Kompaktes Wissen ansprechend vertont

by Satzhüterin Pia

Beim Abwasch oder Spa­zier­gang, auf lan­gen Auto­fahr­ten oder … nun, völ­lig egal wann und wo: Mit der gro­ßen Bill-Bry­son-Box lässt sich eine schier unfass­bare Menge an Wis­sen aus ganz unter­schied­li­chen Berei­chen kon­su­mie­ren. Die zwei Titel „Eine kurze Geschichte von fast allem“ und „Eine kurze Geschichte der all­täg­li­chen Dinge“ wer­den von Oli­ver Rohr­beck und Rufus Beck gele­sen. Eine wun­der­volle Sache, fin­det Satz­hü­te­rin Pia.

Span­nen­des Wis­sen aus unter­schied­lichs­ten Berei­chen dem Otto­nor­mal­bür­ger zugäng­lich machen: Das kann Bill Bry­son wirk­lich gut. Die Menge an Fak­ten und die Band­breite an Gebie­ten könnte die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten über­for­dern – würde sie nicht auf eine wirk­lich pfif­fige Art ver­mit­telt wer­den. In „Eine kurze Geschichte von fast allem“ gibt Bry­son einen Über­blick über die Welt der natur­wis­sen­schaft­li­chen For­schung und all ihrer Erkennt­nisse. Das alles wird unter­halt­sam erzählt und anschau­lich ver­mit­telt. Auch eine Prise Humor fehlt dabei nicht.

„Mög­li­cher­weise sind wir die höchste Leis­tung im Uni­ver­sum des Leben­di­gen und gleich­zei­tig sein größ­ter Albtraum.“

Im Hör­buch „Eine kurze Geschichte der all­täg­li­chen Dinge“ wer­den die Höre­rin­nen und Hörer mit in Bry­sons altes Pfarr­haus genom­men und durch die Zim­mer und die Zeit­ge­schichte geführt. Dabei beschränkt er sich auf einen fes­ten Zeit­raum. Wo sonst soll man auf­hö­ren, wenn doch alles so sehr mit­ein­an­der zusam­men­hängt. Eins kommt zum ande­ren, dies führt zum nächs­ten und nicht zuletzt des­we­gen schweift der Autor oft auch ein­mal ab.

„Eigent­lich [...] sind wir auf eine schlimme Epi­de­mie heute nicht bes­ser vor­be­rei­tet als vor hun­dert Jah­ren, als zig Mil­lio­nen an der Spa­ni­schen Grippe gestor­ben sind. Dass wir nicht noch ein­mal so etwas erlebt haben, liegt nicht daran, dass wir beson­ders wach­sam gewe­sen wären. Wir hat­ten ein­fach nur Glück.“

Leben­dig und bild­haft bekom­men wir pro­fun­des Wis­sen ver­mit­telt, das manch­mal nach bana­lem Fun­fact aus­schaut und man­ches Mal doch einen grö­ße­ren Aha-Moment aus­löst. Ob nun Epi­de­mie oder direkt die Pan­de­mie: Heute wis­sen wir, dass das mit dem Glück ver­gäng­lich ist.

Mit Rufus Beck und Oli­ver Rohr­beck sind zwei sehr nam­hafte Stim­men für das Hör­buch gewon­nen wor­den. Beson­ders Oli­ver Rohr­beck scheint dabei die Rolle des All­wis­sen­den wie auf den Leib geschnei­dert zu sein – zumin­dest dann, wenn man ihn beson­ders mit sei­ner größ­ten Rolle ver­bin­det: dem klu­gen ers­ten der drei Fra­ge­zei­chen, Jus­tus Jonas.

„Irgend­wie ist es ja immer auf­re­gend, auf eine Welt hin­ab­zu­schauen, die man gut kennt, aber noch nie aus die­sem Blick­win­kel gese­hen hat.“

Eine schier unfass­bare Fülle an Infor­ma­tio­nen – wie kann ein ein­zel­ner Mensch so viel wis­sen? Ich jeden­falls kann das Hör­buch immer wie­der anma­chen und mich über die vie­len neuen Dinge freuen – aus der Che­mie und Geo­lo­gie, der Natur­wis­sen­schaft und Phy­sik, der Kul­tur­ge­schichte und mehr. Bry­son, ein US-ame­ri­ka­ni­scher Jour­na­list und Schrift­stel­ler, hat für diese bei­den Bücher wirk­lich umfäng­lich recher­chiert, um die Frage danach, warum wir eigent­lich so leben, wie wir leben, so aus­führ­lich und fun­diert beant­wor­ten zu können.

Ein klei­nes Manko hat die Box: Die CDs beinhal­ten MP3s – und somit las­sen sie sich nicht auf jedem CD-Player abspie­len. Ich zum Bei­spiel kam so um das Ver­gnü­gen, das Hör­buch beim Auto­fah­ren lau­fen zu lassen.

Bill Bry­son. Die große Bill Bry­son Box („Eine kurze Geschichte von fast allem“ und „Eine kurze Geschichte der all­täg­li­chen Dinge“). Der Hör­ver­lag. Aus dem Ame­ri­ka­ni­schen von Sebas­tian Vogel und Sig­rid Ruschmeier. Lesung von Oli­ver Rohr­beck und Rufus Beck. 2020.

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