Die Teufelsmauer (Teil 2) #BKmusikalisch

by Bücherstadt Kurier
Hier könnt ihr den 1. Teil der Geschichte lesen. 

Am Fuß der Fels­wand ange­kom­men, trenn­ten sie sich. Thors­ten stieg die schmale, in den Stein gehauene Treppe zur Gip­fel­platt­form hin­auf. Suse ging vor­bei an quat­schen­den, sin­gen­den und trin­ken­den Metal­lern an den Rand der Fels­wand. Sie sah sich kurz um, bevor sie den Schä­del aus der Umhän­ge­ta­sche zog. Tief durch­at­mend sandte sie all ihre Kon­zen­tra­tion in den Kno­chen. Auf diese Weise würde sie dem Gefühl, dass er ihr gab, wie einem Kom­pass fol­gen kön­nen. Je stär­ker es wurde, desto siche­rer ging sie in die rich­tige Rich­tung. Ein biss­chen konnte sie sich auch an Julias Erzäh­lung ori­en­tie­ren. Vor­sich­tig klet­terte sie um die Mauer herum, den Schä­del wei­ter in der Hand. Doch alles, was sie dort fand, war ein bedrü­cken­des Gefühl, das sich auf sie legte. Lang­sam ließ sie ihren Blick über die Wiese schwei­fen und drehte sich dabei mit. Je dich­ter sie der Mauer kam, desto stär­ker wurde das Gefühl. Suses Hände zit­ter­ten. Dut­zende Mög­lich­kei­ten gin­gen ihr durch den Kopf, was sich dahin­ter ver­ber­gen könnte. Ein Teil von ihr wollte umkeh­ren, das alles ver­ges­sen und igno­rie­ren. Der andere drehte sich zur Mauer um und betrach­tete einen Spalt in der Fels­wand. Der Schä­del in ihren Hän­den fühlte sich warm an. Das musste der Ort sein! Hier war der Fuchs umgekommen!
„Hallo?“, flüs­terte sie unsi­cher, „Ist da jemand?“ Sie blickte in die Dun­kel­heit, als zwei leuch­tende Augen ihr entgegenschauten.
Suse schrie auf und machte einen Satz nach hin­ten, der sie auf den Hosen­bo­den und den Schä­del ins Gras beförderte.
„Was suchst du hier, Mensch­ling?“, dröhnte ihr eine Stimme ent­ge­gen, als sich ein rie­si­ges Wesen aus der Dun­kel­heit schälte.
„I‑i-ich …“, stot­terte sie und ver­suchte zurück­zu­krie­chen. Ihre Hände fan­den wei­tere Kno­chen und sie schluckte. Curio­sity kil­led the cat, schoss es ihr durch den Kopf.
„Nun erschreck die Kleine doch nicht so“, ertönte eine sanf­tere Stimme hin­ter dem Koloss und der dazu­ge­hö­rige, nicht viel klei­nere Kör­per schob sich an ihm vorbei.
„Sie ist in unse­rem Territorium!“
„Waren die bei­den Mäd­chen neu­lich auch.“
„Die hätte ich auch gefres­sen, wenn du mich gelas­sen hät­test“, brummte der Hüne.
„Es tut mir leid“, ver­suchte Suse und hockte sich auf die Knie, ihr Blick gesenkt und auf den Schä­del gerichtet.
„Keine Angst, er wird dich nicht fres­sen“, ver­si­cherte der sanf­tere Hüne. „Was machst du hier?“
„Ich glaube … euch suchen …“, Suse ver­suchte es mit Ehr­lich­keit und sah auf.
„Uns?“ Die bei­den sahen sich ver­wun­dert an.
„Na gut, komm rein, bevor uns noch jemand sieht …“, beschloss der Sanfte.

