Gute Nacht, kleiner Bär

by Bücherstädterin Jasmin

Mit­ten im Win­ter, tief im Wald, da schla­fen die Bären ruhig und fest die ganze kalte Jah­res­zeit durch. Alle, ohne Aus­nahme. Oder etwa nicht? Nein, unter den schla­fen­den und schnar­chen­den Bären sitzt ein klei­nes Bären-Kind in sei­nem Schlaf­an­zug, mit Kis­sen, Decke und einer süßen Schlaf­mütze in sei­nem Bett. Es kann ein­fach nicht schla­fen. Egal, wie oft sich der kleine Bär her­um­wälzt und Schäf­chen zählt – es hilft alles nichts. Also muss er sich etwas ande­res ein­fal­len lassen.

Vor­sich­tig kriecht er aus sei­ner Höhle, leise, damit er nie­man­den auf­weckt, und tapst über den glän­zen­den Schnee zu der Tür der Nach­barn. Um ihn herum ist alles still, alle hal­ten Win­ter­schlaf, nur ein ein­zi­ger klei­ner Vogel sitzt auf dem Baum, der das Zuhause der Nach­barn ist. „Bitte nicht stö­ren“, steht auf dem höl­zer­nen Schild an der Ein­gangs­tür der Nach­barn. Aber der kleine Bär ist immer noch nicht müde und so tapst er wei­ter durch den krei­de­wei­ßen Schnee. Nach einer Weile kommt das Bären-Kind in eine außer­ge­wöhn­li­che Stadt: New York. Eine bunte, lus­tige, lebens­f­röh­li­che Stadt, in der es so viel zu sehen gibt. Alle Bewoh­ner sind wach, lachen, essen, gehen in die Oper, aber vor allem schla­fen sie nicht. Der kleine Bär will nie wie­der von hier weg, wäre er nicht so unglaublich...

„Der kleine Bär möchte schla­fen“ ist eine süße Gute­nacht­ge­schichte über das unter­schied­li­che Ver­hal­ten von Men­schen und Tie­ren im Win­ter. Klar, da gibt es einige Gegen­sätz­lich­kei­ten. Wäh­rend es im Wald und auf den Wie­sen sehr ruhig ist, herrscht in der Stadt reges Trei­ben, vor allem in einer so gro­ßen Stadt wie New York. Noch dazu kommt, dass in den Win­ter­mo­na­ten auch Weih­nach­ten und andere Feste statt­fin­den. Das alles wird aus der Sicht eines klei­nen Bären erzählt, der all das nicht kennt und alles aus­pro­bie­ren will. Auch Kin­der sind bei solch bun­ten Fes­ten sehr auf­ge­regt und toben umher, sehen hier und da etwas Tol­les und möch­ten am liebs­ten nie mehr weg, doch eins haben alle Lebe­we­sen gemein­sam: Sie brau­chen Schlaf.

Es ist eine lie­bens­werte Geschichte mit einem Ende, das die klei­nen Kin­der bestimmt sofort in ihre tiefs­ten Träume reißt. Auf dem Cover ist der Wald zuse­hen, im Mond­schein steht der kleine Bär mit dem Kis­sen in der Hand im Schnee und sieht etwas ängst­lich, aber auch neu­gie­rig aus, was eine ein­la­dende Mischung zum Rein­schauen bie­tet. Der kurze Text, in gro­ßer Schrift geschrie­ben, wird von bun­ten Bil­dern, die die Dop­pel­sei­ten ein­neh­men, unter­stützt, wobei sie nicht zu sehr ins Detail gehen, trotz­dem aber das Gesche­hen sehr gut darstellen.

Bücher­städ­te­rin Jas­min (12 Jahre)

Der kleine Bär möchte schla­fen. Caro­line Nas­tro. Illus­tra­tion: Vanya Nast­an­lieva. Über­set­zung: Anna Schaub. Nord­Süd Ver­lag. 2016.

Weiterlesen

Leave a Comment

Diese Seite verwendet Cookies. Mit der Nutzung unserer Website erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Erfahre mehr