Eine Hommage an das Leben

by Bücherstadt Kurier

Zwanzig Zeilen LiebeEin Hos­piz in Lon­don und drei Schick­sale, die grund­ver­schie­den sind und doch alle eine Gemein­sam­keit haben: Die Angst vor dem Leben – darum geht es in Rowan Cole­m­ans berüh­ren­dem Roman „Zwan­zig Zei­len Liebe“. – Von Roma­n­akro­ba­tin Leona

Stella arbei­tet als Nacht­schwes­ter im Marie-Fran­cis-Hos­piz. Aus­schließ­lich nachts geht sie die­ser Tätig­keit nach, um ihren Ehe­mann Vin­cent nicht sehen zu müs­sen. Seit­dem der Sol­dat in Afgha­ni­stan schwer ver­wun­det wurde, leben beide nur noch neben­ein­an­der her. Wieso kann Vin­cent ihre Liebe nicht mehr erwidern?

Hope lei­det an Muko­vis­zi­dose und ist dem Tod gerade noch so davon­ge­kom­men. Um sich zu erho­len, ist sie für einige Tage im Marie-Fran­cis-Hos­piz unter­ge­bracht. Ihr bes­ter Freund Ben besucht sie täg­lich und seine lebens­lus­tige Art bringt das gesamte Hos­piz zum Strah­len. Doch was bewirkt er in Hopes Innenleben?

Der His­to­ri­ker Hugh lebt als Jung­ge­selle in sei­nem Eltern­haus. Seine neuen Nach­barn brin­gen fri­schen Wind in den grauen All­tag, sodass er end­lich auf­blüht. Bis er einen Brief vom Marie-Fran­cis-Hos­piz erhält, der sein gesam­tes Leben auf den Kopf stellt. Waren die letz­ten Jahre nichts als eine große Lüge?

Die­ser Roman ist trau­rig, herz­er­wär­mend, komisch und tra­gisch zugleich. Er ist so lie­be­voll geschrie­ben, vol­ler sanf­ter Details, und erin­nert uns daran, wie fra­gil das Leben sein kann. Eine Beson­der­heit ist, dass die Geschichte aus­schließ­lich nachts bzw. abends spielt. Zwi­schen den Kapi­teln fin­den sich kleine Abschieds­briefe von Ver­stor­be­nen, in des­sen Zei­len die Liebe für ihre Ange­hö­ri­gen her­aus­zu­le­sen ist und den Lesern vor Augen füh­ren, wie schnell das Leben vor­bei sein kann. Das Schick­sal ist schließ­lich unbe­re­chen­bar. Also Taschen­tü­cher bereit legen, Buch ver­schlin­gen und anschlie­ßend den Liebs­ten sagen, was für tolle und ein­zig­ar­tige Men­schen sie sind.

Zwan­zig Zei­len Liebe. Rowan Cole­man. Über­set­ze­rin: Marieke Heim­bur­ger. Piper. 2015.

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Fabienne and Mona 11. Februar 2016 - 11:00

Danke für die Emp­feh­lung, du hast mich wirk­lich neu­gie­rig auf das Buch gemacht!
‑Mona

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Leona 23. Februar 2016 - 22:46

Das freut mich zu hören! 🙂
Momen­tan lese ich „Ein­fach unver­gess­lich“ eben­falls von Rowan Cole­man. Ihr Schreib­stil ist so ein­fühl­sam und des­we­gen in mei­nen Augen sehr beson­ders und abso­lut lesenswert.
Liebe Grüße 🙂

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