Das Innere der Fels­wand war geräu­mi­ger, als Suse es erwar­tete. An der hohen Decke hin­gen Tier­ka­da­ver und Kräu­ter zum Trock­nen. In Rega­len stan­den neben Ton­krü­gen auch Ein­mach­glä­ser und andere Gegen­stände, die mensch­li­cher wirk­ten als ihre Besitzer.
„Setz dich“, for­derte der Sanfte auf.
In der Mitte des Rau­mes stand ein Stein­tisch, um den mit Moos gepols­terte Baum­stümpfe stan­den. Sie setzte sich auf einen lee­ren und betrach­tete kurz den Inhalt einer höl­zer­nen Sup­pen­schüs­sel, aus der ein Auge sie betrach­tete. Suse schluckte.
„Wir Trolle fres­sen zwar auch Men­schen, aber das ist Reh“, erklärte der Sanfte, als er Suses Blick bemerkte. „Heut­zu­tage ist es lei­der nicht mehr so ein­fach, euch zu ver­spei­sen. Ihr sucht zu schnell nach euren Artgenossen.“
Suse starrte sie nur an.
„Hör auf, um den hei­ßen Brei her­um­zu­re­den, Pel­lar!“, fuhr der Rup­pige ihn an. „Was suchst du hier?“, wandte er sich an Suse und ließ sich schwer auf dem Baum­stumpf neben ihr fallen.
„Gon­dorf …“, seufzte Pel­lar. „Bitte ent­schul­dige mei­nen Bru­der. Er ist wäh­rend eurer Fei­er­lich­kei­ten immer etwas grantig.“
„Diese Wüst­linge machen unse­ren Fel­sen kaputt! Kot­zen und pis­sen, wo es ihnen passt! Und las­sen über­all ihren Dreck lie­gen!“, schimpfte dieser.
„Wenn sie wüss­ten, dass hier jemand lebt, wür­den sie viel­leicht sorg­sa­mer sein“, ver­suchte Suse zöger­lich, konnte den Gedan­ken an die dre­cki­gen Camp­grounds aber nicht unterdrücken.
„Pah! Als ob ich mich denen zei­gen würde!“ Trot­zig ver­schränkte Gon­dorf die Arme vor der Brust.
„Habt ihr euch über­haupt mal mit dem Fes­ti­val beschäf­tigt?“, fragte Suse vor­sich­tig. Sie hatte immer noch Angst, dass das Gespräch umschla­gen würde, aber momen­tan wirk­ten die bei­den zumin­dest bereit, sich mit ihr auszutauschen.
„Die machen Krach, stin­ken und ran­da­lie­ren. Was gibt es da mehr zu wissen?“
„Eini­ges“, wider­sprach Suse etwas muti­ger. „Men­schen aus aller Welt kom­men zusam­men, um gemein­sam ihre Musik zu fei­ern. Men­schen, die nicht mal die glei­che Spra­che spre­chen, lie­gen sich in den Armen und sin­gen.“ Es war schwer, diese Gefühle in Worte zu fas­sen, die Fes­ti­vals so ein­zig­ar­tig mach­ten, also ver­suchte sie es anders: „Wollt ihr euch das nicht viel­leicht ein­fach mal ansehen?“
„Anse­hen?!“
„Das Schlimmste, das pas­sie­ren kann, ist, dass sie euch Kom­pli­mente zu euren Kos­tü­men machen.“
„Wir kön­nen auch eine mensch­li­che Gestalt anneh­men …“, Pel­lar klang durch­aus inter­es­siert, als sie sich über das knub­be­lige Kinn strich.
„Du willst das doch nicht wirk­lich machen?“ Gon­dorf war ent­setzt. „Es reicht schon, wenn wir unter die Men­schen müs­sen, um unsere Vor­räte auf­zu­sto­cken … Jetzt willst du mit ihnen feiern?“
„Warum nicht? Es könnte spa­ßig werden!“
„Es gibt auch gutes Essen, Bier und Met. Falls das hilft …“
„Siehst du?“
Gon­dorf schnaubte. „Na gut.“
Ein Schim­mer legte sich über die grün­lich-braune Schup­pen­haut der bei­den. Dar­un­ter kam son­nen­ge­bräunte mensch­li­che Haut zum Vor­schein. Gon­dolf war noch immer groß und mus­ku­lös, seine Haare und Bart wirk­ten grün und fil­zig, die Klei­dung eher mit­tel­al­ter­lich. Pel­lar unter­schied sich nur von ihm in ihrer Größe und einem dezent erkenn­ba­ren Dekol­leté. Sie war etwas klei­ner, ihre Haare und ihr Bart gepflegter.
Suse beob­ach­tete das Gesche­hen fasziniert.

