Drei Pappbilderbücher zum Mitmachen und Spielen

by Zeichensetzerin Alexa

Erste Lese­er­fah­run­gen machen Kin­der meist mit Papp­bil­der­bü­chern. Zei­chen­set­ze­rin Alexa hat in der KiTa mit zwei­jäh­ri­gen Kin­dern drei aktu­elle Bücher betrach­tet – und kann für alle eine Emp­feh­lung aussprechen.

„Im Urwald gibt’s so man­ches Tier, / der Affe kennt sie alle hier. / Jedes Tier macht andere Töne, / tiefe, laute, hohe, schöne.“ So beginnt die kleine Reise durch den Urwald. Zuerst stellt der Löwe sein lau­tes Gebrüll unter Beweis. Ihm folgt das „Trööt, trööt“ des Ele­fan­ten, das Geschrei des Papa­geis und das „Uh, uh, uh“ des Affen – „Und wie macht die Giraffe?“ Sie ist da ganz anders: näm­lich leise.

Die­ses Papp­bil­der­buch ist nicht nur anspre­chend illus­triert, son­dern beinhal­tet auch End­reime, die für einen schö­nen Klang sor­gen. Hin und wie­der laden Fra­gen dazu ein, die Laute der Tiere nach­zu­ah­men: „Brüllst du auch so wild und laut?“, „Den Affen­ruf, den schaffst auch du!“ Am Ende des Buches kann man eine Seite noch wei­ter nach außen auf­klap­pen, sodass ver­an­schau­licht wird, wie lang die Giraffe ist.

Tier­laute sind ein belieb­tes Motiv in Papp­bil­der­bü­chern. Nicht zuletzt weil sich Kin­der sehr für Tiere inter­es­sie­ren und diese mit ihren Lau­ten in Ver­bin­dung brin­gen, selbst wenn sie das Tier selbst noch nicht benen­nen kön­nen. (Ein Neben­ef­fekt ist hier­bei die Sprach­för­de­rung.) Vor allem aber macht das Nach­ah­men der Tier­laute Spaß. „Und wie macht die Giraffe?“ mag eins von vie­len Papp­bil­der­bü­chern sein, die mit Tier­lau­ten spie­len, es ist aber auch eins von den beson­ders anspre­chen­den – und damit empfehlenswerten!

Anfang des Jah­res sind außer­dem im Cop­pen­rath Ver­lag die Papp­bil­der­bü­cher „Rübe ist müde“ und „Mähne putzt Zähne“ erschie­nen. Schon die Titel sind lus­tig! Und span­nend sind die inter­ak­ti­ven Ele­mente, die bereits auf dem Cover auf­tau­chen: Durch Schie­ben las­sen sich auf dem einen Buch die Augen des Hasen öff­nen und schlie­ßen und auf dem ande­ren kann der Mund des Löwen auf- und zuge­macht wer­den. Beide Papp­bil­der­bü­cher ent­hal­ten Reime. Aller­dings sind einige Sätze im Buch „Rübe ist müde“ auf den ers­ten Blick so zusam­men­hang­los, dass Erklä­run­gen bezie­hungs­weise kleine Kom­men­tare beim Betrach­ten mit den Kin­dern not­wen­dig sind. Auf „Und jetzt in den Schlaf­an­zug – “ folgt „Rübe hat noch nicht genug.“ Und auf „Eine Gute-Nacht-Geschichte noch – “ kommt „oje, jetzt muss Rübe doch!“ Das ver­ste­hen Kin­der nur, wenn die Bil­der genau betrach­tet und sprach­lich beglei­tet werden.

In „Mähne putzt Zähne“ ist der Text bes­ser gelun­gen. Die­ser könnte auch ohne eine Bild­be­trach­tung aus­kom­men – man würde den Sinn auch so ver­ste­hen. Dadurch ist der Zusam­men­hang auch inner­halb der Geschichte viel kla­rer als im Buch „Rübe ist müde“. Beson­ders beliebt sind die Spiel­ele­mente: Am Ende des Buches „Mähne putzt Zähne“ fin­det sich ein span­nen­der Spie­gel. In „Rübe ist müde“ ist eine kleine Decke inte­griert. Ins­ge­samt über­zeugt „Mähne putzt Zähne“ mehr, emp­feh­lens­wert sind aber trotz der genann­ten klei­nen Schwä­chen beide Bücher.

  • Und wie macht die Giraffe? Susanne Weber. Illus­tra­tion: Tina Schulte. Orell Füssli. 2017.
  • Rübe ist müde – Mein Spiel­buch mit Decke. Illus­tra­tion: Mar­tina Bad­stu­ber. Cop­pen­rath Ver­lag. 2017.
  • Mähne putzt Zähne – Mein Spiel­buch mit Spie­gel. Katja Richert. Illus­tra­tion: Mar­tina Badstuber.
    Cop­pen­rath Ver­lag. 2017.

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