Katzen überall – überall Katzen

by Zeichensetzerin Alexa

Liebe Bücher­städ­ter,

neu­er­dings trei­ben sich in der Bücher­stadt wilde Tiere herum. Sie ver­ste­cken sich hin­ter den Büschen, schlei­chen sich laut­los heran und ergrei­fen mit spit­zen Kral­len ihre Beute – so schnell, dass eine Flucht unmög­lich scheint. Nachts sind sie beson­ders aktiv: Sobald die letzte Kerze erlo­schen ist, gehen sie auf die Jagd. Sie brül­len, „sin­gen“, rufen und ren­nen wild durch die Gegend, nur um dann urplötz­lich dort, wo sie sich gerade befin­den, umzu­fal­len und zu ent­span­nen. Das alles mag womög­lich nach einem Mär­chen klin­gen, aber Ach­tung! Wir dür­fen diese Tiere, die sich als „wilde Kat­zen“ ent­puppt haben, nicht unter­schät­zen. Sie sind den Men­schen weit überlegen.

Glück­li­cher­weise fiel mir neu­lich das Buch „Wilde Kat­zen – Alles über Tiger, Löwe, Leo­pard“ in die Hände. Ein illus­trier­tes Sach­buch für Kin­der. „Schöne, künst­le­risch anspre­chende Illus­tra­tio­nen“, dachte ich, wäh­rend ich das Buch durch­blät­terte. Mit­hilfe die­ser wer­den die unter­schied­li­chen Kat­zen­ar­ten dar­ge­stellt. Die dazu­ge­hö­ri­gen Beschrei­bun­gen lie­fern inter­es­sante Infor­ma­tio­nen! So lernte ich einige Kat­zen­ar­ten ken­nen, die in acht Grup­pen unter­teilt wer­den, wie zum Bei­spiel Pan­thera, Bor­neo­kat­zen Ben­gal­kat­zen und Haus­kat­zen. Wie ver­schie­den diese Katzen(arten) aus­se­hen kön­nen, hätte ich vor der Lek­türe nicht gedacht. Gepunk­te­tes Fell, gestreif­tes, graues, bei­ges, schwar­zes – das Fell der Kat­zen ist ein­zig­ar­tig („es gibt keine zwei Kat­zen mit genau dem glei­chen Fell­mus­ter“) und an ihren Lebens­raum ange­passt, um sich tar­nen zu können.

Span­nend ist außer­dem die Dar­stel­lung eher unbe­kann­ter Kat­zen­ar­ten. Wuss­tet ihr, dass es Kat­zen gibt, die Schwimm­häute haben? So kön­nen die Fisch­kat­zen bes­ser Fische angeln. Außer­dem gibt es da noch die ganz klei­nen Kat­zen: Rost­kat­zen sind nur halb so groß wie Haus­kat­zen. „Die Weib­chen wie­gen manch­mal nur ein Kilo­gramm – so viel wie ein Paket Zucker!“ Und habt ihr schon ein­mal etwas von einer Flach­kopf­katze, Schwarz­fuß­katze und Sand­katze gehört? Oder von einem Manul, Ser­val, Par­del­luchs und Karakal?

Mit­hilfe des Buches „Wilde Kat­zen – Alles über Tiger, Löwe, Leo­pard“ fand ich viele inter­es­sante Dinge über die Lebens- und Wesens­art wil­der Kat­zen her­aus. Was sie essen, wie sie aus­se­hen, wo und wie sie leben, was sie kön­nen. Dar­über hin­aus wer­den einige Kat­zen­le­gen­den vor­ge­stellt: zum Bei­spiel über den Nemei­schen Löwen (der gol­de­nes Fell besaß, „das keine Waffe der Men­schen durch­drin­gen konnte“) und die Hexe­rei (man glaubte im Mit­tel­al­ter, Kat­zen seien „Hel­fer der Hexen“).

Lei­der gibt es auch Kat­zen­ar­ten, die vom Aus­ster­ben bedroht sind, weil Men­schen sie jagen, um bei­spiels­weise ihr Fell zu ver­kau­fen. Manch­mal wer­den sie auch getö­tet, weil Hir­ten ihr Vieh schüt­zen wol­len. Bes­sere Zäune für die Bau­ern und Schutz­ge­biete kön­nen zum Schutz wil­der Kat­zen bei­tra­gen. Wer dabei hel­fen will, wilde Kat­zen und deren Lebens­räume zu schüt­zen, kann außer­dem auf das FSC-Sie­gel und auf das Sie­gel der Rain­fo­rest Alli­ance ach­ten: „Pro­dukte mit die­sen Sie­geln wur­den umwelt­ver­träg­lich und sozi­al­ver­träg­lich ange­baut und geerntet.“

Ich gehe nun mit einem sen­si­ble­ren Blick durch die Bücher­stadt und frage mich, wes­halb sich hier ver­mehrt Kat­zen ein­fin­den – bis ich einer Grin­se­katze gegen­über­stehe. Woher nur kommt sie mir so bekannt vor? Da fällt es mir wie Schup­pen von den Augen: Es ist die Katze aus dem Roman „Alice im Wun­der­land“ von Lewis Car­roll. Und da zwi­schen den Bäu­men – ist es nicht der gestie­felte Kater, der aus der Feder der Brü­der Grimm ent­sprun­gen ist? Natür­lich, wo auch sonst, wenn nicht in der Bücher­stadt, tref­fen lite­ra­ri­sche Figu­ren auf­ein­an­der? Ihr Lebens­raum ist die Literatur.

Zei­chen­set­ze­rin Alexa

Wilde Kat­zen – Alles über Tiger, Löwe, Leo­pard. Owen Davey. Über­set­zung: Susanne Schmidt-Wus­sow. Kne­se­beck Ver­lag. Ab 6 Jah­ren. Illus­tra­tion: Kne­se­beck Verlag.

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