Die Vielfalt der Tierwelt passt nicht in eine Schublade

by Worteweberin Annika

Viele Kin­der lie­ben Tiere. Und auf der gan­zen Welt gibt es span­nende Tiere, aber wie kann man die vom Kin­der­zim­mer aus ken­nen­ler­nen? Am bes­ten geht das im Bil­der­buch. Worte­we­be­rin Annika und ihr Sohn stau­nen über „Die Tier­welt, die dir gefällt“ von Gre­tas Schwes­ter – aus unter­schied­li­chen Gründen.

Oft den­ken wir in Schub­la­den. Was bei den Far­ben anfängt (hallo, Rosa-Hell­blau-Falle!), hört bei den Tie­ren lei­der noch nicht auf: Pferde sind etwas für Mäd­chen, Jungs mögen Dinos, Insek­ten und Schlan­gen sind eklig, Hams­ter und Häs­chen sind süß. Aber warum eigent­lich? Müs­sen wir unse­ren Kin­dern sol­che Gedan­ken wirk­lich wei­ter­ge­ben? „Die Tier­welt, die dir gefällt“ von Gre­tas Schwes­ter macht eini­ges anders. Hier wer­den die Kin­der nach ihrer Mei­nung gefragt.

Sag doch mal!

Wel­ches Haus­tier hät­test du am liebs­ten? Eine Katze, eine Schlange oder viel­leicht eine Stab­heu­schre­cke? Mit wel­chem Tier möch­test du unter Was­ser schwim­men? Mit einem Okto­pus, einer Robbe oder lie­ber einer Meer­jung­frau? „Die Tier­welt, die dir gefällt“ lässt den Kin­dern Raum für ihre Gedan­ken und lädt zum Erzäh­len ein. Es ist ein Mit­mach­buch, das auch erwach­sene Vorleser*innen manch­mal zum Grü­beln bringt:

„Wür­dest du lie­ber einem Kro­ko­dil in Süd­ame­rika oder einem Wei­ßen Hai in Afrika die Zähne putzen?“

Neben den Vor­lie­ben der Betrachter*innen geht es auch um andere Fra­gen: Wel­che Tiere leben in Nord­ame­rika? Fin­dest du alle Koa­las auf dem Bild? Wie kann man bedroh­ten Tie­ren hel­fen? Hier wäre es unter Umstän­den hilf­reich, vor dem gemein­sa­men Lesen zu recher­chie­ren, denn zumin­dest ich habe keine Ahnung, wie man Gür­tel­tie­ren oder Pan­das ganz kon­kret hel­fen kann. Aller­dings kann man das auch mit grö­ße­ren Kin­dern gemein­sam her­aus­fin­den (auch dazu gibt es ja viele Sach­bil­der­bü­cher) oder der Fan­ta­sie freien Lauf lassen.

Aqua­rell­bil­der

Gre­tas Schwes­ter ist der Künst­le­rin­nen­name von Sarah Neu­en­dorf. Ihre Illus­tra­tio­nen gestal­tet sie in Aqua­rell. Die dar­ge­stell­ten Tiere malt sie nicht gerade natur­ge­treu: Beim ers­ten Blick auf die knub­be­li­gen Pferde oder die fass­ar­ti­gen Rob­ben habe ich doch etwas geschmun­zelt. Aber sym­pa­thisch sind die Tiere so alle­mal. Und trotz der knub­be­li­gen Dar­stel­lung erkennt sogar mein Ein­jäh­ri­ger schon die Pferde, die anders aus­se­hen als in der Natur. Wenn es doch Unklar­hei­ten gibt, kann man auf der letz­ten Seite nach­se­hen. Dort sind fast alle Tiere noch ein­mal mit Namen versehen.

„Die Tier­welt, die dir gefällt“ ist ein tol­les Bil­der­buch, um ohne Schub­la­den­den­ken mit Kin­dern über Tiere ins Gespräch zu kom­men. Dazu eig­net es sich mei­ner Mei­nung nach ab 3 Jah­ren sehr gut, denn dann kön­nen die Kin­der wirk­lich mit­dis­ku­tie­ren. Wir nut­zen es schon frü­her: Mein Sohn und ich stau­nen über die Viel­falt der Tiere und imi­tie­ren ihre Geräu­sche. Das macht auch Spaß, aber ich freue mich schon dar­auf, wenn wir uns zusam­men über­le­gen kön­nen, ob wir lie­ber dem Kro­ko­dil oder dem Wei­ßen Hai die Zähne put­zen wol­len. Eine große Bilderbuchempfehlung!

Die Tier­welt, die dir gefällt. Text & Illus­tra­tion: Gre­tas Schwes­ter. arsE­di­tion. 2021.

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