Durch einen Spiegel in einem dunklen Wort

by Zeichensetzerin Alexa

„Durch einen Spie­gel in einem dunk­len Wort“ ist eines von Jostein Gaar­ders schöns­ten Wer­ken. Auch in die­sem Buch schmü­cken phi­lo­so­phi­sche Gedan­ken die Geschichte aus und brin­gen den Leser immer wie­der zum Nach­den­ken. – Von Zei­chen­set­ze­rin Alexa

„Die ganze Schöp­fung ist ein Spie­gel, Ceci­lie. Und die ganze Welt ist ein dunk­les Wort.“

Diese Geschichte beginnt mit dem Weih­nachts­abend, an dem Cecile, wel­che sehr krank ist, nicht wirk­lich teil­ha­ben kann. Über­wie­gend liegt sie im Bett und freut sich über jeden Besuch, den sie bekommt, z.B. von ihrem klei­nen Bru­der Lasse, der sie auch über die Weih­nachts­vor­be­rei­tun­gen infor­miert, oder ihrer Oma, mit der sie über alles spre­chen kann. Ihr ver­rät sie all ihre Sehn­süchte, Wün­sche und Gedan­ken. Da Cecile im Laufe der Geschichte immer mehr an Kraft ver­liert, fällt es ihr immer schwe­rer, in ihr Tage­buch zu schrei­ben, des­halb muss ihre Oma das irgend­wann über­neh­men. Diese fragt sich bald, woher Cecile sol­che Gedan­ken und Worte fin­det, und ist von ihrem Sinn so gerührt, dass so man­che Träne fällt. Nur eines behält Cecile zunächst für sich: dass sie regel­mä­ßig ein Engel besucht, mit dem sie über die Welt, die Exis­tenz und über alle mög­li­chen ande­ren Dinge, die Cecile im Kopf her­um­schwir­ren, spricht.

Er nimmt sie mit auf eine Reise, die dem Leser Hoff­nung geben und zum Grü­beln brin­gen, bis auch die­ser beginnt, alles in Frage zu stel­len. Waren Adam und Eva tat­säch­lich erwach­sen? Der Engel jeden­falls behaup­tet: „Als Gott Adam und Eva schuf, waren sie kleine neu­gie­rige Kin­der, die auf die Bäume klet­ter­ten und durch den gro­ßen Gar­ten rann­ten, den er gerade erschaf­fen hatte. (…) Dann hat die Schlange sie in Ver­su­chung geführt, vom Baum der Erkennt­nis zu essen; danach fin­gen sie an zu wach­sen. Je mehr sie aßen, desto mehr wuch­sen sie. Und auf diese Weise wur­den sie schritt­weise aus dem Para­dies der Kind­heit ver­trie­ben.“ (S.29)

Es ist ein phi­lo­so­phi­sches, lie­be­vol­les Buch, das den Leser her­aus­for­dert sich selbst Gedan­ken zu machen, auch nach­dem er das Buch – mit einem lachen­den und einem wei­nen­den Auge – wie­der zuklappt.

Durch einen Spie­gel in einem dunk­len Wort. Jostein Gaar­der. Han­ser. 1996.

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