Die Erde steht vor dem Zerfall #BKtastisch

by Wortspieler Nico

Das Ein­zige, was noch Hoff­nung schenkt, ist die Kolo­nia­li­sie­rung eines ande­ren Son­nen­sys­tems. Die wert­volle Fracht, bestehend aus drei Mil­lio­nen befruch­te­ter Embryo­nen, macht sich auf die 109 Jahre dau­ernde Reise. In „Exo­dus 2727: Die letzte Arche“ und „Exo­dus 9414: Der dun­kelste Tag“ von Tha­riot begibt sich Wort­spie­ler Nico mit auf die Expe­di­tio­nen der USS Lon­don und USS Boston.

„Exo­dus 2727: Die letzte Arche“

In einer ent­fern­ten Zukunft, in der es hoch­ent­wi­ckelte Künst­li­che Intel­li­genz und sich selbst instand hal­tende Droh­nen gibt, beglei­ten wir die Schiffs­ärz­tin Jazmin Har­per. Auf ihrer Mis­sion eine neue Hei­mat für die Mensch­heit zu fin­den, pas­sie­ren immer eigen­ar­ti­gere Gescheh­nisse und die Besat­zung geht sich gegen­sei­tig an die Gur­gel. Jazmin beginnt lang­sam, an sich selbst zu zwei­feln, wäre da nicht die Bord-KI, genannt Mut­ter, und der lei­tende Tech­ni­ker Denis Jag­berg. Theo­re­tisch hät­ten sie sie­ben Jahre nach dem Auf­bruch ihren ers­ten Ein­satz gehabt, aber alles kommt ihnen selt­sam vor. Nicht nur dass Jazmin nach dem Cryo­schlaf mit schloh­wei­ßem statt pech­schwar­zem Haar wach wurde, scheint die USS Lon­don auch län­ger unter­wegs zu sein als sie­ben Jahre. Wer­den sie die neue Hei­mat erreichen?

Und dann gibt es noch den Geschichts­strang von Atti­cus Finch, Jazmins Halb­bru­der, der uns immer mal wie­der aus den span­nen­den Kapi­teln mit Jazmin zurück­holt. Die­ser Strang spielt zu der Zeit, als die USS Lon­don und USS Bos­ton noch beide auf der Erde sind und auf den Start vor­be­rei­tet wer­den. Eigent­lich ist Finch Poli­zist, doch nach einem nicht geneh­mig­ten Allein­gang wird er sus­pen­diert. Um doch noch wie­der in den akti­ven Dienst zurück­keh­ren zu dür­fen, haben sein Vor­ge­setz­ter und der Bür­ger­meis­ter von Lon­don ein Abkom­men: Er soll den Erfin­der der bei­den Raum­schiffe live im Fern­se­hen inter­viewen. Dies passt ihm aller­dings gar nicht, denn der Erfin­der ist kein gerin­ge­rer als sein unge­lieb­ter Vater.

Alles in allem fand ich den ers­ten Teil super geschrie­ben und bin bei jedem Kapi­tel um Jazmin mehr und mehr in die Geschichte ein­ge­taucht. Nur die Story um Finch hätte man mei­ner Mei­nung nach auch weg­las­sen kön­nen. Diese war zwar auch inter­es­sant, da wir etwas Hin­ter­grund­wis­sen um Jazmin und ihren Zwil­lings­bru­der erfah­ren konn­ten, aller­dings hat es sich in die­sen Abschnit­ten häu­fig gezo­gen und wir wur­den jedes Mal aus einem der span­nen­de­ren Kapi­tel her­aus­ge­ris­sen. Sowohl die Art der Cha­rak­ter- und Umge­bungs­be­schrei­bung als auch die ver­schie­de­nen Dia­log­stile, fand ich sehr anspre­chend. Der Autor Tha­riot hat bei­den Erzäh­ler­fi­gu­ren gekonnt eine eigene Stimme gege­ben. Nach­dem ich den ers­ten Teil in weni­gen Tagen durch­hatte und vor einem Cliff­han­ger stand, war für mich klar: Ich will wis­sen, wie es wei­ter geht.

„Exo­dus 9414: Der dun­kelste Tag“

Ach­tung: Spoiler!

Auch im zwei­ten Teil beglei­ten wir Jazmin und Denis, nach­dem sie rea­li­siert haben, dass sie schon viel län­ger unter­wegs sind, als sie eigent­lich dach­ten. Als ein­zige Über­le­bende der gesam­ten Besat­zung, beschlos­sen beide, die Mis­sion, das Aldera­min-Sys­tem zu fin­den, als geschei­tert zu erklä­ren und dem Sog des Schwar­zen Lochs, in dem die USS Lon­don steckt, zu ent­kom­men und zur Erde zurück­zu­keh­ren. Aber auch die Rück­kehr zur Erde soll keine leichte Reise sein, denn die Flucht aus dem Schwar­zen Loch ist doch schwe­rer als gedacht. Wäh­rend sie durch Meteo­ri­ten­stürme navi­gie­ren, hält plötz­lich eines der ent­ge­gen­kom­men­den Objekte auf sie zu und es kommt zur Kol­li­sion. Im Inne­ren: eine andro­ide Lebens­form. Ist diese der Schlüs­sel zur Ret­tung – oder führt sie doch zum Untergang?

Wäh­rend wir im ers­ten Band nur von der Exis­tenz von Maxi­mi­lian Har­per, Jazmins Zwil­lings­bru­der, der auf der USS Bos­ton dient, erfah­ren haben, beglei­ten wir ihn im zwei­ten Band auch auf sei­ner Reise. Das Ziel ist das­selbe wie einst seine Schwes­ter, mit dem Unter­schied, dass er es erreicht. Wäh­rend die Wis­sen­schaft­ler auf der Erde nach Ster­nen­kar­ten den Weg berech­net haben, hat die Besat­zung der USS Bos­ton eine Alter­na­tive zur übli­chen Navi­ga­tion ent­wi­ckelt, die letzt­end­lich zum Erfolg führt. Wenn auch mit rund 200 Jah­ren Ver­spä­tung. Indes hat die Mensch­heit es aller­dings durch den tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt auf der Erde geschafft, das Aldera­min-Sys­tem bereits zu besie­deln. Und so wer­den Max und die Crew der USS Bos­ton in Emp­fang genommen.

Auch den zwei­ten Teil habe ich in weni­gen Tagen weg­ge­le­sen. Die­ser gefiel mir durch die bei­den action­rei­che­ren Hand­lungs­stränge sogar noch bes­ser als der erste Band. Was mich jedoch hier gestört, aber auch zeit­gleich moti­viert hat, war, dass wie­der an den span­nends­ten Stel­len der Hand­lungs­strang geän­dert wurde. So span­nend wie der erste Band endete, ging der zweite wei­ter. Von mir gibt es für diese Dilo­gie eine ganz klare Emp­feh­lung für alle, die auf action­ge­la­dene Sci­ence-Fic­tion-Romane stehen.

Exo­dus 2727: Die letzte Arche. Tha­riot. Fischer Tor. 2019. // Exo­dus 9414: Der dun­kelste Tag. Tha­riot. Fischer Tor. 2020.

Ein Bei­trag zum Spe­cial #BKtas­tisch. Hier fin­det ihr alle Beiträge.

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