Die Hauptmannstochter

by Zeichensetzerin Alexa

„Die Haupt­manns­toch­ter“ ist ein von Alex­an­der Ser­ge­je­witsch Pusch­kin ver­fass­ter, his­to­ri­scher Roman über den Pugat­schow-Auf­stand. Das Werk ist erst­mals im Jahre 1836 erschie­nen. – Von Zei­chen­set­ze­rin Alexa

Die Hand­lung spielt im Russ­land des 18. Jahr­hun­derts, zu der Zeit der Bau­ern­auf­stände. Prot­ago­nist ist ein jun­ger Ade­li­ger namens Grin­jow, der sei­nen Dienst als Offi­zier antritt. In der Pro­vinz ver­liebt er sich in die Toch­ter des Kom­man­dan­ten. Marja ist eine junge Frau, keine per­fekte Schön­heit, doch mit einer bezau­bern­den Aus­strah­lung und von sym­pa­thi­scher Erschei­nung. Mit ihrer Ver­le­gen­heit und Zurück­hal­tung wirkt sie authen­tisch, man schließt sie, genauso wie Grin­jow, schnell ins Herz. Die Liebe Grin­jows erwi­dert sie, und doch kön­nen sie vor­erst nicht zusam­men­blei­ben. Der Krieg trennt ihre Wege.

Grin­jow zieht in den Kampf und ret­tet inmit­ten eines hef­ti­gen Schnee­stur­mes einem Mann das Leben, ohne zu wis­sen, dass es sich dabei um den Anfüh­rer der Auf­stän­di­schen han­delt, Pugat­schow. Dass eben jener Mann schon bald über sein Schick­sal und das sei­ner Liebs­ten ent­schei­den wird, kann er zu dem Zeit­punkt nicht ahnen.

Ich ergriff ihre Hand und preßte sie an mein Gesicht; Trä­nen der Rüh­rung ström­ten über sie hin. Mascha zog die Hand nicht fort… und plötz­lich berühr­ten ihre Lip­pen meine Wange, ich fühlte ihren hei­ßen und fri­schen Kuß. Es lief mir wie Feuer durch die Adern.

Pusch­kin schreibt in sei­nem Werk über Tap­fer­keit, Glück und Schick­sal, Treue und Liebe. Eine Mischung, die die Geschichte viel­fäl­tig gestal­tet und zum Wei­ter­den­ken anregt. Vor jedem Kapi­tel fin­det man Zitate aus ande­ren Wer­ken und Aus­züge aus Gedich­ten – pas­send zum Inhalt des jewei­li­gen Kapi­tels. Trotz des schwie­ri­gen The­mas ist das Buch leicht und ver­ständ­lich geschrie­ben, am Ende fin­det sich außer­dem ein zusätz­li­ches Kapi­tel, das in der end­gül­ti­gen Fas­sung der „Haupt­manns­toch­ter“ nicht ein­be­zo­gen gewe­sen, son­dern nur als Ent­wurf erhal­ten geblie­ben ist. Der Insel Ver­lag ver­öf­fent­lichte die­ses Kapi­tel in die­ser Aus­gabe. „Die Haupt­manns­toch­ter“ gehört zu den Wer­ken, die man gele­sen haben sollte, wenn man sich mit rus­si­scher Lite­ra­tur beschäftigt.

Die Haupt­manns­toch­ter. Alex­an­der Pusch­kin. Insel Ver­lag. 2014.

Ein Bei­trag zum Lese­pro­jekt “Rus­si­sche Literatur”.

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3 comments

Mareike von Herzpotenzial 14. September 2014 - 16:58

„„Die Haupt­manns­toch­ter“ gehört zu den Wer­ken, die man gele­sen haben sollte, wenn man sich mit rus­si­scher Lite­ra­tur beschäf­tigt.“ ... Ver­dammt. Dann brau­che ich es! 🙂
Vie­len Dank für die schöne Rezension.
Grüße
Mareike

Reply
Krümel 15. September 2014 - 10:37

Hat mir auch gut gefallen!
Liebe Grüße, Krümel

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Leseprojekt: Russische Literatur | Bücherstadt Kurier 11. Oktober 2014 - 13:07

[…] „Der Über­fall“ von Leo N. Tol­s­toj „Die Dame mit dem Hünd­chen“ von Anton Tsche­chow „Die Haupt­manns­toch­ter“ von Alex­an­der Pusch­kin „Wind – Die Chro­ni­ken von Hara“ von Ale­xey Pehov „Der Meis­ter und […]

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