Der Tod auf dem Fahrrad

by Worteweberin Annika

Das Bil­der­buch „Das Leben und ich: eine Geschichte über den Tod“ von Eli­sa­beth Hel­land Lar­sen mit Bil­dern von Marine Schnei­der ist im Mai bei „Kleine Gestal­ten“ erschie­nen. Hier begeg­net Kin­dern der Tod als blau-grü­nes Mäd­chen auf einem pin­ken Fahr­rad. Worte­we­be­rin Annika ist mit geradelt.

Tod, das blaue Mäd­chen mit der Blume im Haar, fährt auf einem pin­ken Fahr­rad durch die Welt. Dort, wo es nötig ist, hält sie an und sam­melt kleine oder große Tiere genau so ein wie alte, runz­lige Men­schen. Manch­mal sind die Men­schen auch noch jung, oder noch gar nicht gebo­ren, wenn Tod sie auf­le­sen muss. Aber würde sie all jene nicht mit­neh­men, erklärt Tod, wäre kein Platz für neues Leben. Denn:

„Das Leben und ich woh­nen zusam­men in jedem ein­zel­nen Körper.“

Trotz­dem gibt es ganz unter­schied­li­che Wege, wie Men­schen mit dem Ster­ben umge­hen, von denen auch Tod berich­tet. Nur Angst, sagt sie, braucht man keine zu haben.

Das Leben und ichDiese ernste Geschichte ist ver­packt in eine direkte und unver­blümte, aber lyri­sche Spra­che. So ent­steht eine Har­mo­nie zu den toll gezeich­ne­ten, träu­me­ri­schen und oft fröh­li­chen Bil­dern, die zu betrach­ten viel Freude berei­tet. In ihnen sind kleine lus­tige Details ver­steckt, wie eine Schne­cke mit einem Holz-Häus­chen auf dem Rücken oder ein Amei­sen­berg, vor dem ein „RIP“-Schild auf­ge­baut wurde. Wie auch der Text strah­len die Bil­der Zuver­sicht aus und kön­nen dazu bei­tra­gen, die Angst vor dem Tod zu nehmen.

Die Autorin Eli­sa­beth Hel­land Lar­sen arbei­tet seit 20 Jah­ren als Clown in Kin­der­hos­pi­zen und hat dadurch viele Erfah­run­gen gesam­melt, die in die Geschichte von „Das Leben und ich“ ein­flie­ßen konn­ten. Auch des­we­gen trifft sie genau den rich­ti­gen Ton, wenn es um Tod und die Wesen, die sie mit sich nimmt, geht.

Für Kin­der, die mit dem Lebens­ende eines Men­schen kon­fron­tiert wer­den, kann es hilf­reich sein, den Tod als eine Figur wahr­zu­neh­men, noch dazu eine so freund­li­che, wie sie Marine Schnei­der in ihren Zeich­nun­gen ent­wirft. Für Eltern kann das Bil­der­buch eine große Hilfe sein, um die rich­ti­gen Worte zu einem schwie­ri­gen Thema zu finden.

Das Leben und ich2

Das Leben und ich: Eine Geschichte über den Tod. Eli­sa­beth Hel­land Lar­sen, Marine Schneider.
Aus dem Nor­we­gi­schen von Ursel Allein­stein. Kleine Gestal­ten. 2016.

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1 comment

Das Leben ist orange! – Bücherstadt Kurier 23. Februar 2018 - 14:30

[…] Fi­gur des Le­bens als oran­ge­nes Mäd­chen tauch­te auch schon in „Das Le­ben und ich“ als Rand­fi­gur auf. In „Ein Le­ben mit dir“ ist es an­ders­her­um. Die­ses Mal […]

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