Gemein­sam umrun­de­ten sie die Fels­wand und auf der ande­ren Seite tra­fen sie Thors­ten, der bereits war­tete. Er hatte sich das T‑Shirt über­ge­zo­gen und spielte mit der lee­ren Plastikflasche.
„Lass die ja nicht lie­gen“, brummte Gon­dorf zur Begrüßung.
Thors­ten sprang erschro­cken auf, als er die Hünen sah und Suse zwi­schen ihnen erkannte. „Suse, wo warst du? Und wer ist das?“
„Das sind Gon­dorf und Pel­lar, ich hab sie auf der ande­ren Seite getrof­fen und sie woll­ten auch wie­der run­ter“, stellte Suse die bei­den vor.
„Hi, ich bin Thors­ten. Nett euch ken­nen­zu­ler­nen.“ Er winkte den bei­den enthusiastisch.
„Ein guter Name“, kom­men­tierte Gon­dorf, den Mund­win­kel leicht angehoben.
„In die­ser Szene defi­ni­tiv. Auch wenn mir die Leute stän­dig wal­lende Perü­cken andre­hen wol­len“, scherzte Thors­ten und strich sich thea­tra­lisch über die Glatze.

Der Abstieg war beschwer­li­cher, vor allem für die Trolle, die gele­gent­lich ihr Gleich­ge­wicht ver­lo­ren und aus­rutsch­ten. Mit fins­te­rem Blick rich­tete sich Gon­dorf wie­der auf und brachte die Scha­den­freude der ande­ren damit zum Erliegen.
Auf dem Camp­ground ange­kom­men wur­den sie sogleich von Musik beschallt. Thors­ten stimmte in ein Lied mit ein und bald schon sang er mit den Camp­be­woh­nern im Quin­tett, wäh­rend die ande­ren dem Spek­ta­kel lausch­ten. Schmun­zelnd und mit Bier­do­sen bela­den, gin­gen sie nach dem Lied weiter.
„Nicht schlecht“, befand Gon­dorf nach dem ers­ten zöger­li­chen Schluck.
„Es gibt bes­sere Sor­ten, aber für Fes­ti­val ist das ganz in Ord­nung“, erklärte Thors­ten und leerte seine Dose, die er anschlie­ßend umständ­lich ver­suchte in die Hosen­ta­sche zu stopfen.
Gon­dorf nahm ihm die Dose ab und zer­quetschte sie zwi­schen sei­nen gewal­ti­gen Handflächen.
„Woah …“, kom­men­tierte Thors­ten und steckte sie ein. „Wird sich nach­her doof wer­fen las­sen, aber ham­mer Trick!“ Wäh­rend er sprach, ges­ti­ku­lierte er mit der Was­ser­fla­sche, die er beim Sin­gen als Mikro­fon genutzt hatte.
„Wer­fen?“, fragte Pellar.
„Na, die Tor­wand von Glück in Dosen“, erklärte Thors­ten nur mit einer Demons­tra­tion, was die ande­ren nur mit einem Schul­ter­zu­cken abtaten.

„Das Shirt hab ich ewig nicht mehr gese­hen“, kom­men­tierte Suse, als sie bereits ein Stück gegan­gen waren, um die Stille zu umge­hen, die sich über sie gelegt hatte.
„Jaaa, ein alter Schatz …“, bestä­tigte Thors­ten und strich nahezu lie­be­voll über das breit grin­sende Edguy-Mas­kott­chen.
„Haben die Klei­der eine Bedeu­tung?“, fragte Pel­lar so, dass nur Suse sie hören konnte.
„Indi­rekt. Seins ist von einer Band, mei­nes ist vom Fes­ti­val. Wir zei­gen damit, was uns gefällt oder auf wel­chen Kon­zer­ten und Fes­ti­vals wir schon mal waren.“
Pel­lar nickte.

