Eine Reise ums Überleben

by Bücherstadt Kurier

Eine ein­same, graue und tote Land­schaft durch­zieht Cor­mac McCar­thys „Die Straße“: Ein Mann und sein Sohn zie­hen auf der Suche nach Nah­rung und Wärme gen Süden der USA. Die Land­schaft ist zer­stört und von Ruß und Staub bedeckt. Es ist kalt und die Häu­ser sind zu marode, um Unter­schlupf zu bie­ten. Mensch­li­che Über­reste kreu­zen ihren Weg. Die bei­den haben nur das Nötigste bei sich und hal­ten sich gerade so am Leben. Fürch­ten müs­sen sie sich vor ande­ren Über­le­ben­den, die, wie der Vater sagt, die „Bösen“ sind. Ihr Schutz: Ein Revol­ver und zwei Schuss Munition.

Das Buch arbei­tet größ­ten­teils mit Dia­lo­gen zwi­schen Vater und Sohn und Mono­lo­gen, Gedan­ken des Vaters. Das sorgt für Tief­gang, aber auch zwi­schen­zeit­lich für Ver­wir­rung, da man auf­grund von feh­len­den Anfüh­rungs­zei­chen nicht fol­gen kann, wer was gesagt hat. Pas­send zum Set­ting ist der melan­cho­li­sche Schreib­stil, der einem die Situa­tion der bei­den bewusst macht und ver­in­ner­licht. Man erfährt nicht viel über die Umstände, dar­über, was pas­siert ist und wer die bei­den sind. Aber das ist auch nicht wichtig.

Viele Stel­len sind sehr trau­rig, ver­rückt und wir­ken unglaub­wür­dig, beschrei­ben jedoch den Cha­rak­ter des Vaters näher. Auch wenn ihm sein Sohn sehr wich­tig ist, geht es mehr um ihn und wie er sich ver­hält. Einige Stel­len mögen etwas ver­stö­rend erschei­nen, aber auch diese sind essen­ti­ell, um die Ent­wi­k­lung der bei­den vor­an­zu­trei­ben. Über­ra­schend sind auch die Ansich­ten des Jun­gen – erfri­schend gut in die­ser düs­te­ren Welt.

Fuß­no­ta­rin Natalie

Die Straße. Cor­mac McCar­thy. Über­set­zung: Niko­laus Stingl. Rowohlt. 2007.

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2 comments

Stadtbibliothek Eu 19. November 2015 - 14:43 Reply
Zeichensetzerin Alexa 19. November 2015 - 17:18

Ja, das klingt nach einem Buch, das mir gefal­len könnte! Den Trai­ler fand ich auch sehr inter­es­sant. Sobald ich meine aktu­elle Lek­türe-Liste abge­ar­bei­tet habe, widme ich mich die­sem Werk. Liebe Grüße!

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