Er reckt sich und streckt sich – nach so langer Zeit im Büro-Sessel ist Bewegung ein Genuss. Er schließt das Büro ab und fährt die zwölf Stockwerke nach unten, wo er durch die Drehtür hinaustritt ins warme Sonnenlicht eines frühen Sommerabends. Er beschließt, zu Fuß zu gehen und schlendert gemächlichen Schrittes durch die Straßen. Sie fällt ihm schon von Weitem auf, die junge Frau im blauen Kleid, auf den Stufen vor der Bibliothek. Er bleibt kurz stehen und beobachtet, wie sie liest. Den Kopf erhoben sieht sie ihn an und doch sieht sie ihn nicht. Ihre Finger huschen über die Buchstaben.
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