Florence: Eine interaktive Graphic Novel

by Zeichensetzerin Alexa

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Das kurze Spiel „Flo­rence“ sym­bo­li­siert für mich die per­fekte Mischung aus Story, anspre­chen­der Gra­fik, Inter­ak­ti­vi­tät und pas­send ein­ge­setz­tem Sound: Es han­delt sich hier­bei um eine inter­ak­tive Geschichte, die auf mini­ma­lis­ti­sche Art und Weise Inhalte trans­por­tiert, die vie­len bekannt vor­kom­men kön­nen, weil sie nah am All­tag jun­ger Men­schen lie­gen. – Von Zei­chen­set­ze­rin Alexa

Im Mit­tel­punkt des Spiels steht die Prot­ago­nis­tin Flo­rence. Sie ist 25 Jahre alt, geht ihrem All­tag nach – auf­ste­hen, Zähne put­zen, Social Media, arbei­ten, tele­fo­nie­ren mit der Mut­ter … Bis sie sich in einen Musi­ker namens Krish ver­liebt und ihr Leben neue Per­spek­ti­ven bekommt. Gemein­sam machen sie neue Erfah­run­gen, gehen durch ver­schie­dene Lebens­pha­sen, wobei diese sowohl gute Zei­ten als auch schlechte bereit­hal­ten. Irgend­wann ist sie wie­der da – die Rou­tine, die das Leben des Paa­res bestimmt und den All­tag grau wer­den lässt.

Rea­li­täts­nah zeigt „Flo­rence“, wie sich eine Bezie­hung zwi­schen zwei Men­schen ent­wi­ckeln und wie das Leben ver­lau­fen kann. Es geht hier­bei nicht nur um Ver­liebt­heit, Liebe, Streit und Ver­söh­nung, son­dern auch um Selbst­ver­wirk­li­chung, Träume, Sehn­süchte und Los­las­sen. Die Spie­le­rIn­nen begeg­nen hier unter­schied­li­chen Emo­tio­nen, die gra­fisch gekonnt dar­ge­stellt und ver­ar­bei­tet wer­den – in einem Stil, der an Gra­phic Novels erin­nert: Dazu gehö­ren klare Far­ben und For­men, der Auf­bau von Bild­ele­men­ten in Panels und Sprechblasen.

Das Spiel beinhal­tet 18 Kapi­tel, unter­teilt in 5 Akte. Jedes Kapi­tel wid­met sich einem Schwer­punkt­thema und hält kleine, leicht zu lösende Auf­ga­ben bereit, die mit der Story in Ver­bin­dung ste­hen. Die Spie­le­rIn­nen sol­len bei­spiels­weise Sprech­bla­sen in Form von Puz­zle­tei­len ver­voll­stän­di­gen, Bil­der gestal­ten und ein­fa­che Rechen­auf­ga­ben lösen. Diese Auf­ga­ben sind so sim­pel, dass sie kein Nach­den­ken erfor­dern. Die Funk­tion, die sie erfül­len, scheint vor allem darin zu lie­gen, die Auf­merk­sam­keit der Spie­le­rIn­nen auf­recht­zu­er­hal­ten und ihnen das Gefühl zu ver­mit­teln, an der Geschichte aktiv teil­ha­ben zu können.

„Flo­rence“ ist ein voll­kom­men unauf­ge­reg­tes, durch­weg ange­nehm gestal­te­tes Spiel, das inner­halb von 30–45 Minu­ten durch­ge­spielt ist. Eine stim­mige, inter­ak­tive Gra­phic Novel für alle, die ein wenig abschal­ten wol­len, ohne dabei große Her­aus­for­de­run­gen meis­tern zu müssen.

Flo­rence. Ent­wick­ler: Moun­tains. Publis­her: Anna­purna Inter­ac­tive. Gen­res: Inter­ac­tive novel, Mini­spiel. Platt­for­men: Nin­tendo Switch, Android, iOS, Micro­soft Win­dows, macOS, Mac OS; gespielt auf der Switch. 2018. Spiel­zeit: ca. 30–45 Minu­ten. Ein­zel­spie­ler. // Screen­shots: Zei­chen­set­ze­rin Alexa.

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1 comment

Lenny 16. Mai 2020 - 10:50

Flo­rence ist echt ein wun­der­ba­res Spiel. Es erzählt schön und unge­küns­telt die Pha­sen einer Bezie­hung. Die schö­nen und die unschö­nen und trotz sei­ner Kürze kommt nichts zu kurz. Und was ich am bes­ten finde, ist, dass es das Spiel schafft das ganze auch auf spie­le­ri­scher Ebene super umzu­set­zen. Natür­lich nicht anspruchs­voll, aber jedes spie­le­ri­sche Ele­ment hat einen inhalt­li­chen Zweck. Alleine wie das Dia­loge puz­zeln wun­der­bar ver­deut­licht, wie sich Flo­rence und Krish immer bes­ser ken­nen ler­nen ist ein Bei­spiel dafür.

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