich als Hei­ler ent­puppt, der dann bei Lahen in die Aus­bil­dung gegan­gen ist. Aller­dings birgt sein Ankom­men dort Gefah­ren, denn Shen wurde nicht nur im lich­ten Fun­ken unterrichtet.
Noch auf dem Weg dort­hin erhal­ten sie uner­war­tete und unlieb­same Gesell­schaft einer Ver­damm­ten. Aus­ge­rech­net Thia, die ihren alten Kör­per zurück will, schließt sich ihnen an und bie­tet ihre Hilfe an, doch nie­mand traut ihr. Auch nicht, nach­dem sie offen­legt, warum sie der Gruppe nicht feind­lich gesinnt ist. Doch muss die kleine Rei­se­ge­sell­schaft am Ende dann doch zuge­ben, dass sie recht froh um diese starke magi­sche Unter­stüt­zung ist, als sie die Schule der Schrei­ten­den erreicht und nicht so freund­lich emp­fan­gen wird, wie sie es sich gewünscht hätte. Gleich­zei­tig kämpft sich andern­orts eine Gruppe von Sol­da­ten des Impe­ri­ums durch eine Bela­ge­rung, der sich auch Ga-nor und Luk ange­schlos­sen haben. Noch weiß nie­mand, außer dem Betref­fen­den selbst, dass sich unter ihnen ein Mann aus dem Geschlecht der Fal­ken befin­det, der für die Ver­damm­ten eine wich­tige Schlüs­sel­rolle für ihren Sieg einnimmt.
In den Ber­gen des Nor­dens tref­fen die Freunde Ness, Ga-nor und Luk wie­der auf­ein­an­der und beschrei­ten nun einen nicht weni­ger gefähr­li­chen Weg, denn alle, die vor dem Sturm der Ver­damm­ten geflo­hen sind, schei­nen sich aus­ge­rech­net hier zu ver­ber­gen und sich zur Auf­gabe gemacht zu haben, der grö­ßer gewor­de­nen Gruppe das Leben schwer zu machen.

Ale­xey Pehov spinnt seine Geschichte viel­fäl­tig wei­ter, teilt Hand­lungs­stränge, die sich dann wie­der ver­ei­nen. Die viel­fäl­ti­gen Ideen sei­ner Welt, in der es unge­wöhn­li­che Krea­tio­nen von Mons­tern und ganz andere Arten von Elben gibt, als die, die man sonst gewöhnt ist, prä­sen­tiert er immer wie­der als Zwi­schen­stü­cke des Haupt­strangs. Auch wenn man sich manch­mal fragt, ob diese Auf­tritte der unge­wöhn­li­chen Wesen kleine Inter­mezzi sind, oder viel­leicht doch noch einen Sinn für die Hand­lung ergeben.
Egal wie, die fan­tas­ti­sche Welt Haras ist sehr bild­haft und aus­führ­lich beschrie­ben. Der Leser kann sich den Weg der Rei­sen­den mit allen Stra­pa­zen und Über­ra­schun­gen sehr gut vor­stel­len. Dazu wird auch eine sehr ein­drucks­volle Spra­che ver­wen­det, die manch­mal mit mar­kan­ten Wor­ten und auch Wort­spie­len glänzt. Lei­der lei­det der Span­nungs­bo­gen unter den genauen Beschrei­bun­gen, den vie­len Gesprä­chen und Erklä­run­gen, die ande­rer­seits für das Ver­ständ­nis der intri­gan­ten Machen­schaf­ten der ein­zel­nen Par­teien wich­tig sind. Oft­mals steigt die Span­nung bei den Gescheh­nis­sen an, wird aber nicht immer wei­ter­ge­trie­ben, son­dern fällt recht ereig­nis­los wie­der ab. Schade für eine Geschichte mit eigent­lich vie­len klei­nen Span­nungs­spit­zen im Rah­men des Gan­zen. Alles in allem ist „Don­ner“ durch die gan­zen Gesprä­che und Erklä­run­gen nicht mehr ganz so trei­bend wie der zweite Teil, durch die vie­len inter­es­san­ten Ideen, die der Autor ein­bringt und sehr bild­haft beschreibt, den­noch ein lesens­wer­tes Aben­teuer. Möge der nächste Teil kommen!

Eli­sa­beth

Don­ner – Die Chro­ni­ken von Hara 3, Ale­xey Pehov, Piper, 2013;
Ein Bei­trag zum Lese­pro­jekt “Rus­si­sche Literatur”.

Im April die­ses Jah­res erscheint die Taschen­buch­aus­gabe!
Wei­tere Bücher von Ale­xey Pehov:
Wind – Die Chro­ni­ken von Hara 1 | Blitz – Die Chro­ni­ken von Hara 2

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Mit großem Sturm ins Finale | Bücherstadt Kurier 1. Februar 2015 - 16:05

[…] Wei­tere Bücher von Ale­xey Pehov: Wind – Die Chro­ni­ken von Hara 1 | Blitz – Die Chro­ni­ken von Hara 2 | Don­ner – Die Chro­ni­ken von Hara 3 […]

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