Dunkel

by Zeichensetzerin Alexa

Die Angst vor der Dun­kel­heit besie­gen – das kann man mit Lemony Sni­ckets neuem Buch „Dun­kel“, illus­triert von Jon Klas­sen. Ein Buch, das zeigt: Dun­kel­heit ist gar nicht so schlimm.

Wie könnte ein Bil­der­buch zum Thema „Dun­kel­heit“ bes­ser begin­nen als mit schwar­zen Sei­ten? Auf einer die­ser Sei­ten taucht ein klei­ner Junge mit einer Taschen­lampe auf. Nur das, was von der Lampe erhellt wird, ist zu sehen. Leo heißt der kleine Junge, der sich vor der Dun­kel­heit fürch­tet. Das „Dun­kel“ stellt er sich als etwas Leben­di­ges vor, das im sel­ben Haus wohnt wie er. Es ver­steckt sich im Schrank, hin­ter dem Dusch­vor­hang, im Kel­ler… im Kel­ler ist es die meiste Zeit. Aber wenn die Sonne unter­geht, kommt das Dun­kel her­vor und ver­teilt sich im gan­zen Haus. Eines Nachts kommt das Dun­kel in Leos Zim­mer. „Leo“, sagt es und ruft den Jun­gen in den Kel­ler, wo die­ser in der unters­ten Schub­lade einer Kom­mode etwas fin­det, das ihm hilft, die Angst vor dem Dun­kel zu besiegen…

„Dun­kel“ ist ein wun­der­vol­les Buch zum Thema „Angst im Dun­keln“. Die Stim­mung wird von den Illus­tra­tio­nen sehr gut ein­ge­fan­gen. Es wird viel mit Licht und Schat­ten gespielt, wobei die Dun­kel­heit als kla­res schwarz dar­ge­stellt wird. Da, wo das Dun­kel ist, ist dem­nach nichts zu sehen. Außer wenn Leo die Taschen­lampe ins Dun­kel rich­tet. Die­ses Bil­der­buch ist geeig­net für Kin­der im Kin­der­gar­ten­al­ter. Wich­tig ist jedoch, dass die Kin­der die Geschichte bis zum Ende hören, um zu begrei­fen, dass man die Angst vor der Dun­kel­heit besie­gen kann und dass es eigent­lich gar kei­nen Grund für diese Angst gibt.

Die Macher: Lemony Sni­cket und Jon Klassen

Lemony Sni­cket ist das Pseud­onym des US-ame­ri­ka­ni­schen Schrift­stel­lers, Dreh­buch­au­tors und Musi­kers Daniel Hand­ler. Er wurde am 28. Februar 1970 in San Fran­cisco gebo­ren. Bekannt gewor­den ist er vor allem durch seine Kin­der­buch­reihe „Eine Reihe betrüb­li­cher Ereig­nisse“. Die Ver­fil­mung zu den ers­ten drei Bän­den erschien 2004 unter dem Titel „Lemony Sni­cket – Rät­sel­hafte Ereig­nisse“ mit Jim Car­rey, Billy Con­nolly, Emily Brow­ning und Meryl Streep in den Haupt­rol­len. Das erste Buch, das Daniel Hand­ler unter sei­nem rich­ti­gen Namen ver­öf­fent­lichte, ist das Jugend­buch „43 Gründe, warum es aus ist“, in Deutsch­land erschie­nen 2013 im Carl Han­ser Verlag.

Daniel Hand­ler stellt „Lemony Sni­cket“ als sei­nen Chef dar. Bei öffent­li­chen Ver­an­stal­tun­gen reprä­sen­tiert er die­sen und erfin­det Aus­re­den für das Aus­blei­ben sei­nes Chefs. Daniel Hand­lers Vater musste in sei­ner Kind­heit aus dem natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Deutsch­land in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten flie­hen. Seine Mut­ter war Opern­sän­ge­rin. Fami­liäre Geschich­ten, die Hand­ler schein­bar präg­ten und in sei­nen heu­ti­gen Tätig­kei­ten wie­der­zu­fin­den sind: in Lite­ra­tur und Musik.

Jon Klas­sen stammt aus Onta­rio, Kanada. Sein Bil­der­buch „Wo ist mein Hut“ wurde bereits in sieb­zehn Spra­chen über­setzt und gewann 2013 den deut­schen Kin­der- und Jugend­li­te­ra­tur­preis. Mit dem Bil­der­buch „Das ist nicht mein Hut“ gewann Klas­sen eben­falls in 2013 die Cal­de­cott-Medal, die wich­tigste Aus­zeich­nung für Bil­der­bü­cher in den USA. Jon Klas­sen lebt in Los Ange­les und tüf­telt dort an sei­nen neu­es­ten Geniestreichen.

Alexa

Dun­kel, Lemony Sni­cket, Jon Klas­sen (Illus­tra­tor)
Tho­mas Bod­mer (Über­set­zer), Nord­Süd Ver­lag, 2014

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