Für den kleinen Knabberspaß

by Bücherstadt Kurier

Erneut begebe ich mich in die gru­se­lige Gedan­ken­welt von Autor A. Lee Mar­ti­nez, der einen eige­nen Sinn für Humor besitzt und gerne gewillt ist, damit um sich zu wer­fen wie andere mit fer­tig gekau­ten Kau­gum­mis. In „Die Kom­pa­nie der Oger – Ster­ben und ster­ben las­sen“ bewe­gen wir uns ein­deu­tig im Fan­ta­sy­m­il­lieu, in dem es vor Kli­schees nur so wimmelt. 

Ste­tig geht es darum die bösen Hor­den zu ver­nich­ten und einen Ring, ein Amu­lett, den Sohn des Königs oder irgend­ein ande­res wich­ti­ges Arte­fakt zu fin­den, zu ber­gen, zu zer­stö­ren oder her­zu­stel­len, um damit die Welt, das Land, das Geschlecht oder das ganze Uni­ver­sum vor dem Unter­gang zu bewah­ren. Doch irgendwo müs­sen die Hor­den und die Feinde für unsere tap­fe­ren Recken aus­ge­bil­det wer­den, um dann durch die Schwer­ter der Hel­den zu ster­ben wie die Flie­gen. Dafür bege­ben wir uns in die Buch­hal­tung der Unmensch­li­chen Legion und fin­den dort „Never dead“ Ned, ein klei­nes Rad im Getriebe, der vom Krieg eif­ri­gen Pro­duk­ti­ons­kette des Krie­ges. Ein Zah­len­schub­ser, der die sagen­um­wo­bene Fähig­keit nicht zu ster­ben bzw. doch zu ster­ben, aber irgend­wie immer wie­der auf­zu­ste­hen, besitzt. Das kann er manch­mal nach Stun­den oder manch­mal nach Mona­ten, ins­ge­samt alles sehr selt­sam. Aber wer wäre, wenn nicht der unsterb­li­che Ned, bes­ser geeig­net die wohl ran­zigste und unfä­higste Kom­pa­nie anzu­füh­ren? Die Kom­pa­nie der Oger natür­lich, wie das Cover schon drauf verweist.
Die­ser unfä­hige Hau­fen voll mit stin­ken­den Ogern, ster­be­freu­di­gen Kobol­den, einer Ama­zone, – seien wir mal ehr­lich eine Ama­zone darf nie feh­len – ein spre­chen­der Baum, ein Gastalt­wand­ler und ein Zwil­ling­s­oger­paar und viele, viele wei­tere war­ten dar­auf sich einem bösen Zau­be­rer und einem noch böse­ren Dämo­nen­im­pe­ra­tor mit Napo­le­on­kom­plex zu stel­len. Der Dämen­im­pe­ra­tor will aus­ge­rech­net Ned das Leben schwer machen und das natür­lich just in der Minute als Ned den roten Zau­be­rern begeg­net, die sich mit Belok, einem ande­ren Zau­be­rer, in Luft auf­lö­sen und ihm nicht mehr zur Seite ste­hen können.
Was tut ein „Never dead“ Ned in so einer Situa­tion? Natür­lich wie jeder andere gute Kom­man­dant schließt er sich ins Zim­mer ein und sucht unter sei­nem Schreib­tisch nach einer Lösung. Ein klas­si­sches A. Lee Werk, wel­ches einen schmun­zelnd durch den Tag bringt.

Diungo

Die Kom­pa­nie der Oger – Ster­ben und ster­ben las­sen, A. Lee Martinez,
Karen Ger­wig (Über­set­ze­rin), Piper, 2014

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0 comment

rocknroulette 13. Februar 2015 - 13:16

ich mag mar­ti­nez wirk­lich sehr. sonst bin ich kein fan­tasy-freund (abge­se­hen von moers), aber er zieht ein­fach alles an den haa­ren her­bei & durch den kakao, das gefällt!

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sirpamononen 14. Februar 2015 - 16:41

schon deine worte zau­bern mir ein lächeln ins gesicht...

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Diungo 14. Februar 2015 - 22:52

Sel­ten so einen net­ten Kom­men­tar zu einer mei­ner gedan­ken­ver­han­ge­nen Rezen­sio­nen gele­sen, vie­len Dank.

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