Düster-atmosphärisch: „Sleepy Hollow: Köpfe werden rollen“ #Todesstadt

by Satzhüterin Pia

Ein ratio­nal den­ken­der Police Cons­ta­ble geht sei­nen Kol­le­gen und Vor­ge­setz­ten in New York mit sei­nen fort­schritt­lich anmu­ten­den Ermitt­lungs­me­tho­den so sehr auf die Ner­ven, dass er in das kleine ver­schla­fene Dorf Sleepy Hol­low straf­ver­setzt wird. Ihn erwar­ten eine aber­gläu­bige Dorf­ge­mein­schaft und … ein mor­den­der kopf­lo­ser Rei­ter. – Von Satz­hü­te­rin Pia

Das Jahr 1799: Police Cons­ta­ble Ichabod Crane (Johnny Depp) hält Fol­ter für ein mit­tel­al­ter­li­ches Ver­fah­ren und möchte Ange­klag­ten eine Ver­tei­di­gung zuge­ste­hen. Metho­den, wie das Obdu­zie­ren von Toten, sind zu viel des Guten für die Vor­ge­setz­ten des arro­gan­ten jun­gen Cons­ta­bles. Davon aus­ge­hend, dass er nur ver­sa­gen kann, ver­set­zen sie Crane nach Sleepy Hol­low, wo er mys­te­riöse Morde auf­klä­ren soll. Ein düs­te­res und atmo­sphä­ri­sches Mär­chen ent­spinnt sich vor den Augen der Zuschau­en­den: Ein angeb­lich wie­der auf­er­stan­de­ner hes­si­scher Söld­ner soll wahl­los Dorf­be­woh­ner ent­haup­ten und ihre abge­trenn­ten Köpfe mit­neh­men. Crane ist über­zeugt, dass ein Mensch dahin­ter­ste­cken muss und beginnt zu ermitteln.

Atmo­sphä­ri­sche Horror-Mystery

Ein biss­chen Krimi trifft auf ordent­lich Hor­ror und Mys­tery. Eben ein typi­scher Tim Bur­ton-Film – wenn auch mit über einem Dut­zend Ent­haup­tun­gen und einer, in einer Rück­blende und sehr detail­reich gezeig­ten, Tötung durch eine Eiserne Jung­frau, der zumin­dest bis dato bru­talste. Und es wäre wohl auch kein „typi­scher Bur­ton-Film“, stünde wirk­lich schlicht­weg mensch­li­ches Han­deln hin­ter den Mor­den. Und so kommt Crane schnell an die Gren­zen des Aus­halt­ba­ren – und muss seine tiefs­ten Über­zeu­gun­gen grund­le­gend hinterfragen.

Gelun­ge­nes Gesamtpaket

Die neb­lig-graue Optik der gru­se­li­gen Gegen­den, bei­nahe schon schwarz-weiß, geben „Sleepy Hol­low“ einen nahezu thea­tra­li­schen Stil. Dazu bie­tet der Film eine gute Prise (schwar­zen) Humor, ohne je ins Lächer­li­che abzu­drif­ten. Ein paar Jump-Sca­res, an der einen oder ande­ren Stelle bru­tale Morde, creepy Gestal­ten, gehüllt in ein düs­te­res, neb­li­ges Erschei­nungs­bild und einen wun­der­vol­len Sound­track, kom­po­niert von Danny Elf­man … alles zusam­men ergibt einen wirk­lich unter­halt­sa­men, solide erzähl­ten und vor allem sehr ansehn­li­chen Hor­ror­film. Die Story ist feins­ter Stoff für eine schön grus­lige Lager­feu­er­ge­schichte. Dazu passt auch die Beset­zung, die aus­ge­spro­chen gut spielt und zu den Rol­len passt: Allen voran Johnny Depp in einer Glanz­rolle als der sym­pa­thi­sche Cons­ta­ble Ichabod Crane (eine Rolle, die ihm auf den Leib geschrie­ben scheint). Eben­falls toll: Der wun­der­bare Cha­rak­ter­schau­spie­ler Chris­to­pher Wal­ken als „Der Hesse“ – sei­nes Zei­chens der kopf­lose Rei­ter –, Chris­tina Ricci als Kat­rina Anne van Tas­sel und in wei­te­ren Rol­len Schau­spieler­grö­ßen wie Michael Gam­bon und Chris­to­pher Lee.

Tim Bur­ton, der seit jeher seine Stamm­mann­schaft hat – von Schau­spie­le­rIn­nen bis Kom­po­nis­tIn­nen – hat mit „Sleepy Hol­low“ wohl einen sei­ner bes­ten Filme geschaf­fen: ein stil­voll-mor­bi­des Hor­ror-Mär­chen. Ich kann nicht mehr sagen, wie oft ich die­sen Film gese­hen habe – mit 12 das erste Mal zusam­men mit Freun­din­nen, immer und immer wie­der … natür­lich die unge­schnit­tene Ver­sion. Und bis heute macht mir die­ser Film sehr viel Spaß – mit sei­nen stil­vol­len Hor­ror­ele­men­ten und sei­nem schrä­gen Humor. Es ist Hal­lo­ween-Monat! Schaut ihn euch an und zählt doch mal mit: Wie oft fällt Ichabod in Ohnmacht?

Sleepy Hol­low. Regie: Tim Bur­ton. Dreh­buch: Kevin Yag­her, Andrew Kevin Wal­ker. Mit Johnny Depp, Chris­tina Ricci, Chris­to­pher Wal­ker u.a. 1999. FSK 16 (geschnit­ten: FSK 12).

Ein Bei­trag zum Spe­cial #Todes­stadt. Hier fin­det ihr alle Beiträge.

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