Fridas intensives Leben Wissenswertes bunt verpackt: „Frida von A bis Z“

by Satzhüterin Pia

Frida Kah­los beweg­tes Leben hat auch nach ihrem Tod sehr viel an- und umge­sto­ßen. Immer wei­ter erstreckt sich bis heute der Kreis der Inter­es­sier­ten, wäh­rend sie zu Leb­zei­ten noch im Schat­ten ihres berühm­ten Ehe­man­nes weilte. Das jüngst erschie­nene Buch „Frida von A bis Z“ von Nadia Bai­ley hat Satz­hü­te­rin Pia mit Begeis­te­rung durchgeblättert.

Eine Künst­le­rin, die ihrer Zeit weit vor­aus war und erst nach und nach die Auf­merk­sam­keit bekam, die sie ver­dient: Frida Kahlo (1907−1954) hatte ein inten­si­ves Leben, aus des­sen Schmerz ihre Kunst gebo­ren wurde. Als Kind erkrankte sie an Polio, führte viele Jahre spä­ter ein teil­weise ampu­tier­tes Bein war, und als Jugend­li­che wurde sie bei einem Bus­un­glück schwerst­ver­letzt. Eine Stahl­stange bohrte sich durch ihr Becken. Sie musste viel lie­gen und trug fortan einen Ganz­kör­per­gips bezie­hungs­weise ein Stahl­kor­sett. Ein zusätz­li­cher Schick­sals­schlag war es, dass sie durch den Unfall keine Kin­der bekom­men konnte. All die (chro­ni­schen) Schmer­zen, Ver­luste durch Fehl­ge­bur­ten, aber auch Pro­bleme in ihren Ehen mit Diego Rivera (sie waren zwei­mal ver­hei­ra­tet) ver­ar­bei­tete sie in ihren sehr emo­tio­na­len, sur­rea­lis­ti­schen und bemer­kens­wer­ten Bildern.

Wie fängt man ein sol­ches Leben ein? Das wer­den sich die Autorin Nadia Bai­ley und die Illus­tra­to­rin Susanna Har­ri­son eben­falls gefragt haben. Ent­schie­den haben sie sich für eine sehr bunte und abwechs­lungs­rei­che Vari­ante: In „Frida von A bis Z“ bün­deln sie unter jedem Buch­sta­ben einen Haupt­aspekt, der mal mehr und mal weni­ger nahe­lie­gend erscheint. M wie Mexiko oder S wie Sur­rea­lis­mus lie­gen nahe, wenn es um Infor­ma­tio­nen über diese Künst­le­rin geht. Dage­gen sind I wie Iden­ti­tät oder W wie Wahr­neh­mung unge­wöhn­li­cher, im Text und den klei­ne­ren Infor­ma­ti­ons­käs­ten dann jedoch nach­voll­zieh­bar erläutert.

Das Buch ist damit ein abwechs­lungs­rei­ches und nicht farb­lich bun­tes Werk gewor­den, das sich gut durch­stö­bern lässt. Ins­ge­samt gibt es nur einen begrenz­ten Ein­blick in das Leben die­ser viel­sei­ti­gen und wirk­lich span­nen­den Frau und Künst­le­rin. Ich selbst habe vor Jah­ren eine Abschluss­ar­beit über Frida Kahlo erar­bei­tet: Das Buch bie­tet viel Wis­sens­wer­tes und auch Unbe­kann­te­res, macht jedoch auch vor unbe­stä­tig­ten Ver­mu­tun­gen nicht Halt.

Den­noch: Nadia Bai­ley und Susanna Har­ri­son haben mit „Frida von A bis Z“ ein infor­ma­ti­ves und bun­tes Buch geschaf­fen, das Lese­rin­nen und Leser unter­halt­same und emo­tio­nale Stun­den durch­le­ben lässt. Wäh­rend die Infor­ma­tio­nen auf der einen Seite ste­hen und natür­lich wich­tig sind, machen die schö­nen Illus­tra­tio­nen die Ein­bli­cke leben­di­ger. Sie fan­gen den Stil von Frida Kahlo gut ein, blei­ben dabei ganz eigen und rich­ten die infor­ma­ti­ven Häpp­chen ansehn­lich an.

Das Buch ist viel­leicht nichts für ein­ge­fleischte Kunstkenner:innen, aber für Laien und Inter­es­sierte auf jeden Fall pas­send! Auch ältere Kin­der dürf­ten damit einen stim­mungs­vol­len Ein­stieg in das inter­es­sante Leben von – heute kann man sagen Pop-Ikone – Frida Kahlo finden.

Frida von A bis Z. Nadia Bai­ley. Illus­tra­tio­nen: Susanna Har­ri­son. Über­set­zung: Marion Her­bert. Kne­se­beck. 2021.

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