Jeder hat sein Päckchen zu tragen

by Bücherstadt Kurier

Pas­send zur Jah­res­zeit fin­det ihr beim Blan­va­let Ver­lag den neuen Roman von Debbie Macom­ber: „Win­ter­glück“. Worum es da geht und was es mit dem Titel auf sich hat, erzählt euch Roma­n­akro­ba­tin Leona.

Jo Marie kauft nach dem Tod ihres gelieb­ten Man­nes ein Hotel in Cedar Cove, um end­lich zur Ruhe zu kom­men und Frie­den zu fin­den. Gemein­sam mit dem kau­zi­gen Hand­wer­ker Mike möchte sie das kleine Hotel nach ihren Vor­stel­lun­gen umge­stal­ten. Ihr ers­ter Hotel­gast ist Abby, die schwe­ren Her­zens zurück nach Cedar Cove zurück­kehrt, doch vor der Hoch­zeit ihres Bru­der kann und will sie sich nicht drü­cken. Zu lange hat sie sich vor ihrer eige­nen Fami­lie ver­steckt, aus Angst und Scham. Die schreck­li­chen Ereig­nisse von damals sind noch prä­sent, auch wenn sie schon 15 Jahre zurück lie­gen. Doch Abby muss sich end­lich ihrer Ver­gan­gen­heit stellen.
Der zweite Hotel­gast, den Jo Marie begrüßt, ist Josh, der vol­ler Wut nach Cedar Cove zurück­kehrt. Sein Stief­va­ter Richard liegt im Ster­ben, doch das lässt ihn kalt. Josh ist nur da, um einige per­sön­li­che Gegen­stände sei­ner Mut­ter mit­zu­neh­men und seine ehe­mals gute Freun­din Michelle zu tref­fen, die sich um sei­nen kran­ken Stief­va­ter kümmert.
Sowohl Abby als auch Josh keh­ren gezwun­ge­ner­ma­ßen und ohne schöne Erin­ne­run­gen zurück nach Cedar Cove und che­cken dabei in Jo Maries Hotel Rose Har­bor Inn ein. Dass die bei­den dabei ihr eige­nes „Win­ter­glück“ erle­ben, ahnen sie zu dem Zeit­punkt gewiss nicht.

Zunächst ist das Cover des Romans erwäh­nens­wert, wel­ches wun­der­schön und win­ter­lich gestal­tet wurde und damit schon in das Lese­ver­gnü­gen ein­lei­tet. Jo Marie ist eine her­zens­gute Figur, die man zu schät­zen lernt und wohl gerne auch im rea­len Leben als gute Freun­din hätte. Das Schick­sal von Abby hin­ge­gen ist ergrei­fend und man lei­det mit ihr. Aller­dings wird man auch Zeuge, wie sie sich end­lich ihren Ängs­ten stellt. Josh‘ Lebens­weg ist im Gegen­satz dazu ver­zwickt und undurch­sich­tig und es ist schwie­rig, sich eine eigene Mei­nung dazu zu bilden.
Es gibt viele rüh­rende Momente, die einen emo­tio­nal packen. Zeit­weise wer­den über­sinn­li­che Ele­mente beschrie­ben, die dem gan­zen ein wenig die Rea­li­tät neh­men, doch es bleibt ein geheim­nis­vol­ler Schim­mer zurück. Ob die drei wirk­lich ihr per­sön­li­ches „Win­ter­glück“ fin­den, muss jeder selbst beur­tei­len. Der Begriff „Glück“ ist schließ­lich sehr indi­vi­du­ell. In die­sem Jahr wer­den zwei Nach­fol­ge­ro­mane ver­öf­fent­licht, die wie­der neue Gäste in Jo Maries Hotel „Rose Har­bor Inn“ begrüßen.

Win­ter­glück. Debbie Macom­ber. Über­set­ze­rin: Nina Bader. Blan­va­let Ver­lag. 2015.

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