Diese Tage, die niemals enden ...

by Bücherstadt Kurier

drabble_c2Diese Tage, die nie­mals enden. Diese unend­li­chen, heroi­schen oder manch­mal unter­di­men­sio­nier­ten Tage. Natür­lich haben auch sie ein Ende. Aber es ist die Rele­vanz, wel­che sie uner­mess­lich schei­nen lässt.
Wenn sie sich in unser Unter­be­wusst­sein boh­ren, durch die Mem­bra­nen zwän­gen, sich ein­nis­ten in den Ein­ge­wei­den des dekla­ra­ti­ven und des pro­ze­du­ral impli­zi­ten Gedächtnisses.
Es sind die Ereig­nisse, die uns nicht ruhen las­sen. Rast­los streift unser Geist umher. Ange­facht vom Fun­ken des psy­cho­dy­na­mi­schen Unter­be­wusst­seins. Nichts ist ver­ges­sen, nichts ist ver­lo­ren. Allein das Wort ist es und auch die­ses gleicht bloß einem hoh­len Spa­lier, durch das hin­durch zu wagen nie­mand imstande ist.
Nein ... die gan­zen Tage sind es nicht. Doch ... sie sind es, aber nicht in glei­chem Maße. Die Ver­ab­fol­gung kann vari­ie­ren, die Iten­ti­zi­tät kann sich ändern, doch die Summe wird blei­ben. Doch bli­cke ich auch mit Freude zurück auf einige die­ser Tage. Müh­sam muss ich sie mir aus dem Vor­be­wuss­ten kra­men. Gleich einem Biber, der den einen Ast sucht, wel­cher sei­nen Bau zum Ein­sturz brin­gen könnte.
Aber ... wenn ich sie gefun­den habe, die kost­ba­ren Reso­nan­zen aus längt ver­gan­ge­nen Epo­chen, dann blü­het mein Ant­litz auf, wie der Mohn in der Mor­gen­sonne. Doch was, wenn ich bloß mikro­sko­pisch kleine Abwei­chun­gen im Pro­zess der Recher­che begehe? So wird der Mohn ver­wel­ken, der Him­mel schwarz. Blitz und Don­ner zie­hen über’s Land – las­sen nichts als dürre Heide zurück, wel­che – von Asche bedeckt – im Win­ter­mor­gen ausdünstet.
Ich werde nie­mals ziel­si­cher jedes Gewit­ter umschif­fen kön­nen. Ich werde nie­mals jeden kla­ren Som­mer­mor­gen aus dem Heu­hau­fen des Unbe­wuss­ten zie­hen. Sel­ten kann es mir gelin­gen, ein Un in ein Be zu wan­deln. Doch auch das ist nur eine Frage der Zeit. Eine Frage des Lernens.
Die Schwie­rig­keit besteht in der expo­nen­ti­el­len Ver­schie­bung von Pre und Post. Je wei­ter ich den Mono­lith erklimme, desto wei­ter wächst der Abgrund. Bei schwin­den­dem Licht suche ich noch klei­nere Details als zuvor. Wie soll das funktionieren?
Ich sage es Euch: Ich springe dem Detail hinterher ...

Zwi­schen­zei­len­ver­ste­cker Marco

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