„Keine Angst, Schwesterherz, bald ist alles vorbei.“

by Bücherstädterin Jasmin

Was als wun­der­schö­nes, roman­ti­sches Date gedacht war, endet als Ent­füh­rung. In „Ich komm dich holen, Schwes­ter“ erfährt man, wie falsch man lie­gen kann, wenn es um das Thema Ver­trauen geht. – Von Bücher­städ­te­rin Jasmin

Die Haupt­cha­rak­tere Abriana und Alexa sind Schwes­tern und wer­den oft auf­grund ihres Aus­se­hens für Zwil­linge gehal­ten. Obwohl Alexa nur 1 ½ Jahre jün­ger ist, könn­ten sie und Abriana unter­schied­li­cher nicht sein. Die ältere wohnt in einer WG und liebt ihre Schwes­ter über alles, doch als sie sich zum ers­ten Mal mit einem Mann trifft, den sie nur aus dem Inter­net kennt, wird sie von die­sem ent­führt und traut von da an nur noch ihrer Fami­lie und ihrem Ex. Dies ist jedoch ein Feh­ler, denn ihre Schwes­ter Alexa ist eifer­süch­tig auf sie, fühlt sich nicht genug geliebt und will Abriana tot sehen. So beginnt ein rasan­tes Aben­teuer, ohne Aus­sicht auf ein fried­li­ches Ende.

Dafür, dass es ein Thril­ler ist, hätte ich mehr erwar­tet, als nur die Ein­sicht in den Kopf eines Psy­cho­pa­then. Wäh­rend Abriana als unschul­di­ges, nichts ahnen­des Mäd­chen dar­ge­stellt wird, ver­kör­pert ihre jün­gere Schwes­ter die Böse, Eifer­süch­tige, die alle an der Nase her­um­führt. Es wird abwech­selnd aus der Sicht von Abriana und der von Alexa erzählt, wes­halb die Leser viel im Vor­aus erfah­ren und das Über­ra­schungs­mo­ment ausbleibt.

Ich hätte mir mehr Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen gewünscht, wie genaues Alter, mehr zum Aus­se­hen, aus­führ­li­chere Beschrei­bung der Umge­bung oder nach­voll­zieh­ba­rere Gründe für den Hass, der Alexa durch das Buch beglei­tet. Auch wenn der Inhalt nicht viel her­gibt, ist es ein ange­neh­mer, gern zu lesen­der Schreib­stil, der mich dazu ermu­tigt hat, das Buch zu Ende zu lesen. Span­nung ist ent­hal­ten, sehr zu emp­feh­len ist das Buch aber nicht, auch wenn es auf den ers­ten Blick inter­es­sant wirkt, erschlafft die Geschichte schnell.

Ich komm dich holen, Schwes­ter. Kelly Anne Blount. Über­set­zung aus dem Ame­ri­ka­ni­schen: Jes­sika Komina, San­dra Knuf­finke. Loewe. 2017.

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