Kreative Frauenpower mit Gemma Correll (Verlosung)

by Buchstaplerin Maike

[slideshow_deploy id=‚20398‘]

Acti­vity- und Mal­bü­cher sind momen­tan der Trend unter Erwach­se­nen. Bei Kunst­mann ist jetzt ein ganz beson­de­res Buch erschie­nen: Buch­stap­le­rin Maike hat sich „Das femi­nis­ti­sche Mach-Mit-Buch“ von Gemma Cor­rell vor­ge­nom­men. Ihr Fazit vorab: Femi­nis­mus ist kein Schimpf­wort, son­dern macht ganz schön viel Spaß.

Kennt ihr noch die guten alten Frei­zeit­bü­cher aus der Kind­heit, mit denen man so man­che Ferien oder lange Auto­fahr­ten tot­ge­schla­gen hat? Aus­mal­sei­ten, Rät­sel aller Art, Such­bil­der, Lücken­texte, Bingo-Spiele, manch­mal sogar mit Sti­ckern oder Sam­mel­kar­ten? In genau die­ser Ver­klei­dung kommt „Das femi­nis­ti­sche Mach-Mit-Buch“ der Comic­zeich­ne­rin Gemma Cor­rell daher. Dass sie sich für femi­nis­ti­sche The­men ein­setzt, ist kein Geheim­nis, jetzt aber regt sie ihre Lese­rIn­nen dazu an, sich spie­le­risch mit die­sen The­men zu beschäftigen.
Wäh­rend sie ihrem schrä­gen Humor und mini­ma­lis­ti­schen Zei­chen­stil treu bleibt, gelingt ihr ein Rund­um­schlag ohne erho­be­nen Zei­ge­fin­ger. So fin­det sich eine kleine Geschichte der Frau­en­be­we­gung neben Tipps, wie man Sexis­mus im All­tag erkennt und bekämpft. Locker for­dern die Acti­vity-Sei­ten dazu auf, sich mit Sexu­al­kunde zu befas­sen (Mens­trua­ti­ons­pro­dukte rot anma­len statt blau wie in der Wer­bung) oder Hel­din­nen der Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart (wie Frida Kahlo, Malala You­saf­zai oder Simone de Beau­voir) ken­nen­zu­ler­nen. Alles mit der Ermu­ti­gung, sich so albern, bunt oder sar­kas­tisch auf den Sei­ten aus­zu­to­ben, wie man möchte.

„Fin­dest du, dass alle Men­schen – egal wel­chen Geschlechts – gleich sind?“

So wit­zig die ein­zel­nen Sei­ten auch daher­kom­men, haben sie doch ernste Hin­ter­gründe. Je län­ger man sich mit ihnen beschäf­tigt, umso mehr bleibt das Lachen im Hals ste­cken. Ein paar Bei­spiele: Zunächst erscheint die Seite mit männ­li­chen Brust­war­zen zum Aus­schnei­den absurd. Dann aber kommt man ins Grü­beln, warum in sozia­len Medien weib­li­che Brust­war­zen auf Fotos zen­siert wer­den, eine männ­li­che Brust aber nicht anstö­ßig ist. Und warum wird ein Mann, der vehe­ment seine Mei­nung ver­tritt, eher als selbst­be­wusst und sou­ve­rän wahr­ge­nom­men, eine Frau in der­sel­ben Situa­tion hin­ge­gen als her­ri­sche Zicke? An einer Aus­schnei­de­puppe stellt sich die Frage, warum Frauen immer nach dem Äuße­ren bewer­tet wer­den, es aber nie jeman­dem Recht machen kön­nen: Ihre Klei­dung ist immer zu frei­zü­gig, zu prüde, zu mäd­chen­haft, zu mas­ku­lin – so als läge das Pro­blem gar nicht wirk­lich an der Kleidung?

„Ich zieh an, wor­auf ich ver­dammt noch mal Lust habe!“

„Das femi­nis­ti­sche Mach-Mit-Buch“ ist den­noch eher etwas für Men­schen, die dem Thema Femi­nis­mus von vorn­her­ein auf­ge­schlos­sen sind. Dann aber macht das Buch nicht nur allein, son­dern beson­ders in Grup­pen Spaß: Ob gemein­sam But­tons oder Sam­mel­kar­ten zu ent­wer­fen, Lieb­lings­filme danach zu über­prü­fen, ob sie den Bech­del-Test[1] bestehen, oder hit­zige Dis­kus­sio­nen zu füh­ren – Gemma Cor­rell ver­führt fast schon unbe­wusst zum Umden­ken. So sind in der Redak­tion des Bücher­stadt Kuriers unter gro­ßem Geläch­ter T‑S­hirt-Sprü­che wie „Frauen an die Macht“ oder „Ich schenk mir sel­ber Wein ein, A****loch“ ent­stan­den, oder eine absurde Titel­seite einer Frau­en­zeit­schrift, die uner­füll­bare Schön­heits­ideale ent­larvt. Letzt­end­lich wird klar: Femi­nis­mus ist kein Schimpf­wort, son­dern eine Ein­stel­lung für Gleich­be­rech­ti­gung auf vie­len Ebe­nen. Und manch­mal ist der Schritt von Acti­vity zu Akti­vis­mus ein ganz klei­ner, unbedrohlicher.

[1] Bech­del-Wal­lace-Test: Unter­sucht, ob sich in einem Film zwei Frauen mit­ein­an­der über etwas ande­res als einen Mann unter­hal­ten. Selbst viele Hol­ly­wood-Fil­men über­win­den nicht ein­mal diese nied­rige Hürde.

Buch­ver­lo­sung!

Wir ver­lo­sen ein Exem­plar des Buches! Um in den Los­topf zu hüp­fen, schreibt uns eine E‑Mail an info@​buecherstadtkurier.​com und beant­wor­tet die Frage: „Wer ist deine ganz per­sön­li­che Hel­din?“ Der Ein­sen­de­schluss ist der 7.09.17 (20:00Uhr). Der Gewin­ner / die Gewin­ne­rin wird hier in den Kom­men­ta­ren bekannt gege­ben und per E‑Mail infor­miert. Viel Glück!

Das femi­nis­ti­sche Mach-Mit-Buch. Gemma Cor­rell. Über­set­zung: Ruth Keen. Kunst­mann. 2017.

Pes­si­mis­mus, Panik, PMS: Kein Mor­gen ohne Sorgen

Hilf­rei­che Lebens­weis­hei­ten oder Kein Mor­gen ohne Sorgen

Weiterlesen

1 comment

Bücherstadt Kurier 11. September 2017 - 18:19

Liebe Bücher­städ­ter,

wir freuen uns über die zahl­rei­chen E‑Mails! Soeben haben wir gelost – und den Namen Eva F. aus dem Topf gezo­gen. Wir wün­schen viel Spaß mit dem Buch! 

Eure BK-Redak­tion

Reply

Leave a Comment

Diese Seite verwendet Cookies. Mit der Nutzung unserer Website erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Erfahre mehr