Ein höllisches Ende

by Bücherstädterin Jasmin

Amber hat es geschafft – nach den Ereig­nis­sen in Deso­la­tion Hill ist sie wie­der zusam­men mit Milo auf der Demon Road unter­wegs. Nur ist sie jetzt nicht mehr die Gejagte, son­dern ist als neue Stell­ver­tre­te­rin des Leuch­ten­den Dämons unter­wegs. Mit viel Sar­kas­mus, einer Menge unfreund­li­cher Begeg­nun­gen, abwechs­lungs­rei­cher Hal­lu­zi­na­tio­nen und ein wenig Bru­ta­li­tät macht sich Amber in „Demon Road: Finale infer­nale“ auf, um sich end­gül­tig an ihren Eltern zu rächen. – Von Bücher­städ­te­rin Jasmin

„[…] Du bringst mich dazu, dass ich ruhi­ger werde. Und je ruhi­ger ich werde, desto weni­ger Schup­pen habe ich.“
„Wir unter­hal­ten uns nur.“
„Wäh­rend du dich dar­auf vor­be­rei­test, mich zu töten.“
„Das geht ganz neben­bei. Ich bin kein gewalt­tä­ti­ger Mensch.“
„Wie viele Men­schen hast du schon umge­bracht?“ (S. 16)

Zurück auf der Demon Road ist es für nie­man­den sicher – nicht ein­mal für den Stell­ver­tre­ter des Leuch­ten­den Dämons, das bekommt Amber regel­mä­ßig zu spü­ren. Eigent­lich möchte sie sich ganz auf die Ver­fol­gung ihrer Eltern kon­zen­trie­ren, doch immer kommt ihrem Ziel etwas in die Quere, sei es nun ihr feu­ri­ger Boss mit regel­mä­ßi­gen Auf­ga­ben oder andere Mons­ter, die ein­fach nur ein Hang zum Töten haben. Dadurch lernt sie viele neue Feinde ken­nen, begeg­net aber auch alten Bekann­ten. Alles das sorgt dafür, dass sie weder ihren Eltern noch einer Lösung ihres Leuch­ten­den Dämo­nen Pro­blems näher kommt.

Im Mit­tel­punkt ste­hen wie in den letz­ten Tei­len Amber und Milo, die­ses Mal über­neh­men auch Ambers Eltern wie­der eine wich­ti­gere Rolle. Schön fand ich, dass einige Neben­cha­rak­tere aus den ers­ten zwei Büchern wie­der auf­ge­grif­fen wur­den und einem dadurch gut im Gedächt­nis blie­ben. Man­chen Cha­rak­te­ren fehlt es etwas an Tiefe, was mich aller­dings nicht son­der­lich gestört hat, da oft­mals ein­fach die Action im Vor­der­grund stand. Ansons­ten waren die Hand­lun­gen und Motive gut nach­voll­zieh­bar und es gab keine Logik­fra­gen. Vor allem die Prot­ago­nis­ten haben sich im Gegen­satz zum ers­ten Band gut ent­wi­ckelt und sind mir um eini­ges sym­pa­thi­scher geworden.

Der dritte Teil der „Demon Road“-Reihe fängt genau da an, wo der zweite Teil auf­ge­hört hat und stellt schon gleich im ers­ten Kapi­tel klar, dass das kein Buch für schwa­che Ner­ven ist. Gene­rell ist „Demon Road“, anders als „Skul­d­ug­gery Plea­sant“, für ein älte­res Publi­kum aus­ge­legt. Das Finale ist um eini­ges düs­te­rer als seine Vor­gän­ger, was es zu einem sehr guten Ende macht. Trotz der zusätz­li­chen Gewalt wird nicht am Humor gespart, was für eine sehr unter­halt­same Mischung sorgt. Das und die rela­tiv große Schrift sor­gen dafür, dass man das Buch schnell und mit viel Begeis­te­rung durch­le­sen kann.

Einer­seits ist es schade, dass keine wei­te­ren Teile erschei­nen wer­den, ande­rer­seits ist es ein sehr gelun­ge­ner Abschluss, bei dem sich Derek Landy mal wie­der selbst über­trof­fen hat.

Demon Road – Finale infer­nale. Derek Landy. Über­set­zung: Ursula Höf­ker. Loewe. 2018.

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