Ein perfekter Freund

by Zeichensetzerin Alexa

...ein klei­nes lite­ra­ri­sches Kunst­werk mit über­zeu­gen­den, indi­vi­du­el­len Cha­rak­te­ren und gut gesetz­ten Beschrei­bun­gen und Handlungssträngen.

*Klick* ama​zon​.de; Cover © Dio­ge­nes

EIN PERFEKTER FREUND ist Mar­tin Suters drit­ter Roman, erschie­nen 2002 im Dio­ge­nes Ver­lag. Nach „Small World“ und „Die dunkle Seite des Mon­des“ ist „Ein per­fek­ter Freund“ der letzte Teil der „Neu­ro­lo­gi­schen Tri­lo­gie“. Der Roman wurde 2003 mit dem Deut­schen Kri­mi­preis in der Kate­go­rie „Natio­nal“ aus­ge­zeich­net und 2006 mit den Schau­spie­lern Mar­tina Gedeck, Marie-France Pisier, und Carole Bou­quet unter der Regie von Fran­cis Girod ver­filmt (Un ami parfait).

Jour­na­list Fabio Rossi erwacht mit einer Kopf­ver­let­zung im Kran­ken­haus. Ihm fehlt die Ori­en­tie­rung, er weiß nicht, wer und wo er ist. Als er voll­ends zu sich kommt, muss er fest­stel­len, dass er sich an die letz­ten fünf­zig Tage nicht erin­nert. Doch irgend­et­was muss in die­ser Zeit vor­ge­fal­len sein, da ihm plötz­lich viele Men­schen mit Distanz und Kälte begeg­nen. Als nach und nach Erin­ne­rungs­bruch­stü­cke zurück­kom­men, erfährt Fabio, dass er an einem wich­ti­gen Arti­kel geschrie­ben hatte. Doch was war das für eine große Sache gewe­sen? Und warum stößt er bei sei­nen Recher­chen immer wie­der auf den Namen sei­nes Freun­des Lucas Jäger?

Dass Fabio sich an nichts mehr erin­nert, lässt ihn immer wie­der in über­ra­schende Situa­tio­nen tre­ten. So geht er in die Redak­tion, obwohl er vor kur­zem gekün­digt hat. Er kämpft um seine Liebe Norina, wel­che er wochen­lang mit einer ande­ren betro­gen hat. Denn nicht nur seine Erin­ne­run­gen sind aus­ge­löscht, auch die Gefühle, die ihn dazu gebracht hat­ten, sie zu ver­las­sen. Der ver­ges­sene Fabio führte ein neues, zu sei­nem Cha­rak­ter unpas­sen­des Leben, was dazu führte, dass sich ihm wich­tige Men­schen von ihm abwand­ten. Zu sei­nem Pech haben, im Gegen­teil zu ihm, die Men­schen, die er ver­letzte, die letz­ten fünf­zig Tage nicht ver­ges­sen und das Ver­zei­hen fällt ihnen sicht­bar schwer. Doch Fabio kämpft um sie. Und der Leser kämpft mit ihm.

EIN PERFEKTER FREUND ist ein klei­nes lite­ra­ri­sches Kunst­werk mit über­zeu­gen­den, indi­vi­du­el­len Cha­rak­te­ren und gut gesetz­ten Beschrei­bun­gen und Hand­lungs­strän­gen. Der Leser fühlt sich in die Hand­lung hin­ein­ge­zo­gen, fie­bert mit, denkt zusam­men mit Fabio über das Mög­li­che sowie Unmög­li­che nach. Hin­der­nisse, Stol­per­steine und Kon­flikte wer­den pas­send ein­ge­setzt und erhal­ten so den Span­nungs­bo­gen. Neu­gie­rig liest der Leser bis zur letz­ten Seite, denn er möchte erfah­ren, was hin­ter all den Geheim­nis­sen und Unklar­hei­ten steckt.

Das Thema „Gedächt­nis­ver­lust“ könnte als Kli­schee betrach­tet wer­den, doch belehrt uns Mar­tin Suter eines Bes­se­ren: nicht auf das Thema kommt es an, son­dern um des­sen Umsetzung!

Alexa

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