Die Vermessung der Welt

by Bücherstadt Kurier

...ein sehens­wer­ter Film, der auch ohne Hol­ly­wood-Grö­ßen­wahn aus­kommt und sich eher in stil­len, natur­präch­ti­gen Auf­nah­men sucht.

*Klick* Cover © War­ner Bros. ama​zon​.de

Mit deut­schen Film­stars wie Katha­rina Thal­bach, Flo­rian David Fitz oder David Kross ist am 25. Okto­ber die Ver­fil­mung ‚Die Ver­mes­sung der Welt‘ ange­lau­fen. Die fik­tive Dop­pel­bio­gra­fie von Daniel Kehl­mann erzählt die Geschichte von Alex­an­der von Hum­boldt (Albrecht Abra­ham Schuch) und Carl Fried­rich Gauß (Flo­rian David Fitz), die sich Anfang des 19. Jahr­hun­derts auf­ma­chen, die Welt zu ent­de­cken. Und das auf völ­lig unter­schied­li­che Weise. Wäh­rend der Natur­for­scher Hum­boldt in gut­be­tuch­ten Ver­hält­nis­sen auf­wächst und die Welt bereist, frönt Mathe­ma­ti­ker Gauß sei­nem Wis­sens­drang lie­ber ab Schreib­tisch und ver­schreibt sich der Lehre der Mathe­ma­tik. Beide sind Genies ihrer Zeit, beide wer­den ver­ehrt und blei­ben doch unver­stan­den. Doch im Alter kreu­zen sich schließ­lich ihre Wege...

Mit ‚Die Ver­mes­sung der Welt‘ ist Det­lev Buck, Dreh­buch­au­tor, Regis­seur und Pro­du­zent in einem, ein Film gelun­gen, der vor allem durch die Land­schafts­auf­nah­men begeis­tert und so die Reise Hum­boldts ein­fängt. Die Sze­nen des am Schreib­tisch blei­ben­den Gauß fan­gen dage­gen den dama­li­gen Zeit­geist ein. Gauß selbst bleibt auf dem Boden der Tat­sa­chen, wäh­rend um ihn herum der Kampf gegen Frank­reich dominiert.

Im Gegen­satz zum Buch galop­piert der Film aber sehr schnell durch die Bio­gra­phien der bei­den Wis­sen­schaft­ler. Sze­nen wech­seln rasch, sodass man der Hand­lung zeit­weise kaum fol­gen kann. Die unter­schied­li­chen Teile der Welt, die Hum­boldt bereist rau­schen am Zuschauer vor­bei. In einer Szene ist er noch im Urwald, in der nächs­ten plötz­lich auf einem Berg. Unter­des­sen muss Gauß sich mit Schick­sals­schlä­gen aus­ein­an­der­set­zen. Seine Frau stirbt bei der Geburt des ers­ten Kindes.

Obwohl der Film seine lus­ti­gen Stel­len hat, reicht es nicht an den lako­ni­schen Erzähl­stil Kehl­manns heran, der eben­falls am Dreh­buch schrieb. Was sich zwi­schen Kehl­manns Zei­len köst­li­ches ver­steckte, ist schwer auf der Lein­wand umzu­set­zen und so wur­den zwar viele Witze gestreut, jedoch auch manch Lese­schmaus aus­ge­las­sen. Trotz­dem ist ‚Die Ver­mes­sung der Welt‘ ein sehens­wer­ter Film, der auch ohne Hol­ly­wood-Grö­ßen­wahn aus­kommt und sich eher in stil­len, natur­präch­ti­gen Auf­nah­men sucht.

Ramona

Titel: Die Ver­mes­sung der Welt
Regie: Det­lev Buck
Dar­stel­ler: Albrecht Abra­ham Schuch, Flo­rian David Fitz u.a.
Erschei­nungs­jahr: 2012
Pro­duk­ti­ons­land: Deutschland
Lauf­zeit: 119 min
Ver­leih: War­ner Bros.
FSK: 12

Weiterlesen

Leave a Comment

Diese Seite verwendet Cookies. Mit der Nutzung unserer Website erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Erfahre mehr