Kurz vor dem Fes­ti­val­ge­lände stand der Wagen, von dem Thors­ten gespro­chen hatte und er erklärte, was sie tun muss­ten. Suse hatte ihre Dose den ande­ren über­las­sen und Pel­lar ihre mit dem ers­ten Wurf ver­senkt. Wäh­rend die ande­ren die rest­li­chen Dosen mit mehr oder weni­ger Erfolg war­fen, nahm Suse Pel­lar zur Seite.
„Ihr braucht noch Bänd­chen“, ver­kün­dete sie und zeigte auf ihres.
Pel­lar schmun­zelte nur, bückte sich, um einen Gras­halm abzu­rei­ßen. Kurz dar­auf legte sie sich die­sen aufs Hand­ge­lenk und er ver­än­derte sich in ein Eben­bild des Gezeigten.

Suse war mul­mig zumute, als sie die Ein­gangs­kon­trol­len pas­sier­ten. Nicht nur wegen der künst­li­chen Bänd­chen, son­dern weil ihr ein­fiel, dass sie den Schä­del oben hatte lie­gen las­sen. Julia würde trau­rig und viel­leicht wütend sein, auch wenn sie ihn selbst lie­gen gelas­sen hatte. Ent­ge­gen ihrer Erwar­tung wur­den sie nicht auf­ge­hal­ten und konn­ten unge­stört aufs Gelände und zu den Fress­bu­den gehen. Gon­dorf ent­deckte einen Bur­ger für sich, wäh­rend Pel­lar sich Fisch gönnte. Womit sie tat­säch­lich bezahl­ten, wollte Suse gar nicht wissen.

Die bei­den waren erstaun­lich begeis­tert, auch von den freund­li­chen Men­schen. Nur der Müll gefiel ihnen nicht son­der­lich. Das hatte Suse schon in ihrer Höhle gemerkt und auch ihre generv­ten Bli­cke auf dem Camp­ground gesehen.
„Sie räu­men alles auf, sobald die Leute weg sind“, ver­si­cherte sie.
„Das ist noch harm­los hier. Wacken is‘ noch dre­cki­ger. Da brach­ten frü­her die Leute zum Teil ihre Cou­chen mit, um sie dann anzu­zün­den. Hoffe, das haben sie mitt­ler­weile gere­gelt bekom­men“, ergänzte Thors­ten. „Ne Freun­din hat mal vom WGT erzählt. Das soll rich­tig sau­ber sein.“
„WGT?“, hakte Pel­lar nach.
Wave Gotik Tref­fen in Leip­zig. Nicht meine Musik, des­we­gen war ich noch nie da, aber das Rah­men­pro­gramm klingt inter­es­sant. Man muss nur halt zum Teil durch die ganze Stadt, um an die Ver­an­stal­tungs­orte zu kommen.“
„Das ist nicht das ein­zige Fest die­ser Art?“, fragte Pel­lar verwundert.
„Bei wei­tem nicht“, bestä­tigte Thors­ten etwas verdattert.
Kurz dar­auf begann eine Band zu spie­len, die Thors­ten und Suse beide moch­ten. Um ihrer Beglei­tung ent­ge­gen­zu­kom­men – und sich nicht den Hass ande­rer Besu­cher ein­zu­fan­gen – hiel­ten sie sich wei­ter hin­ten. Das änderte aller­dings nichts am Spaß, den sie hat­ten, als sie inbrüns­tig mit­san­gen und ‑tanz­ten. Auch den Troll­ge­schwis­tern gefiel es.

