Ein Schneemensch zu Weihnachten #litadvent

by Worteweberin Annika

In „Kas­par, Opa und der Schnee­mensch“ ent­führt Michael Engström Höre­rin­nen und Hörer in ein ver­schnei­tes schwe­di­sches Dorf. Worte­we­be­rin Annika hat sich mit dem Hör­spiel auf Weih­nach­ten eingestimmt.

Weih­nach­ten steht vor der Tür. Kas­par und Opa holen einen Weih­nachts­baum aus Åhmans Wald (was eigent­lich nicht erlaubt ist), freuen sich auf einen Hecht aus Åhmans Teich (eigent­lich auch nicht erlaubt) und ein gemüt­li­ches Fest zu zweit. Doch dann kommt Tante Karin zu Besuch und hat ein Har­mo­nium und Got­tes Segen im Gepäck. Auf bei­des könn­ten Kas­par und Opa gerne verzichten.

Ord­nung im Chaos

Tante Karin ist alles andere als begeis­tert vom Män­ner­haus­halt, den sie mit neuen Vor­hän­gen und einer Bibel auf Vor­der­mann zu brin­gen ver­sucht. Bier, Schnupf­ta­bak und Opas Schnit­ze­reien hin­ge­gen wer­den in den Schup­pen ver­bannt und ein Mes­ser darf Kas­par auch nicht zu Weih­nach­ten bekom­men. Doch viel­leicht gibt es einen Aus­weg? Der Kauf­mann Atom-Rag­nar hat in einer Zeit­schrift vom Schnee­men­schen gele­sen und Kas­par glaubt fest an seine Exis­tenz. Viel­leicht lässt er sich mit einem Elch-Fell heraufbeschwören?

„Wir fuh­ren mit unse­ren Ski­ern in den Wald. (…) Die Bäume waren schnee­be­deckt, es war still, kein Laut war zu hören. Die Natur hatte nur zwei Far­ben: Weiß für den Wald und Blau für den Himmel.“

„Kas­par, Opa und der Schnee­mensch“ erzählt nicht nur eine hei­me­lige Weih­nachts­ge­schichte, es greift auch viele rele­vante The­men auf: Wel­chen Unter­schied macht es, ob man arm oder reich ist? Woran glau­ben wir? Atom-Rag­nar zum Bei­spiel glaubt nicht an Atome, aber an den Schnee­men­schen, denn von ihm gibt es Fotos. Tante Karin hin­ge­gen glaubt an die Bibel. Opa braucht Beweise, um an etwas zu glau­ben – heißt das, dass er an gar nichts glaubt?

Stim­mungs­vol­les Hörspiel

Kas­par blickt nach über 50 Jah­ren auf seine Kind­heit mit dem Opa zurück. Als Erzäh­ler wird er daher von Jan­nek Petri gespro­chen, die Dia­loge hin­ge­gen über­nimmt Joscha Brandl mit sei­ner kind­li­chen Stimme, so dass sich die bei­den gut aus­ein­an­der­hal­ten las­sen. Beson­ders die Leis­tung von Brandl und Lou Till­manns, die Kas­pars Freun­din Lisa spricht, ist hier her­vor­zu­he­ben, doch auch alle ande­ren Stim­men fügen sich wun­der­bar in die Geschichte ein. Das Hör­spiel arbei­tet mit illus­trie­ren­den Geräu­schen und ruhi­ger Musik, die in das schwe­di­sche Dorf entführen.

„Kas­par, Opa und der Schnee­mensch“ ist der zweite Teil einer Tri­lo­gie, aber man kann die Geschichte auch ver­ste­hen, ohne die ande­ren Bände zu ken­nen. Wem die­ses Hör­spiel gefällt, der hat aber das Glück, noch zwei wei­tere Aben­teuer mit Kas­par und Opa nach­hö­ren zu können.

Kas­par, Opa und der Schnee­mensch. Mikael Engström. Aus dem Schwe­di­schen von Bir­gitta Kiche­rer. Bear­bei­tung und Regie: Tobias Krebs. Spre­che­rin­nen und Spre­cher: Jan­nek Petri, Joscha Brandl, Chris­tian Gras­hof u.a. Pro­duk­tion: SWR. DAV. 2017.

Ein Bei­trag zum Spe­cial #lit­ad­vent. Hier fin­det ihr alle Beiträge.

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