Ein sehenswerter Film für die Feiertage: Carol

by Bücherstadt Kurier

New York der 50er: Die ange­hende Foto­gra­fin The­rese Beli­vet (Rooney Mara) arbei­tet in einer Spiel­zeug­ab­tei­lung, als Carol Aird (Cate Blan­chett) in ihr Leben tritt. Ein Blick, ein schüch­ter­nes Ver­kaufs­ge­spräch, ein ver­ges­se­nes Paar Hand­schuhe. Es braucht nicht viel, um die schönste Lie­bes­ge­schichte des Jah­res zu begin­nen, wie „Carol“ bereits von vie­len beti­telt wird.

CarolUnter der Regie von Todd Hay­nes fol­gen wir den bei­den Frauen, deren Leben nicht unter­schied­li­cher sein könn­ten. Carol, wohl­ha­bend und in Schei­dung lebend, die um das Sor­ge­recht für ihre Toch­ter kämpft, und The­rese, die sich selbst erst fin­den muss, sowohl in der Job- als auch ihrer eige­nen Gefühlswelt.
Wei­tere Auf­ein­an­der­tref­fen fol­gen, bis Carol The­rese auf einen Road­t­rip ein­lädt, einer­seits um dem Schei­dungs­drama und der Abwe­sen­heit ihrer Toch­ter zu ent­kom­men, ande­rer­seits um Weih­nach­ten und Neu­jahr mit The­rese zu ver­brin­gen. Emo­tio­nal und phy­sisch kom­men The­rese und Carol sich mit jedem
gefah­re­nen Kilo­me­ter näher. Bis das Glück der bei­den durch einen ange­heu­er­ten Pri­vat­de­tek­tiv unter­bro­chen wird, der für Carols Noch-Ehe­mann Beweise sam­melt, um Carol sämt­li­chen Umgang mit ihrer Toch­ter zu ent­zie­hen. Carol bricht dar­auf­hin nicht nur den Road­t­rip, son­dern auch jeg­li­chen Kon­takt mit The­rese ab.
Ob die bei­den erneut zuein­an­der fin­den kön­nen und wie die Geschichte aus­geht, soll­tet ihr euch selbst anse­hen, sobald der Film bun­des­weit ab dem 17. Dezem­ber in diver­sen Kinos gespielt wird.

„Carol“ über­zeugt durch einen wun­der­voll kom­po­nier­ten Sound­track, der nicht nur die Sze­nen unter­malt, son­dern uns in die Atmo­sphäre der 50er Jahre her­ein­zieht. Das Spiel mit Foto­gra­fien, Spie­ge­lun­gen und emo­ti­ons­ge­la­de­nen Bli­cken lässt uns mit den Cha­rak­te­ren mit­füh­len. Anders als in der Buch­vor­lage von Patri­cia Highs­mith (The Price of Salt – 1952) erlan­gen wir Ein­blick in beide Per­spek­ti­ven, anstatt nur The­re­ses, wel­ches der gesam­ten Geschichte eine unglaub­li­che emo­tio­nale Tiefe ver­leiht, die vor allem von der Che­mie zwi­schen Blan­chett und Mara getra­gen wird.
„Carol“ ist neben den viel­fäl­ti­gen Block­bus­tern, die der­zeit in den Kinos lau­fen, eine ruhige Melo­die zwi­schen lau­ten Explo­sio­nen und ein sehens­wer­ter Film für die Feiertage.

Sinja

Carol. Regie: Todd Hay­nes. 2015. Kino­start Deutsch­land: 17.12.2015.

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