„Met?“, fragte Thors­ten schließ­lich nach dem Set.
„Met“, bestä­tig­ten die ande­ren mit einem Nicken.
„Ich hab keine Ahnung von mensch­li­chen Balz­ri­tua­len, aber ich bin mir ziem­lich sicher, er macht dir Auf­war­tun­gen“, kom­men­tierte Gon­dorf tro­cken, als er Thors­ten hin­ter­her sah.
„Blöd­sinn“, ent­geg­nete Suse mit einem Kopfschütteln.
„Doch, er hat schon recht. Das sieht nach mensch­li­chem Balz­ver­hal­ten aus“, stimmte Pel­lar zu.
Suse sah die bei­den ver­wun­dert an. Konnte es stim­men? Ja, sie ver­stan­den sich gut, hat­ten nach den anfäng­li­chen Start­schwie­rig­kei­ten viel Spaß gehabt. Doch bevor sie wei­ter dar­über nach­den­ken konnte, kam er bereits mit vier Krü­gen Met zurück.
„Nicht so gut wie der selbst­ge­machte unse­rer Mut­ter“, ver­kün­dete Gondorf.
„Woher kommt ihr eigent­lich? Thü­rin­ger seid ihr schon mal nicht, die klin­gen anders“, fragte Thors­ten neugierig.
„Nor­we­gen“, ant­wor­tete Pel­lar knapp und ern­tete einen ver­wun­der­ten Blick.
„Nor­we­gen … irgend­wie hätte ich euch eher in ′ne son­ni­gere Region gesteckt …“, über­legte er laut, bevor er stöh­nend den Kopf in den Nacken warf. „Boah, mal wie­der voll das Glat­zen-Kli­schee bedient. Sorry. Durch Bands und so hab ich die­ses Bild der gro­ßen Blon­den im Kopf und das … sorry … ich hör bes­ser auf zu reden, da komm ich eh nicht mehr raus …“
„Sagen wir so: Wir sind die etwas ande­ren tra­di­tio­nel­len Nor­we­ger“, ver­suchte Pel­lar zu erklä­ren und die bei­den berich­te­ten ein biss­chen von ihrer Hei­mat und wie sie in den Harz gefun­den hatten.

Als das letzte Kon­zert vor­bei war, ver­lie­ßen sie gemein­sam das Gelände. An der Abzwei­gung zum Wan­der­pfad dreh­ten sich die Trolle zu Suse um.
„Danke, dass du uns das gezeigt hast“, gestand Pel­lar ehrlich.
„Ver­steht ihr es jetzt bes­ser?“, wollte Suse wissen.
„Was das mit unse­rem Fel­sen zu tun hat? Nein.“ Gon­dorf lachte laut auf. „Aber es war gut zu sehen, dass die Ran­da­lie­rer auch ganz ange­nehme Gesell­schaft zu sein schei­nen.“ Er machte eine Pause, bevor er ver­schwö­re­risch ergänzte: „Viel­leicht über­leg ich mir das mit dem Fres­sen doch nochmal.“
„Bitte tu das. Ich mag das Fes­ti­val, wäre schade, wenn es abge­sagt wird des­we­gen.“ Suse grinste. Sie wusste nicht genau warum, aber die Situa­tion kam ihr ein­fach absurd vor.
Die bei­den wand­ten sich mit einem Nicken zum Gehen und die Men­schen wink­ten ihnen nach.
„Das war lus­tig“, kom­men­tierte Thors­ten, „Wo hast du die bei­den eigent­lich wirk­lich aufgegabelt?“
Suse grinste und ging ein paar Schritte vor­aus. „Das glaubst du mir eh nicht.“ Wenn die bei­den recht hat­ten, konnte sie diese Chance nut­zen, um ihm einen Ein­blick in ihre Welt zu ver­schaf­fen. Wenn er zu viel Panik davor hatte, dann konnte er sie nach dem Fes­ti­val immer noch igno­rie­ren und sie wür­den sich nie wie­der­se­hen. Sie hatte ris­kiert, mit Trol­len zu spre­chen, die nicht abge­neigt waren, Men­schen auf ihre Spei­se­karte zu set­zen. Dage­gen sollte jeman­dem zu zei­gen, dass man eben­falls Inter­esse hätte, doch ein Klacks sein.
„Versuch’s“, for­derte er sie auf, die Arme hin­ter dem Rücken verschränkt.
Suse blieb ste­hen und drehte sich zu ihm um. „Die bei­den sind Trolle, die oben in der Mauer leben und vom Fes­ti­val genervt waren.“
„Du ver­arschst mich!“, rief er ihr ent­ge­gen, den Mund weit aufgerissen.
„Sag ich doch, du glaubst mir nicht“, erwi­derte Suse nur mit einem Schulterzucken.
„DAS erklärt den Appe­tit und die Größe und woah! Es gibt Trolle?!“ Thors­ten kne­tete auf­ge­regt seine Hände und stampfte von einem Fuß auf den ande­ren. „Was gibt es noch?“
„Alles Mög­li­che, man muss nur genau hinsehen.“

Text und Foto: Anne Zandt / Poi­Son­PaiN­ter
Ein Bei­trag zum Spe­cial #BKmu­si­ka­lisch. Hier fin­det ihr alle Beiträge.

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